Norwegen - Island 4:3: Signe Gaupset führt die zweimaligen Europameisterinnen zu einer perfekten Gruppenphase
Donnerstag, 10. Juli 2025
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Signe Gaupset hat beim Sieg über die schon ausgeschiedenen Isländerinnen zwei Tore geschossen und die anderen beiden vorbereitet.
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Bei der UEFA Women's EURO 2025 hat Norwegen die Gruppenphase mit drei Siegen aus drei Spielen abgeschlossen. Gegen Island führten die Norwegerinnen nach frühem Rückstand schon mit 4:1, mussten dann aber noch zwei späte Gegentore hinnehmen.
Schlüsselmomente
6.: Jónsdóttir erzielt erstes Tor der Isländerinnen bei diesem Turnier
15.: Gaupset gleicht per Volleyschuss aus
26.: Gaupset dreht das Spiel mit einem Distanzschuss
49.: Maanum erhöht auf 3:1
76.: Auch Maanum trifft doppelt
84.: Eiríksdóttir schließt zum 4:2 ab
90.+5: Viggósdóttir trifft per Elfmeter zum Endstand
Spiel in Kürze
Da der erste Platz in Gruppe A dank der Siege gegen die Schweiz und Finnland bereits feststand, nutzte Norwegens Trainerin die Gelegenheit, ihr Team zu rotieren und sechs Änderungen vorzunehmen. Sie ließ unter anderem Caroline Graham Hansen, Ada Hegerberg und Guro Reiten pausieren und brachte mit Celin Bizet Ildhusøy, Elisabeth Terland und Signe Gaupset eine neue Angriffsreihe. Lisa Naalsund begann im Mittelfeld und Emilie Woldvik sowie Maren Mjelde wurden in der Verteidigung eingesetzt.
Island, das bereits zwei Niederlagen kassiert hatte, setzte auf Katla Tryggvadóttir, während Hildur Antonsdóttir nach ihrer Sperre zurückkehrte und Sædís Heidarsdóttir auf der linken Außenverteidigerposition begann. Island war fest entschlossen, sich mit einem Erfolgserlebnis aus dem Turnier zu verabschieden. Nach einer Ecke von Karólína Vilhjálmsdóttir konnte Cecilie Fickerstrand den Kopfball von Alexandra Jóhannsdóttir nur an den Pfosten lenken, und Svendis Jónsdóttir verwandelte den Abpraller zur isländischen Führung.
Norwegen aber antwortete mit einem Tor, ebenfalls nach einer Ecke. Vilde Bøe Risa flankte den auf Gaupset, die per Volleyabnahme ihr zweites Länderspieltor erzielte. Nachdem Terland an Cecilía Rán Rúnarsdóttir scheiterte, war Gaupset - diesmal mit einem Flachschuss aus der Distanz - wieder erfolgreich. Die Norwegerinnen hatten nun das Spiel unter Kontrolle und gingen kurz nach dem Seitenwechsel mit 3:1 in Führung. Gaupset bediente Maanum, die mit links erfolgreich war.
Die gleiche Kombination führte zu einem weiteren Tor der Norwegerinnen. Wieder gelang Gaupset der entscheidende Pass, wieder traf Maanum, so dass Gaupset an allen vier Treffern der Norwegerinnen beteiligt war.
Dennoch schöpften die isländischen Fans noch einmal Hoffnung, als Hlín Eiríksdóttir eine sehenswerte Kombination abschloss und Marit Bratburg Lund in der Nachspielzeit die ebenfalls eingewechselte Eiríksdóttir im Strafraum zu Fall brachte und dafür die Gelb-Rote Karte sah. Kapitänin Viggósdóttir verwandelte den Strafstoß, doch die Zeit für einen möglichen isländischen Ausgleichstreffer reichte nicht mehr.
Spielerin des Spiels: Signe Gaupset (Norwegen)
"Sie erzielte nicht nur zwei Tore und bereitete zwei weitere vor. Sie war auch spielbestimmend, als das Spiel auf der Kippe stand. Sie war statistisch gesehen sehr erfolgreich bei entscheidenden Pässen, beim Eindringen in den Strafraum und bei Ballmitnahmen. Das zeigt ihren besonderen Einfluss auf das Spiel."
