Nations League & Women's EURO Live-Ergebnisse & Statistiken
Erhalten
UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Viertelfinale Frankreich - Deutschland 1:1 n.V., 5:6 i.E.: DFB-Team gewinnt Elfer-Krimi dank überragender Ann-Katrin Berger

Ann-Katrin Berger wurde einmal mehr zur Heldin im Elfmeterschießen, als das DFB-Team in Unterzahl das Halbfinalticket gegen Spanien löste.

Highlights: Frankreich - Deutschland 1:1 n.V., 5:6 i.E.

Ann-Katrin Berger avancierte einmal mehr zur Elfmeterheldin für Deutschland – nach einem weiteren dramatischen Viertelfinale bei der UEFA Women’s EURO 2025, in dem das DFB-Team über weite Strecken in Unterzahl gegen Frankreich agieren musste, sich aber dennoch ein Halbfinalduell mit Spanien am Mittwoch in Zürich sicherte.

Eine auf mehreren Positionen veränderte deutsche Mannschaft geriet bereits in der Anfangsphase unter Druck: Nach nicht einmal 15 Minuten sah Kathrin Hendrich die Rote Karte, als sie im Strafraum ein Foul beging – den fälligen Elfmeter verwandelte Grace Geyoro zur französischen Führung. Doch nur wenig später glich Sjoeke Nüsken per Kopf aus.

In der zweiten Hälfte bot sich Nüsken die Chance zur Führung, doch ihr Strafstoß wurde von Pauline Peyraud-Magnin pariert. Deutschland rettete das Unentschieden über die Zeit und erzwang das Elfmeterschießen – dort behielt Berger die Nerven, verwandelte ihren eigenen Versuch und parierte zwei gegnerische Elfmeter. Damit sicherte sie Deutschland das elfte Halbfinale bei einer UEFA Women’s EURO, exakt drei Jahre nach dem letzten Halbfinalsieg gegen Frankreich.

Schlüsselmomente

13. Hendrich sieht nach Foulspiel glatt Rot
15.
Geyoro verwandelt den fälligen Strafstoß
25. Nüsken gleicht per Kopf aus
103.
Bergers Glanztat hält Deutschland im Spiel
Elfmeterschießen Berger verwandelt und pariert zwei Elfmeter

So lief das Spiel

Frankreich durfte sich über die Rückkehr von Griedge Mbock Bathy in die Startelf freuen. Die Innenverteidigerin hatte die Gruppenphase verletzungsbedingt verpasst, bildete gegen Deutschland aber wieder zusammen mit der ebenfalls zurückgekehrten Maëlle Lakrar das zentrale Abwehrduo. Ihre Vertreterinnen Alice Sombath und Thiniba Samoura mussten dafür zunächst wieder auf der Bank Platz nehmen.

Das DFB-Team musste derweil auf die gesperrte Rechtsverteidigerin Carlotta Wamser verzichten, ebenso auf die verletzte Giulia Gwinn. In der Abwehr rückten Franziska Kett und Hendrich in eine Fünferkette, während im Angriff Giovanna Hoffmann überraschend den Platz von Lea Schüller in der Startelf einnahm.

Live-Blog zum Spiel

Deutschland startete mit viel Tempo in die Partie und versuchte den Spielaufbau der französischen Elf früh mit hohem Pressing zu stören. Doch nach nicht einmal einer Viertelstunde folgte der erste große Schock für Deutschland: Nach einem Freistoß der Französinnen aus dem Halbfeld zog Hendrich ihrer Gegenspielerin Marie-Antoinette Katoto im eigenen Strafraum an den Haaren.

Der VAR schaltete sich ein und Schiedsrichterin Tess Olofsson entschied auf Strafstoß und glatt Rot für Hendrich. Geyoro trat zum fälligen Elfmeter an und verwandelte in die Mitte. Berger bekam zwar noch eine Hand an den Ball, konnte den wuchtigen Schuss aber nicht mehr entscheidend abwehren.

Deutschland-Coach Christian Wück reagierte in der 20. Minute und brachte Sophia Kleinherne für die angeschlagene Sarai Linder ins Spiel. Und wie aus dem Nichts schlug Deutschland dann Mitte des ersten Durchgangs zurück: Klara Bühl zirkelte eine Ecke von der linken Seite mit viel Schnitt auf den kurzen Pfosten, wo Nüsken sich freigelaufen hatte und den Ball gefühlvoll ins lange Eck köpfte.

