Schweiz - Island 2:0: Erster Sieg für den Gastgeber
Sonntag, 6. Juli 2025
Artikel-Zusammenfassung
Die Schweiz feiert durch zwei Tore in der zweiten Halbzeit den ersten Sieg bei der Heim-EM.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Die Schweiz fuhr durch einen 2:0-Erfolg gegen Island den ersten Sieg bei der UEFA Women's EURO 2025 ein. Nach dem Führungstreffer durch Géraldine Reuteler sorgte Alayah Pilgrim kurz vor Schluss für die Entscheidung.
Schlüsselmomente
1.: Sigurdardóttir trifft die Latte
76.: Reuteler bringt die Schweiz in Führung
90.: Pilgrim sorgt für die Entscheidung
Spiel in Kürze
Island erwischte einen furiosen Start und wäre beinahe schon in der ersten Minute in Führung gegangen, als ein langer Einwurf von Sveindís Jónsdóttirs nicht konsequent geklärt wurde und Ingibjörg Sigurdardóttirs Volley an die Latte klatschte.
Das tat der Begeisterung der Zuschauer aber keinen Abbruch und die Gastgeberinnen versuchten, wie schon bei der Auftaktniederlage gegen Norwegen, ihr Spiel früh aufzuzwingen. Island verlor Mitte des ersten Durchgangs verletzungsbedingt Verteidigerin Gudny Árnadóttir, Sædís Heidarsdóttir kam für sie in die Partie.
Island kam nach einem weiteren langen Einwurf von Jónsdóttir zur nächsten Chance, doch Livia Peng war gegen Sigurdardóttir zur Stelle. Auf der anderen Seite setzte die 18-jährige Iman Beney kurz vor der Pause einen Distanzschuss ganz knapp am Kasten vorbei.
Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein Spiel mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Die beste Chance hatte dabei Beney, die Cecilía Rúnarsdóttir zu einer schönen Parade zwang.
14 Minuten vor dem Ende dann die Führung für die Schweiz, nachdem Schertenleib mit einem feinen Pass Reuteler auf die Reise schickte, die ruhig blieb und den Ball im linken unteren Eck versenkte. Kurz darauf hatte Beney erneut eine gute Chance, als sie von der rechten Seite nach innen zog und den Ball knapp über das Tor schoss.
Durch den Sieg Norwegens gegen Finnland brauchte Island mindestens einen Punkt, um noch Hoffnungen aufs Weiterkommen zu haben und warf dementsprechend alles nach vorne, was der Endrunden-Gastgeber eiskalt ausnutzte und in Person von Pilgrim für die Entscheidung sorgte.
Spielerin des Spiels: Géraldine Reuteler (Schweiz)
"Sie agierte heute Abend etwas tiefer als zuletzt, erzielte aber ein großartiges Tor, spielte starke Pässe in die Schnittstellen und leistete auch defensiv ihren Beitrag."
Technische Beobachter der UEFA
Stimmen
Pia Sundhage, Trainerin Schweiz: "Ich bin glücklich und werde das den ganzen Tag genießen – es war ein großer Sieg ohne Gegentor und wir haben Tore geschossen, also ist es ein guter Tag. Wir hatten zuletzt ein bisschen Mühe damit, zu treffen. Aber als das erste Tor gefallen ist, war das wie ein Funke, der übergesprungen ist. Es fühlt sich einfach großartig an."
Lia Wälti, Kapitänin Schweiz: "Für uns zählte heute nur dieses Spiel. Wir wollten unbedingt gewinnen. Unsere Fans haben uns getragen, die Atmosphäre war einfach unglaublich. Am Anfang hatten wir ein bisschen Mühe, unser Spiel aufzuziehen, aber am Ende haben wir die Chancen kreiert, die wir zum Sieg gebraucht haben. Ich bin einfach nur überglücklich."
Géraldine Reuteler, Spielerin des Spiels: "Es fühlt sich richtig gut an, ich bin unheimlich erleichtert. Wir haben über die gesamten 90 Minuten ein starkes Spiel gezeigt und wirklich gekämpft. Es war zwar anstrengend, aber es hat wieder unglaublich viel Spaß gemacht – vor allem mit der Unterstützung unserer Fans im Rücken."
Thorsteinn Halldórsson, Trainer Island: "Es ist enttäuschend, dieses Spiel zu verlieren und es ist enttäuschend, aus dem Turnier auszuscheiden. Aber wir haben noch ein Spiel und das werden wir mit Stolz bestreiten. Für uns selbst und für unsere Fans."
Glódís Viggósdóttir, Kapitänin Island: "Wir sind enttäuscht. Ehrlich gesagt, viele schlechte Gefühle. Aber wir haben noch ein Spiel und das wollen wir unbedingt gewinnen – für uns, für unsere Fans und für alle, die mitgereist sind. Sie waren einfach unglaublich und wir wollen ihnen unbedingt etwas zurückgeben, worauf sie stolz sein können."
Wissenswertes
- Reuteler ist nach Ramona Bachmann erst die zweite Schweizer Spielerin, die bei mehreren Endrunden der Women's EURO getroffen hat.
- Pilgrim, 22, ist die jüngste Schweizer Torschützin bei der Endrunde einer Frauen-EM und übertrifft damit den Rekord von Reuteler aus dem Jahr 2022.
- Den bislang einzigen Sieg der Schweiz bei der Endrunde einer Women's EURO gab es am 2. Spieltag 2017 gegen Island.
- 29 658 ist die sechstgrößte Zuschauerzahl bei der Endrunde der Women's EURO.
Reporter-Einschätzung
Judith Tuffentsammer, Schweiz-Reporterin
Island machte es den Gastgebern schwer, doch am Ende sicherten Tore von Reuteler und der eingewechselten Pilgrim den Sieg und begeisterte die fast 30 000 Fans im Stadion. Die Nati muss sich in Sachen Effizienz noch steigern, doch mit diesem Sieg hat sie sich für das entscheidende Spiel gegen Finnland am 3. Spieltag gerüstet.
Beste Fantasy-Punktesammlerinnen
Géraldine Reuteler (Schweiz) – 12 Punkte
Viola Calligaris (Schweiz) – 8
Noelle Maritz (Schweiz) – 7
Aufstellungen
Schweiz: Peng - Beney, Calligaris, Stierli (56. Crnogorčević), Maritz, Riesen (78. Pilgrim) - Reuteler, Wälti, Vallotto - Schertenleib, Fölmli (56. Wandeler)
Island: Rúnarsdóttir - Gudn. Árnadóttir (34. Heidarsdóttir), Viggósdóttir, Sigurdardóttir (81. Tryggvadóttir), Gudr. Arnardóttir - Jóhannsdóttir (81. Gunnlaugsdóttir), Vilhjálmsdóttir, Brynjarsdóttir - Albertsdóttir, Jessen, Jónsdóttir