Technische Beobachtergruppe der UEFA
Stimmen
Gemma Grainger, Trainerin von Norwegen: "Ich bin sehr glücklich! Ich bin heute Abend wirklich zufrieden. Wir haben vor dem Spiel sechs Änderungen vorgenommen, und diese Leistung war wirklich erfreulich.
[Über Gaupset] "Sie nutzt ihre Chancen. Heute Abend war es so schön zu sehen, wie sie ihr Spiel auf den Platz gebracht hat. Ich sehe das jede Woche bei ihrem Verein [Brann] gesehen, ich habe sie in der Women's Champions League gesehen, und jetzt habe ich es hier gesehen."
Thorsteinn Halldórsson, Trainer von Island: "Es war ein Auf und Ab. Wir haben gut angefangen, dann gab es eine Phase, in der wir Probleme mit unserem Pressing hatten, was sie ausgenutzt haben. Wir haben die zweite Halbzeit nicht gut genug begonnen."
"Im Moment bin ich über die Leistungen teilweise enttäuscht. Es gab auch einige positive Dinge in den Spielen. Am Ende aber haben wir unsere Ziele nicht erreicht, also sind wir enttäuscht."
Signe Gaupset, Spielerin des Spiels: "Es ist ein unglaubliches Gefühl und so aufregend! Mein erstes Spiel von Anfang an zu spielen und dem Team zum Sieg zu verhelfen, ist großartig. Seit ich gestern erfahren habe, dass ich in der Startelf stehe, freute ich mich auf das Spiel."
Wissenswertes
- Signe Gaupset hat vor dem Spiel gegen Island nur ein einziges Mal für ihr Nationalteam getroffen (zu Hause gegen Albanien im letzten Oktober in den Play-offs, beim 9:0 traf Maanum viermal).
- Gaupset ist mit 20 Jahren und 22 Tagen die jüngste Spielerin, die bei einer Women’s EURO in einem Spiel zwei Tore erzielte. Damit ist sie exakt ein Jahr jünger als die bisherige Rekordhalterin Vivianne Miedema, der 2017 für die Niederlande ein Doppelpack gelang.
- Norwegen hat erst zum dritten Mal bei einem großen Turnier alle drei Gruppenspiele gewonnen - nach den beiden FIFA-Weltmeisterschaften 1995 (als sie den Titel holten) und 1999.
- Norwegen hat zum ersten Mal seit 2013 eine Gruppenphase bei einer Women's EURO überstanden. Damals erreichte das Team um Ada Hegerberg, Caroline Graham Hansen und Maren Mjelde das Finale).
- Island erzielte erstmals in einem Spiel der Women's EURO mehr als ein Tor.
Beste Fantasy-Punktesammlerinnen
Signe Gaupset (Norwegen) – 20 Punkte
Frida Maanum (Norwegen) – 12
Sveindís Jónsdóttir (Island) – 10
Aufstellungen
Norwegen: Fiskerstrand - Woldvil, Mjelde (79. Østenstad), Harviken (46. Bratburg Lund), T. Hansen - Bøa Risa (46. Kielland), Maanum, Naalsund - Bizet Ildhusøy (73. Jensen), Terland (61. Sævik), Gaupset
Island: Rúnarsdóttir - Arnardóttir, Viggósdóttir, Sigurdardóttir, Heidarsdóttir - Jóhannsdóttir (82. Ágústsdóttir), Vilhjálmsdóttir (71. Andradóttir), Antonsdóttir (57. Brynjarsdóttir) - Jónsdóttir, Jessen (71. Eiríksdóttir), Tryggvadóttir (57. Albertsdóttir)
Wie geht es weiter?
Norwegen trifft am Mittwoch ab 21 Uhr MEZ im Viertelfinale auf den Zweitplatzierten aus Gruppe B (Spanien, Italien oder Portugal).