Der Ausgleich gab dem deutschen Team im Anschluss sichtlich neues Selbstvertrauen und mit viel Kampfgeist und Laufbereitschaft hielten sie das 1:1-Unentschieden bis zur Pause, versuchten gleichzeitig aber auch in Unterzahl immer wieder offensive Nadelstiche zu setzen.

 Ann-Katrin Berger feiert den Einzug ins Halbfinale der UEFA Women's EURO
Ann-Katrin Berger feiert den Einzug ins Halbfinale der UEFA Women's EUROUEFA via Getty Images

Wenige Minuten nach Wiederanpfiff entschärfte die erneut stark aufgelegte Berger einen Flachschuss aus rund 18 Metern gerade noch rechtzeitig auf Kosten einer Ecke. Kurz darauf musste die DFB-Keeperin erneut eingreifen.

Auf Seiten der deutschen Frauen war es immer wieder Jule Brand, die mit viel Einsatz und Biss für gute Aktionen sorgte. Mitte des zweiten Durchgangs kam die 22-Jährige nach einem Foul von Selma Bacha im Strafraum zu Fall und bekam einen Elfmeter zugesprochen. Nüsken schnappte sich die Kugel und trat zum Strafstoß an, doch Peyraud-Magnin ahnte die Ecke und hielt das Unentschieden fest.

Die Französinnen erspielten sich in der Schlussphase der regulären Spielzeit noch einige gute Torchancen, doch das DFB-Team konnte sich immer wieder auf Torhüterin Berger verlassen und rettete sich in Unterzahl in die Verlängerung. In der 103. Minute setzte Berger dann das nächste Ausrufezeichen, als sie einen missglückten Klärungsversuch von Kapitänin Janina Minge mit einer Glanztat gerade noch von der Linie kratzte.

Auch im Elfmeterschießen sollte die überragende Berger schlussendlich für den Unterschied sorgen. Sie verwandelte selbst einen Elfmeter und parierte zweimal gegen die Französinnen – inklusive des entscheidenden letzten Elfers, mit dem sie die DFB-Frauen ins Halbfinale der Women's EURO schickte, wo die Spanierinnen auf sie warten.

Spielerin des Spiels: Ann-Katrin Berger (Deutschland)

Spielerin des Spiels: Ann-Katrin Berger

"Berger parierte zwei Elfmeter und verwandelte ihren eigenen, doch auch während der regulären Spielzeit überzeugte sie mit großer Ruhe und Übersicht – sowohl im Spielaufbau als auch auf der Linie. Besonders in der Verlängerung zeigte sie mit einer herausragenden Parade erneut ihre Klasse."
Technische Beobachter der UEFA

Stimmen

Janina Minge, Mittelfeldspielerin Deutschland im ZDF
"Ich glaube, man hat über weite Strecken auch einfach nicht gemerkt, dass wir Eine weniger waren. Klar, wir standen hinten nur drin, haben die Bälle nach vorne gehauen, aber wir hatten es super im Griff. Ich bin einfach wirklich unfassbar stolz auf uns. Wir haben so fest an uns geglaubt. Wir wussten, wir können es schaffen – jetzt haben wir es geschafft."

"Ich glaube, wir haben alle fast einen Krampf bekommen. Wir sind alle unfassbar froh, dass wir es über die Zeit gebracht haben. Wir waren uns sicher, wir haben Ann[-Katrin Berger] im Tor: Wir ziehen das Elfmeterschießen auf unsere Seite."

Christian Wück, Trainer Deutschland im ZDF
"Ich bin fix und fertig, allein weil ich so viel gejubelt habe. Es war eine unfassbare kämpferische Leistung der deutschen Nationalmannschaft. Wenn man so einen Nackenschlag am Anfang bekommt, dann so durchhält, dann noch die Verlängerung – ich bin unheimlich stolz."

