Talente, die bei der Women's EURO 2025 glänzen: Michelle Agyemang, Iman Beney, Sydney Schertenleib, Signe Gaupset, Smilla Holmberg, Vicky López, Alice Sombath
Dienstag, 15. Juli 2025
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Wir nehmen sieben Nachwuchsstars unter die Lupe, die in der Schweiz beeindrucken.
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Jede UEFA Women's EURO ist eine Chance für neue Jungstars, sich einen Namen zu machen, und viele haben diese Gelegenheit genutzt.
Von der 17 Jahre alten Birgit Prinz, die 1995 im Finale für Deutschland traf, über Anja Mittag, die 2005 gerade 20 Jahre alt geworden war, bis hin zu den Teenagern Ada Hegerberg und Caroline Graham Hansen, die Norwegen 2013 ins Finale brachten, und Lauren Hemp, die 2022 in jedem Spiel für England in der Startelf stand – einige der größten Namen des Fußballs haben bei Europameisterschaften mächtig für Furore gesorgt. Wir werfen einen Blick auf einige heutige Nachwuchsstars, die in der Schweiz bereits beeindruckt haben.
Michelle Agyemang (England, 19)
Der Titelverteidiger lag am 1. Spieltag gegen Frankreich zur Pause mit 0:2 zurück, und auch in der zweiten Halbzeit taten sich die Lionesses schwer, gegen die Bleues gefährlich zu werden. Selbst die beiden Final-Heldinnen 2022, Ella Toone und Chloe Kelly, konnten von der Bank aus nichts bewirken. Vier Minuten vor Schluss entschied sich Trainerin Sarina Wiegman, Stürmerin Agyemang einzusetzen, die England bei der U17-Europameisterschaft 2023 und der U19-Europameisterschaft 2024 ins Halbfinale gebracht hatte.
Die Stürmerin, die in der vergangenen Saison von Arsenal an Brighton and Hove Albion ausgeliehen war, wurde von Wiegman erst im April als Ersatz für die verletzte Alessia Russo berufen und erzielte bei ihrem Debüt von der Bank aus gegen Belgien bereits nach weniger als einer Minute ein Tor. Kaum war sie gegen Frankreich eingewechselt worden, erzielte Keira Walsh den Anschlusstreffer, und Agyemang begann, im gegnerischen Strafraum für Unruhe zu sorgen, wobei sie mehr als einmal beinahe den Ausgleich erzwungen hätte. Bei ihrem Kurzeinsatz hatte sie mehr Ballkontakte im französischen Strafraum (fünf) als jede andere englische Spielerin im gesamten Spiel. England meldete sich im Anschluss mit zwei deutlichen Siegen zurück, die keinen spielentscheidenden Auftritt von Agyemang erforderten, aber ein Einsatz in einem engen K.-o.-Spiel ist nicht ausgeschlossen.
Iman Beney & Sydney Schertenleib (Schweiz, beide 18)
Vor zwei Jahren sorgte die Schweiz bei der WU17 EURO für Furore, als sie Deutschland mit 2:1 schlug und auf Kosten des Titelverteidigers das Halbfinale erreichte. Nun sind vier Spielerinnen des damaligen Teams auch für den Gastgeber im Einsatz: Noemi Ivelj, Leila Wandeler, Beney und Schertenleib. Nach der WU17 EURO 2023 wurde Beney im Alter von 16 Jahren sensationell in den Kader für die FIFA-Weltmeisterschaft berufen, musste dann aber wegen einer Kreuzbandverletzung passen. Kurz vor der Europameisterschaft wurde sie von Manchester City verpflichtet und dann von Pia Sundhage als rechte Außenverteidigerin eingesetzt. Beney war im Auftaktspiel gegen Norwegen eine ständige Gefahr und sorgte auch vier Tage später beim Sieg der Gastgeberinnen gegen Island für den nötigen Schwung in der Offensive.
Schertenleib, die jüngste Spielerin der Endrunde, in die nach ihrem Durchbruch in Barcelona große Erwartungen gesetzt werden, stand im Spiel gegen Norwegen nicht in der Startelf, begann aber gegen Island und bereitete 14 Minuten vor Schluss das Tor von Géraldine Reuteler vor, das die Schweiz in Führung brachte. Auch beim dramatischen Unentschieden gegen Finnland, das die Schweiz weiterbrachte, waren sowohl Beney als auch Schertenleib wieder mit von der Partie.
