Schweden - Deutschland 4:1: DFB-Elf verpasst Gruppensieg
Samstag, 12. Juli 2025
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Nach einer herben Niederlage gegen Gruppensieger Schweden muss sich die DFB-Elf mit Platz zwei begnügen.
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Deutschland hat am dritten und letzten Gruppenspieltag bei der UEFA Women's EURO 2025 in Unterzahl mit 1:4 gegen Schweden verloren. Damit sicherten sich die Skandinavierinnen Platz eins in Gruppe C vor der DFB-Elf.
Schlüsselmomente
7.: Brand schießt DFB-Elf in Führung
12.: Blackstenius gelingt schneller Ausgleich
25.: Holmberg trifft zum 2:1 für Schweden
31.: Platzverweis für Wamser nach Handspiel
34.: Rolfö verwandelt fälligen Elfmeter
80.: Hurtig besorgt den Endstand
So lief das Spiel
Die DFB-Elf legte in Zürich los wie die Feuerwehr und hatte bereits nach 18 Sekunden die erste gute Chance, aber Jule Brand scheiterte an Keeperin Jennifer Falk. In der 2. Minute versuchte es Lea Schüller aus der Distanz, der Volleyschuss rauschte haarscharf rechts am Gehäuse vorbei. Eine weitere Minute später wurde es auf der Gegenseite brandgefährlich, als Kosovare Asllani im Strafraum an den Ball kam, jedoch verzog.
In der 7. Minute war es dann soweit: Schüller bediente im Mittelfeld Carlotta Wamser, die herrlich für Brand durchsteckte. Die Offensivspielerin drang in den Strafraum ein und überwand Falk mit einem Flachschuss. Fünf Minuten später stand es bereits 1:1: Deutschland ging hoch ins Pressing und verlor den Ball an Asllani, die die völlig blanke Stina Blackstenius bediente. Die Stürmerin sprintete in halbrechter Position in den Sechzehner und ließ Torhüterin Ann-Katrin Berger keine Chance.
Damit nicht genug: In der 25. Minute tankte sich Smilla Holmberg auf der rechten Seite in den Strafraum, ehe der Ball nach einem Pressschlag mit Sarai Linder über Berger ins Tor flog. Sechs Minuten später musste die Elf von Christian Wück in Unterzahl weiterspielen, nachdem Wamser einen Schuss von Fridolina Rolfö auf der Torlinie mit der Hand abgewehrt hatte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Rolfö sicher zum 3:1 (34.).
Nach der Pause plätscherte die Partie so vor sich hin. Schweden hatte in Überzahl alles im Griff und ließ die DFB-Elf nicht mehr ins Spiel zurück. Doch auch die Skandinavierinnen taten nicht mehr als nötig – bis zur 80. Minute, da schlugen sie durch Lina Hurtig, die aus kurzer Distanz nur noch den Fuß hinhalten musste, noch mal zu.
Spielerin des Spiels: Johanna Rytting Kaneryd (Schweden)
"Rytting Kaneryd zeichnete sich durch ihre Stärke im letzten Drittel aus, indem sie immer wieder den Raum hinter der deutschen Abwehr ausnutzte. Sie war der Schlüssel zu Schwedens anhaltendem Druck."
Technische Beobachter der UEFA
Stimmen
Christian Wück, Trainer Deutschland: "Wir sind gut ins Spiel reingekommen, machen das 1:0 und verpassen dann nachzulegen. Danach hat man die Qualität der Schwedinnen gesehen, wir hatten keinen Zugriff mehr und nach der Roten Karte war das Spiel dann für uns erledigt."
Klara Bühl, Offensivspielerin Deutschland: "Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet, erzielen dann früh das 1:0 und waren voll in der Partie. Hatten danach noch einige Chancen und auf dem Niveau muss man diese einfach nutzen. Daraus müssen wir lernen."
Peter Gerhardsson, Trainer Schweden: "Analyse? Das ist ziemlich langweilig, wenn man gewonnen hat! Das ist für später. Wir haben gegen eine wirklich gute deutsche Mannschaft gespielt, die uns in der Anfangsphase geschockt hat, wie wir es gegen Polen getan haben, mit vier Chancen in vier Minuten. Sie hatten ständig Torchancen, und wir konnten nichts dagegen tun und auch nicht kontern."
Johanna Rytting Kaneryd, Spielerin des Spiels: "Unglaublich, ein unglaubliches Gefühl. Deutschland ist eine wirklich gute Mannschaft, sie haben sehr gut angefangen. Sie haben es uns schwer gemacht. Und es kommt nicht jeden Tag vor, dass man 4:1 gewinnt! Das ist eine wirklich starke Leistung."
Wissenswertes
- Dies ist der erste Sieg Schwedens gegen Deutschland im siebten Aufeinandertreffen bei der Women's EURO (das letzte, ein 0:0-Unentschieden in der Gruppenphase 2017, war das einzige Unentschieden in den bisherigen sechs Spielen, einschließlich der Endspiele 1995 und 2001).
- Schweden hat seine Gruppe zum sechsten Mal bei den acht Women's EUROs in diesem Format gewonnen, aber das einzige Mal, dass sie zuvor die Maximalausbeute von neun Punkten holten, war 1997, als es zum ersten Mal eine Gruppenphase gab.
- Es ist das erste Mal seit dem 4:0-Sieg im Spiel um den dritten Platz bei der FIFA-WM der Frauen 1991 (das erste von bisher 32 Aufeinandertreffen, einschließlich Freundschaftsspielen), dass Schweden Deutschland in einem Pflichtspiel mit mehr als einem Tor Unterschied besiegt hat.
- Das war auch das letzte Mal, dass Deutschland in einem Pflichtspiel vier Gegentore gegen ein europäisches Team kassierte (zuvor hatte es in keinem Spiel der Women's EURO, Qualifikation inbegriffen, vier oder mehr Gegentreffer gegeben).
Beste Fantasy-Punktesammlerinnen
Smilla Holmberg (Schweden) – 9 Punkte
Johanna Rytting Kaneryd (Schweden) – 9
Jule Brand (Deutschland) – 8
Aufstellungen
Schweden: Falk - Holmberg, Björn (46. Sembrant), Eriksson, Andersson - Angeldahl (82. Zigiotti Olme), Bennison - Rytting Kaneryd, Asllani (52. Hurtig), Rolfö (46. Janogy) - Blackstenius (71. Wangerheim)
Deutschland: Berger - Wamser, Minge, Knaak (46. Hendrich), Linder - Senß (84. Däbritz), Nüsken (77. Cerci) - Brand, Freigang (46. Lohmann), Bühl - Schüller (63. Hoffmann)
Wie geht es weiter?
Schweden trifft am Donnerstag im Viertelfinale auf den Zweiten der Gruppe D.
Deutschland bekommt es am Samstag im Viertelfinale mit dem Sieger der Gruppe D zu tun.