"Es war eine grandiose Leistung, auch von ihr. Wir wussten, dass sie uns Stabilität gibt. Wenn wir mit einer Spielerin in Unterzahl sind, dann brauchen wir solche Persönlichkeiten wie Ann[-Katrin Berger] und das hat sie heute von der ersten bis zur letzten Minute ausgestrahlt. Sie hat alles gegeben, so wie alle anderen Spielerinnen auch. Auch die auf der Bank, die nicht reinkamen. Ich glaube, wir brauchen jetzt drei Tage Eistonne und Erholung und dann schauen wir, ob wir noch elf Spielerinnen gegen Spanien aufstellen können."

Ann-Katrin Berger, Torhüterin Deutschland im ZDF
"Auf mich bin ich nicht so stolz – auf die Mannschaft bin ich stolz. Weil 110 Minuten, 100 Minuten zu Zehnt auf dem Platz zu stehen ist einfach eine krasse Arbeit, was die abgeliefert haben. Wirklich, ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft, ich habe einfach nur meinen Teil dazu beigetragen."

Laurent Bonadei, Trainer Frankreich im ZDF
"Deutschland hat in der eigenen Hälfte sehr gut verteidigt, sie haben keinen Raum gelassen, und es war schwer, Lösungen zwischen den Linien zu finden. Unsere Pässe waren nicht schnell genug."

"Deutschland hat sich verdient qualifiziert, denn sie haben gut verteidigt und ihre Torhüterin hat zwei oder drei Mal gerettet. Wir waren nicht lange vorne, wir hätten den Ball halten und keine Konter zulassen müssen. Bei einem Konter haben sie eine Ecke bekommen und den Ausgleich erzielt. Deutschland war sehr geduldig und hat sehr gut verteidigt."

Wissenswertes

  • Geyoro ist die erste Spielerin Frankreichs, die fünf Tore bei Endrunden der UEFA Women’s EURO erzielt hat.
  • Nüskens Ausgleichstreffer machte dieses Turnier zur ersten UEFA Women’s EURO-Endrunde mit insgesamt 100 Toren.
  • Deutschland steht zum elften Mal im Halbfinale einer UEFA Women’s EURO, keine andere Nation schaffte dies öfter.
  • Frankreichs beeindruckende Siegesserie von elf Partien in Folge (ohne Elfmeterschießen) fand ein Ende.
  • Seit Einführung der Viertelfinalrunde haben die Französinnen nun bereits drei Mal im Elfmeterschießen verloren – nach Niederlagen gegen Dänemark 2013 und die Niederlande 2009.
  • Deutschland ist außerdem das erste Team, das 50 Spiele bei einer UEFA Women’s EURO bestritten hat.
  • Die 34 128 Zuschauer in Basel stellten einen neuen Rekord für ein Viertelfinale der UEFA Women’s EURO auf – und übertrafen damit sogar den bisherigen Höchstwert vom Vortag beim Duell Spanien gegen Schweiz in Bern. Insgesamt verfolgten 112 535 Fans die vier Viertelfinal-Partien live im Stadion.

Beste Fantasy-Punktesammlerinnen

Ann-Katrin Berger (Deutschland) – 8 Punkte
Grace Geyoro (Frankreich) – 7
Sophia Kleinherne (Deutschland) – 7
Pauline Peyraud-Magnin (Frankreich) – 7

Die 34.128 Zuschauerinnen und Zuschauer im St. Jakob-Park in Basel stellten einen neuen Zuschauerrekord für ein Viertelfinale der UEFA Women’s EURO auf.
Die 34.128 Zuschauerinnen und Zuschauer im St. Jakob-Park in Basel stellten einen neuen Zuschauerrekord für ein Viertelfinale der UEFA Women’s EURO auf.UEFA via Getty Images

Aufstellungen

Frankreich: Peyraud-Magnin - De Almeida (112. N'Dongola), Mbock Bathy (85. Sombath), Lakrar, Bacha - Geyoro (112. Majri), Jean-François, Karchaoui - Cascarino (76. Malard), Katoto (76. Matéo), Diani (67. Baltimore)

Deutschland: Berger - Linder (20. Kleinherne), Hendrich, Minge, Knaak, Kett (114. Cerci) - Brand (120. Dallmann), Nüsken, Senß (120. Dabritz), Bühl - Hoffmann (98. Schüller)

Wie geht es weiter?

Deutschland trifft im Halbfinale am 23. Juli im Stadion Letzigrund in Zürich auf Spanien.

Für dich ausgewählt