Signe Gaupset (Norwegen, 20)
Angesichts der zahlreichen starken norwegischen Offensivkräfte, darunter Hegerberg und Graham Hansen, musste Gaupset – die von ihrer Teamkollegin Tuva Hansen als "einzigartiges Talent" bezeichnet wurde, als sie für Brann durchstartete – geduldig auf ihre Chance in der Schweiz warten. Gegen Finnland wurde sie eingewechselt, und als das Weiterkommen in Gruppe A bereits gesichert war, durfte sie gegen Island in der Startelf ran.
Gaupset hat in der UEFA Women's Champions League 2023/24 bereits bewiesen, dass sie sich von der großen Bühne nicht einschüchtern lässt, nun schrieb sie Geschichte in der Schweiz. Nicht nur dass sie gegen Island mit ihren zwei Toren in der ersten Halbzeit die jüngste Spielerin war, die bei einer Frauen-EM mehrere Tore erzielen konnte, sie steuerte auch zwei Assists in der zweiten Halbzeit für Frida Maanum zum 4:3-Sieg bei. "Es geht immer darum, bereit zu sein, egal ob man in der Startelf steht oder auf der Bank sitzt", sagte Gaupset der UEFA.
Smilla Holmberg (Schweden, 18)
Hammarbys Rechtsverteidigerin Holmberg wurde überraschend in den schwedischen Kader berufen, da sie zum Zeitpunkt ihrer Berufung in das 23-köpfige Aufgebot nie zuvor für das A-Nationalteam nominiert worden war. Doch Holmberg, die wie Agyemang, Beney und Schertenleib an der WU17 EURO 2023 in Estland teilgenommen hatte, kam beim Auftaktsieg gegen Dänemark von der Bank und durfte dann gegen Deutschland in der Startelf ran.
Obwohl Deutschland den ersten Treffer erzielte, geriet der achtmalige Champion nach Vorstößen von Holmberg immer wieder unter Druck. Beim Stand von 1:1 stürmte sie in den deutschen Strafraum, und als sie zum Schuss ansetzte, griff Sarai Linder ein, doch der Ball wurde von Holmbergs Bein ins Tor abgefälscht. "Sie hat gezeigt, dass sie eine mutige Spielerin ist, die sehr gut mit Nathalie Björn auf der rechten Seite zusammenspielen kann", sagte Schwedens Trainer Peter Gerhardsson. "Sie hat gezeigt, dass sie auf diesem Niveau bestehen kann."
Vicky López (Spanien, 18)
Bei dieser WU17 EURO vor zwei Jahren wurde Vicky zur Spielerin des Turniers gewählt, als sie Spanien zum zweiten Mal in Folge mit ihrem Offensivdrang ins Finale führte. Schon bald darauf verhalf sie Spaniens A-Nationalteam zum Sieg in der UEFA Women's Nations League 2023/24 und wurde ein fester Bestandteil von Barcelonas Starkader, sodass ihre Leistungen in der Schweiz für den Weltmeister keine Offenbarung sind.
Nichtsdestotrotz ist Vicky die viertjüngste Spielerin bei der Endrunde (nach Schertenleib, Ivelj und Holmberg), denn sie wird erst am Tag vor dem Finale in Basel 19 Jahre alt. Im Auftaktspiel gegen Portugal erzielte sie gleich ein Tor. Trainerin Montse Tomé sagte: "Sie ist noch sehr jung, und wir sind hier, um ihr zu helfen, weiterhin Spaß an dem zu haben, was sie tut."
Alice Sombath (Frankreich, 21)
Sie ist kein Teenager wie die meisten der oben genannten Spielerinnen, aber die Innenverteidigung ist normalerweise keine Position, auf der man junge Talente einsetzt, vor allem nicht auf einer Bühne wie der Europameisterschaft, und vor allem nicht, wenn England der erste Gegner ist. Da Griedge Mbock Bathy verletzt war, absolvierte Sombath erst ihr viertes Länderspiel und spielte an der Seite der nur vier Jahre älteren Maëlle Lakrar.
Sombath brillierte gegen Englands Angreiferinnen (trotz des späten Drucks nach der Einwechslung von Agyemang) so sehr, dass sie seither immer in der Startformation stand, auch wenn der Rest der Abwehr umgestellt wurde. "Ich habe Stolz empfunden, keinen Druck", sagte Sombath.
Auszeichnung für die Junge Spielerin des Turniers
Nach dem Finale werden die Technischen Beobachter der UEFA an der Auswahl der Auszeichnung für die Junge Spielerin des Turniers mitwirken. Dieser Preis steht allen Spielerinnen offen, die nicht älter als 23 Jahre sind (d.h. am oder nach dem 1. Januar 2003 geboren wurden). Die Auszeichnung im Jahr 2022 wurde von der damals 20 Jahre alten Deutschen Lena Oberdorf gewonnen.