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Analyse zur Women's EURO 2025: Schwedens Umschaltspiel lässt DFB-Elf verzweifeln

Lluis Cortés, Technischer Beobachter der UEFA, untersucht, wie Schweden bei seinem 4:1-Sieg bei der UEFA Women's EURO 2025 am Samstag Deutschland mit seinem Konterspiel in Bedrängnis brachte.

Johanna Rytting Kaneryd, Kosovare Asllani und Fridolina Rolfö ließen die DFB-Elf verzweifeln
Johanna Rytting Kaneryd, Kosovare Asllani und Fridolina Rolfö ließen die DFB-Elf verzweifeln UEFA via Getty Images

Schweden hat am Samstagabend als Sieger der Gruppe C das Viertelfinale der UEFA Women's EURO 2025 erreicht – und das auf beeindruckende Art und Weise, indem man als erstes Team bei einer Women's EURO vier Tore gegen Deutschland erzielte.

Dank des deutlichen 4:1-Triumphs nach Rückstand beendeten die Schwedinnen die Gruppenphase mit der Maximalpunktzahl von neun Zählern, und laut Trainer Peter Gerhardsson war ein entscheidendes Merkmal ihrer Leistung das hervorragende Konterspiel. "Wir wussten, dass wir Chancen bekommen würden, da ihre Abwehrreihe so hoch stand", erklärte Gerhardsson. "Wir wussten, dass gegen diese Art von Gegner Konter sehr wichtig sein würden."

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In der folgenden Analyse soll untersucht werden, wie Schweden hinter die hohe Abwehrreihe des Gegners kam, insbesondere über die Außenbahnen. Der erste Punkt, den es zu beachten gilt, ist der Auftritt der Außenverteidigerinnen, der entscheidend dazu beigetragen hat, dass Deutschland erstmal selbst nach einem schnellen Umschaltspiel früh in Führung gehen konnte.

Laut dem Technischen Beobachter der UEFA, Lluis Cortés, war es ein Spiel, das in der ersten Halbzeit die Bedeutung der offensiven Außenverteidigerinnen deutlich gemacht hat. "Man muss Überlegenheit schaffen, nicht nur positionell, sondern auch numerisch, indem man Spielerinnen aus der zweiten Reihe einbezieht", sagte er. "In diesem Fall haben sich beide Teams sehr stark auf ihre Außenverteidigerinnen verlassen, um dies zu erreichen."

Taktische Analyse zu Schweden - Deutschland: Nutzen der Räume im Umschaltspiel

Der frühe Treffer der DFB-Elf von Jule Brand, mit dem das Video oben beginnt, ist ein gutes Beispiel dafür. Er folgte auf einen starken Antritt von Rechtsverteidigerin Carlotta Wamser, und wie Cortés beobachtet hat, war der Anstoß für ihren Vorstoß die deutsche Mittelstürmerin Lea Schüller, die zunächst den Ball in der Mitte des Spielfelds absicherte.

"Die Stürmerin war der Ausgangspunkt, sie kontrollierte den Ball, um ihren Mitspielerinnen Zeit zu geben, sich schnell zu verteilen und den Konter einzuleiten", sagte Cortés, der auch die Bedeutung von tödlichen Pässen hervorhob. "Beide Pässe, sowohl von Schüller als auch von Wamser, sind Vorwärtspässe, die es der Empfängerin ermöglichen, ihren Lauf fortzusetzen, ohne langsamer zu werden."

Umschaltspiel wird Deutschland zum Verhängnis

"Schwedens größter Pluspunkt war es, das Positionsspiel der hoch stehenden deutschen Außenverteidigerinnen ausnutzen zu können, die ihnen viel Raum beim Umschaltspiel überließen", fügte Cortés hinzu und gab damit die Meinung wieder, die man im schwedischen Lager im Anschluss vernahm. Johanna Rytting Kaneryd, die Spielerin des Spiels, sagte: "Wir wissen, dass wir ein Team sind, das sehr gut ist, wenn wir direkt spielen und hinter die Abwehrreihe kommen. Auf diese Weise haben wir das erste Tor erzielt und die meisten unserer Chancen herausgespielt."

Der schwedische Ausgleichstreffer, der in Clip zwei oben zu sehen ist, zeigt, wie die Schwedinnen die deutschen Innenverteidigerinnen im 2 gegen 2 überrumpeln, da die Außenverteidigerinnen der DFB-Elf sehr hoch stehen.

Cortés analysiert den Antritt der Torschützin Stina Blackstenius wie folgt: "Man muss sie dafür loben, dass sie mit einem geschickten horizontalen Lauf eine Abseitsstellung vermieden hat, wodurch sie sich auch von Innenverteidigerin Rebecca Knaak entfernt hat, was ihr einen Vorteil verschafft, wenn sie den Ball bekommt."

Schwedens Angriffsvarianten

Taktische Analyse zu Schweden - Deutschland: Schwedens Angriffsvarianten

Dieses zweite Video veranschaulicht die verschiedenen Angriffsvarianten der Schwedinnen. Sie profitierten von längeren Pässen, die darauf abzielten, die durchstartende Blackstenius zu erreichen – wie in Clip eins, in dem Kosovare Asllanis Bewegungsablauf eine Innenverteidigerin irritiert und die Torschützin in den frei gewordenen Raum stürmt. Sie zeigten aber auch, dass sie in der Lage waren, das deutsche Mittelfeld zu überspielen, wie in Clip zwei zu sehen ist, als sie den Elfmeter herausholten.

"Schweden scheute sich nicht, auf lange Bälle der Torhüterin zu setzen, wenn Deutschlands ins Pressing ging", erklärte Cortés. "Aber wenn sie sich für Kurzpassspiel entschieden, kreierten sie dank ihrer beiden zentralen Mittelfeldspielerinnen sowie der offensiven Mittelfeldspielerin Kosovare Asllani und der linken Flügelspielerin [Fridolina Rolfö], die oft nach innen zog, um ein 4 gegen 2 zu ermöglichen, ein zentrales Überzahlspiel."

"Asllani wurde immer wieder zwischen den Linien eingesetzt und leitete die Angriffe mit Bällen auf Blackstenius und Rytting Kaneryd ein, die die deutsche Verteidigungslinie attackierten. Es half auch, dass die schwedischen Außenverteidigerinnen die deutschen Außenspielerinnen beschäftigten und so Platz für die zentralen Angreiferinnen schafften."

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