Vor dem Viertelfinale: Österreichs Verbindungen zu Deutschland
Mittwoch, 20. Juli 2022
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"Je mehr Leute man kennt, desto spannender wird es", sagt Österreichs Torhüterin Manuela Zinsberger bei UEFA.com vor dem Viertelfinale gegen Deutschland. Es wird ein Duell unter Bekannten werden.
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Wenn Deutschland am Donnerstag im Viertelfinale der Women's EURO 2022 in London auf Österreich trifft, verbindet die beiden Teams weit mehr als eine Sprache und eine Landesgrenze. Von den 23 Spielerinnen im Kader Österreichs sind 14 derzeit bei Vereinen in Deutschland aktiv, sechs weitere haben eine Vergangenheit in Deutschland.
Es wird also kaum etwas geben, was die Teams nicht voneinander wissen. Manuela Zinsberger sieht darin durchaus Vorzüge. "Je mehr Leute man kennt, desto spannender wird es", sagt die österreichische Torhüterin, die fünf Jahre bei den Bayern verbrachte und 2014/15 und 2015/16 den deutschen Meistertitel gewann.
Wenn die beiden Mannschaften am Donnerstag auflaufen, könnten bis zu acht Spielerinnen von Eintracht Frankfurt dabei sein - gleichmäßig verteilt auf Deutschland und Österreich. Auch acht Bayern-Spielerinnen in den beiden Kadern zu finden, Dazu kommen einige österreichische Spielerinnen aus Köln und Hoffenheim.
Stürmerin Nicole Billa, deren Kopfballtor gegen Norwegen Österreich in die Runde der letzten Acht brachte, verdient ihr Geld in Hoffenheim. Sie spielte für den Verein in der UEFA Women's Champions League 2021/22 und erzielte in sechs Spielen der Gruppenphase drei Tore. Die Saison 2020/21 beendete sie als Torschützenkönigin der Frauen-Bundesliga mit 23 Treffern und als Spielerin der Saison.
Auch wenn sie vor dem Aufeinandertreffen mit einigen bekannten Gegnerinnen besonders motiviert ist, gab sich Billa im Gespräch mit UEFA.com betont locker. "Ich freue mich darauf, gegen Deutschland zu spielen und gegen Spielerinnen, die ich sehr gut kenne", erklärte sie. "Natürlich kennt man sie sehr gut und weiß um ihre Stärken. Aber sie kennen auch die eigenen. Ich finde es cool, das erleben."
Deutschland geht als klarer Favorit ins erste Pflichtspiel beider Mannschaften gegeneinander (die beiden vorherigen Begegnungen, zwei Freundschaftsspiele, gingen beide an Deutschland). Mit Blick auf das Viertelfinale scheint die Aussicht auf den ersten Sieg gegen den Nachbarn kein wichtiger Motivationsfaktor zu sein.
"Wenn man das Viertelfinale erreicht hat, will man mehr", sagte Billa. "Es wäre falsch zu behaupten, [dass die Motivation gegen Deutschland höher ist], weil wir alle Profisportlerinnen sind: Die Motivation ist sowieso immer hoch." Zinsberger fügte hinzu: "Wenn ich für ein Viertelfinale oder eine EURO eine zusätzliche Motivation bräuchte, würde ich ernsthaft an meiner Leidenschaft als Fußballerin zweifeln."
Österreicherinnen in der Frauen-Bundesliga
Aktuell in Deutschland
Nicole Billa (Hoffenheim, 2015–)
Celina Degen (Hoffenheim 2020–22, Köln 2022–)
Barbara Dunst (Leverkusen 2017, Duisburg 2017–19, Eintracht Frankfurt 2019–)
Laura Feiersinger (Herforder SV 2010–11, Bayern 2011–16, Sand 2016–18, Eintracht Frankfurt 2018–)
Marina Georgieva (Turbine Potsdam 2017–18, Sand 2018–)
Verena Hanshaw (Herforder SV 2010–11, Freiburg 2014–16, Sand 2016–18, Eintracht Frankfurt 2018–)
Julia Hickelsberger-Füller (Hoffenheim 2022–)
Marie-Therese Höbinger (Turbine Potsdam 2019–)
Virginia Kirchberger (Bayern II 2009–11, Duisburg 2014–15 & 2016–18, Köln 2015–16, Freiburg 2018–20, Eintracht Frankfurt 2020–)
Katharina Naschenweng (Hoffenheim 2018–)
Jasmin Pal (Sand 2020–22, Köln 2022–)
Sarah Puntigam (Bayern 2009–13, Freiburg 2014–18, Köln 2022–)
Katharina Schiechtl (Werder Bremen 2013–)
Sarah Zadrazil (Turbine Potsdam 2016–20, Bayern 2020–)
Zuvor in Deutschland
Jasmin Eder (Bayern II 2009–11, Sindelfingen 2012–13)
Lisa Makas (Freiburg 2015–16, Duisburg 2016–20)
Viktoria Schnaderbeck (Bayern 2010–18)
Carina Wenninger (Bayern 2008–, currently on loan at Roma)
Laura Wienroither (Hoffenheim 2018–22)
Manuela Zinsberger (Bayern 2014–19)