Deutschland - Polen 2:0: Brand lässt den Knoten platzen
Freitag, 4. Juli 2025
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Das deutsche Team startet mit einem Sieg gegen Polen. Die Tore fallen erst nach der Pause.
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Deutschland ist mit einem Sieg gegen Polen in die Women's EURO 2025 gestartet. In St. Gallen musste die DFB-Elf erst die schwere Verletzung von Kapitänin Giulia Gwinn wegstecken, ehe Jule Band das Team zum Auftakterfolg führte.
Schlüsselmomente
24.: Brand prüft Szemik mit einem beherzten Schuss
52.: Bei Brands nächstem Torschuss ist Szemik machtlos
66.: Schüller trifft per Kopf nach Flanke von Brand
81.: Berger pariert stark gegen Pajor
Spiel in Kürze
Das Team von Trainer Christian Wück startete engagiert, aber wenig effizient ins Spiel. Die DFB-Elf war zwar spielüberlegen, tat sich aber schwer, diese Überlegenheit auch in klare Torchancen umzumünzen. In der achten Minute verfehlte Klara Bühl mit einem Linksschuss das Tor der Polinnen. Jule Brand war es dann, die erstmals die polnische Torfrau Kinga Szemik prüfte.
Doch so richtig zwingend waren die Aktionen der Deutschen nicht. Praktisch im Gegenzug hatten die Polinnen dann die bis dato beste Chance, als Natalia Padilla zunächst freistehend an Ann-Katrin Berger und im Nachsetzen auch noch an Janina Minge scheiterte. Waren die Deutschen in dieser Situation im Glück, mussten sie wenig später mit der verletzungsbedingten Auswechslung von Kapitänin Giulia Gwinn einen herben Rückschlag hinnehmen.
Doch davon ließen sich ihre Mitspielerinnen auf dem Platz nichts anmerken. In der zweiten Halbzeit waren keine sieben Minuten gespielt, als Brand von rechts in die Mitte zog und den Ball sehenswert mit links ins linke Kreuzeck schoss. Der Knoten war nun geplatzt. Denn nach einer guten Stunde flankte Brand auf den langen Pfosten, wo Lea Schüller per Kopf zur Stelle war und zum 2:0 einnickte.
Die Polinnen gaben jedoch nicht auf und drängten in der Schlussphase noch auf den Anschlusstreffer. Ewa Pajor vom FC Barcelona hatte die beste Chance, scheiterte aber mit einem wuchtigen Kopfball an der hervorragend reagierenden Berger im deutschen Tor.
Spielerin des Spiels: Jule Brand (Deutschland)
"Jule Brand war stark, schnell und technisch versiert. Sie hatte viele Fähigkeiten und hat heute bewiesen, dass sie den Unterschied ausmachen kann, wenn es darauf ankommt - den Ball zwischen den Linien annehmen, mit Tempo nach vorne gehen, präzise Pässe spielen, Schüsse abgeben und ein tolles Tor für ihr Land erzielen."
Technische Beobachtergruppe der UEFA
Stimmen
Christian Wück, Trainer von Deutschland: "Es war ein hart umkämpfter Sieg. Polen hat es uns sehr, sehr schwer gemacht. Sie haben sich zurückfallen lassen und sind sehr tief gestanden. Wir wussten, dass wir geduldig sein mussten, um unsere Tore zu erzielen, und das haben wir in der zweiten Halbzeit getan. Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis und wissen, dass wir es besser machen können."
Jule Brand, Spielerin des Spiels von Deutschland: "Freiheit tut mir gut im Spiel. Heute hat nicht alles geklappt. Deswegen freut es mich umso mehr, dass ich dem Team mit einem Tor helfen konnte. Die Spielerinnen auf Bank haben mich gepuscht. Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen. Denn in der Halbzeit war ich noch sehr unzufrieden."
über ihren sehenswerten Führungstreffer: "So oft ist er mir bislang noch gar nicht gelungen. Deshalb freut es mich umso mehr, dass es heute geklappt hat."
über die Verletzung von Giulia Gwinn: "Giulia ist eine sehr wichtige Spielerin für uns - mit ihrer Leistung auf dem Platz und mit ihrer Mentalität. Man hat schon einen kleinen Knick bei uns gespürt. Aber jetzt hoffen wie erstmal, dass es bei ihr nicht so schlimm aussieht."
Nina Patalon, Trainerin von Polen: "Ich bin stolz auf die Arbeit, die mein Team heute auf dem Spielfeld geleistet hat. Die Entschlossenheit und die Hingabe waren fantastisch. Alle Spielerinnen - ob sie in der Startformation standen oder von der Bank kamen - haben ihr Herzblut auf dem Platz gelassen. Das muss man anerkennen, denn es war kein einfaches Spiel."
Wissenswertes
- Lea Schüller hat in ihrem dritten Spiel in Folge gegen Polen getroffen und dabei insgesamt vier Tore erzielt.
- Deutschland hat alle sieben Duelle mit Polen gewonnen.
- Die Polinnen haben wettbewerbsübergreifend zum ersten Mal nach elf Spielen wieder verloren.
- Die DFB-Frauen bleiben in ihren Auftakt-Gruppenspielen bei Women’s EUROs ungeschlagen - bei fünf Siegen und drei Remis.
- Deutschland hat bei EURO-Finalrunden nur eins der letzten 22 Gruppespiele verloren (17S, 4U) und ist dabei 17-mal ohne Gegentor geblieben.
- Deutschland ist in nur vier von den letzten 47 EURO-Endrunden-Spielen ohne eigenen Torerfolg geblieben.
Reporterinnen-Einschätzung
Anna Sophia Vollmerhausen, Deutschland-Reporterin
Deutschland hat den Job erledigt. Sie haben im Vorfeld keinen Hehl daraus gemacht, dass sie mit einem Sieg in das Turnier starten wollten. Polen hat ihnen einen guten Kampf geliefert, aber Deutschlands Erfahrung und Spielstärke haben sich durchgesetzt. Nicht einmal die verletzungsbedingte Auswechslung von Kapitänin Giulia Gwinn konnte den Matchplan durchkreuzen. Youngster Carlotta Wamser fügte sich bei ihrem EURO-Debüt mühelos ein und lieferte sogar die Vorlage für das erste Tor von Jule Brand - ein Beweis für die kollektive Stärke des Teams.
Beste Fantasy-Punktesammlerinnen
Folgen
Aufstellungen
Deutschland: Berger - Gwinn (40. Wamser), Minge, Knaak, Linder - Senß (70. Lohmann), Nüsken; Brand, Dallmann (70. Freigang), Bühl (85. Cerci) - Schüller (70. Hoffmann)
Polen: Szemik - Matysik, Szymczak, Dudek (46. Woś), Wiankowska - Achcińska, Pawollek (80. Grabowska), Kamczyk (67. Słowińska) - Tomasiak (80. Krezyman), Pajor, Padilla (59. Adamek)