Schweiz beflügelt von Rekord-Heimkulisse bei der Women’s EURO 2025
Freitag, 18. Juli 2025
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Wo auch immer die Schweiz bei der UEFA Women’s EURO 2025 gespielt hat – die Fans mit den roten Trikots waren nicht weit. Der Gastgeber wurde von einem Heimpublikum unterstützt, das das Team voller Energie bis ins Viertelfinale gegen Spanien getragen hat.
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Vor dem Gruppenspiel der Schweiz gegen Island machten sich 14 000 Fans gemeinsam auf den Weg durchs Stadtzentrum von Bern zum Stadion Wankdorf.
Die Partie lockte insgesamt 29 658 Zuschauer an – eine starke Zahl, die auf dem Rekordauftakt der Schweizerinnen aufbaute: Beim Eröffnungsspiel gegen Norwegen hatten 34 063 Fans den St. Jakob-Park in Basel gefüllt, so viele wie nie zuvor bei einem Spiel der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft.
Mit dem Wissen, dass bereits ein Punkt im letzten Gruppenspiel gegen Finnland fürs Weiterkommen reichen würde, spürte das Team auch in Genf die ganze Wucht des Heimvorteils: 26 388 Fans sorgten im Stade de Genève für eine stimmungsvolle Kulisse. In der Nachspielzeit war es schließlich Riola Xhemaili, die mit ihrem späten Ausgleichstreffer das 1:1 markierte und den erstmaligen Einzug der Schweiz ins Viertelfinale einer UEFA Women's EURO perfekt machte.
Für die Spielerinnen ist die leidenschaftliche Unterstützung weit mehr als ein Leistungsschub. Sie zeigt auch, welches Potenzial dieses Turnier für die Weiterentwicklung des Frauenfußballs in der Schweiz entfalten kann.
"Es nimmt mir den Atem"
Mit mehr als 170 Einsätzen für die Schweiz ist Ana-Maria Crnogorčević seit 15 Jahren eine wichtige Stütze der Nationalmannschaft.
Trotz ihres großen Erfahrung ist nichts mit einem Spiel vor heimischem Publikum bei der Women's EURO 2025 zu vergleichen.
"Hier für die Schweiz zu spielen, ist unbeschreiblich", sagt sie. "Wir konnten es uns vorher nicht einmal vorstellen. Der Zuschauerrekord lag irgendwo bei 17 000, glaube ich, und jetzt 34 000 Zuschauer und so eine Atmosphäre zu haben, ist unglaublich.
"Alle meine Freunde waren Teil der Fanparade. Ich habe mir gedacht: Wäre ich jetzt lieber im Bus oder in der Menge? Das hätten wir uns nicht träumen lassen.
"Ein Turnier zu Hause in der Schweiz zu spielen, nimmt mir den Atem."
Die Begeisterung von Crnogorčević wird von Nadine Riesen geteilt, der Torschützin der Schweiz bei der 1:2-Niederlage gegen Norwegen.
"Das bedeutet mir unheimlich viel", sagt sie. "Wir alle wissen, dass dies eine einmalige Gelegenheit für jede Spielerin in der Mannschaft ist, so etwas werden wir wahrscheinlich nie wieder erleben. Wir wollen jeden Moment genießen und so viel Spaß haben, wie wir können."
"Wir bekommen nicht so viel von dem mit, was draußen passiert, aber wir sehen einige der Fan-Videos, und das gibt uns einen großen Schub. So können wir sehen, wie das Land uns unterstützt. Das ist einfach ein unglaubliches Gefühl."
Auf dem Momentum aufbauen
Das steigende Interesse am Frauenfußball in der Schweiz wird vom Schweizerischen Fussballverband durch das in Zusammenarbeit mit der UEFA entwickelte Vermächtnis-Projekt "Here to Stay" genutzt.
Von der Verdoppelung der Zahl der Mädchen und Frauen, die in der Schweiz Fußball spielen bis hin zur Verbesserung des Niveaus, der Austragungsorte und des Bekanntheitsgrads der nationalen Women's Super League wird der Vermächtnis-Plan sicherstellen, dass die Hoffnungen der Spielerinnen auf eine nachhaltige Wirkung erfüllt werden.
"Ich habe sehr hohe Erwartungen", sagt Crnogorčević. "Ich hoffe, dass die Begeisterung, die wir im Stadion sehen, anhält. Wir werden Qualifikationsspiele für die FIFA-WM der Frauen und die Women's EURO haben, und wir werden wieder Spiele der UEFA Nations League spielen. Ich hoffe also, dass diese Begeisterung bleibt.
"Ich hoffe, dass wir bei den Heimspielen mehr Zuschauer haben werden, aber ich hoffe auch, dass dies der heimischen Liga einen Schub geben wird, damit wir vorankommen können."
Für die jungen Mädchen in der Schweiz, die sich von der Women's EURO 2025 inspirieren lassen, hat Kapitänin Lia Wälti - die während des Turniers auf Plakaten und in der Werbung im Gastgeberland präsent war - einige Ratschläge gegeben.
"Glaubt weiter an eure Träume", sagt sie. "Setzt euch Ziele und lasst euch von niemandem sagen, dass es nicht möglich ist, weil ihr ein Mädchen oder nicht gut genug seid. Glaube einfach weiter daran, und solange du Spaß daran hast, bleibe dran und gib nicht auf."