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Portugal - Schweiz 2:2: Früher Doppelpack reicht Schweiz nicht zum Sieg

Im ersten Spiel der Gruppe C trennen sich die Schweiz und Portugal unentschieden.

 Coumba Sow (2.v.l.) erzielte das 1:0 für die Schweiz gegen Portugal
Coumba Sow (2.v.l.) erzielte das 1:0 für die Schweiz gegen Portugal UEFA via Getty Images

Trotz einer sehr frühen 2:0-Führung muss sich das Team von Trainer Nils Nielsen bei der UEFA Women's EURO 2022 gegen die Portugiesinnen mit einem Remis begnügen.

Schlüsselmomente

2.: Sow bringt die Schweiz früh in Führung
5.: Kiwic erhöht nur kurze Zeit später per Kopf
58.: Gomes trifft im Nachsetzen zum Anschluss
66.: Silva erzielt den Ausgleich für Portugal

Das Spiel in Kürze: Portugal kontert Schweizer Doppelpack

Die Schweizerinnen starteten furios in ihr Auftaktspiel gegen Portugal. Es waren erst fünf Minuten gespielt, da führten sie in Leigh bereits mit 2:0. Coumba Sow brachte die Nati schon in der zweiten Minute mit einem Schuss von der Strafraumgrenze in Führung, ehe Rahel Kiwic nur kurze Zeit später per Kopf nach einem Freistoß von Ramona Bachmann auf 2:0 erhöhte. Portugal bemühte sich anschließend zwar um den Anschlusstreffer, blieb aber zunächst vor dem Tor zu harmlos.

Nach dem frühen Doppelpack sahen die Schweizerinnen schon wie die Siegerinnen aus
Nach dem frühen Doppelpack sahen die Schweizerinnen schon wie die Siegerinnen aus AFP via Getty Images

Das änderte sich in der zweiten Halbzeit. Nach einer knappen Stunde Spielzeit scheiterte Diana Gomes in Anschluss an eine Ecke zunächst noch per Kopf an der Schweizer Torhüterin Gaëlle Thalmann, ehe sie im Nachsetzen erfolgreich war. Und nur acht Minuten später spitzelte Jéssica Silva den Ball zum Ausgleich in die Maschen des Schweizer Tores. In der Schlussphase des Spiels hatten beide Teams noch die Chance auf den Sieg. Doch erst traf Géraldine Reuteler nur das Lattenkreuz, anschließend scheiterte Telma Encarnação am linken Pfosten.

Spielerin des Spiels: Ramona Bachmann (Schweiz)

"Sie war ständig in Bewegung, sehr schussstark und zeigte eine exzellente Technik. Sie hat gute taktische Entscheidungen getroffen, spielt mutig und zielstrebig nach vorn. Man konnte ihr das Selbstvertrauen auf dem Spielfeld ansehen."
Technisches Beobachter-Team der UEFA

Ramona Bachmann mit der Trophäe für die Spielerin des Spiels
Ramona Bachmann mit der Trophäe für die Spielerin des Spiels UEFA via Getty Images

Einschätzungen der Reporterinnen

Carlos Machado, Portugal-Reporter

Diese beiden frühen Gegentore schienen den Traum der Portugiesinnen von einem gelungenen Start schon früh zu beenden. Aber sie reagierten, hatten mehr Ballbesitz und zeigten in der zweiten Halbzeit eine starke Reaktion. Auch ein Sieg wäre am Ende nicht unverdient gewesen. Denn die Chancen waren da, aber das dritte Tor wollte nicht mehr fallen. Als Fazit muss man festhalten, dass die Anfangsnervosität und der frühe Zwei-Tore-Rückstand den Portugiesinnen wohl den Auftaktsieg gekostet haben.

Judith Tuffentsammer, Schweiz-Reporterin

Die Schweiz wird nach diesem Spiel einiges zu besprechen haben. So explosiv sie begonnen hatten, so sehr verloren sie später die Kontrolle über das Spiel. Am Ende können sie mit dem Unentschieden nicht zufrieden sein. Denn sie hätten eigentlich einen Sieg in diesem ersten Spiel gebraucht, um das Gefühl zu haben, dass sie diese Gruppe überstehen können.

Stimmen

Sandrine Mauron, Mittelfeldspielerin der Schweiz: "Wir sind sehr gut ins Spiel reingekommen, zwei Aktionen, zwei Tore. Wir dachten, es wird klappen. Wir haben alles gegeben, wir wollten unbedingt die drei Punkte heute haben. Aber leider ist es heute anders gelaufen, wir haben zwei Tore kassiert und am Ende ist es 2:2."

Nils Nielsen, Trainer der Schweiz: "Ein Punkt ist besser als keiner, und das bedeutet, dass wir immer noch im Turnier sind. Aber es bedeutet auch, dass wir in den beiden anderen Spielen Punkte holen müssen, um weiterzukommen. Aber dafür müssen wir auch ein bisschen besser spielen. warum wir nach 2:0-Führung so viele Bälle verloren haben, weiß ich nicht. Wir hatten Probleme, schnell genug zu spielen und Portugal war schneller und hat uns unter Druck gesetzt. In der zweiten Halbzeit dann haben sie [die Taktik] ein bisschen verändert und ich habe das zu spät gesehen. Dann habe ich versucht, unser Mittelfeld auch zu ändern und dann war es viel besser, aber es war zu spät."

 Jessica Silva bejubelt ihren Ausgleich für Portugal
Jessica Silva bejubelt ihren Ausgleich für Portugal Getty Images

Ana Borges, Stürmerin von Portugal: "Wir wussten, wozu die Schweiz fähig sein kann. Wir hatten etwas schläfrig begonnen, haben dann aber Charakter gezeigt. Alle, die das Spiel gesehen haben, werden der Meinung sein, dass wir die drei Punkte am Ende verdient gehabt hätten."

Statistiken

  • Die Führung der Schweizerinnen nach ihrem Doppelpack - nach vier Minuten und elf Sekunden - war die früheste 2:0-Führung eines Teams in der Geschichte der Women's EURO.
  • Die Schweiz hat von den letzten 22 EURO-Spielen in Qualifikation und Endrunde nur zweimal nicht getroffen.
  • Ana-Maria Crnogorčević ist nun Schweizer Rekord-Nationalspielerin. Mit ihrem 136. Länderspiel zog sie an Lara Dickenmann vorbei.
  • Die Schweizer Kapitänin Lia Wälti bestritt ihr 100. Länderspiel.
  • Ana Borges ist mit 145 Länderspielen nun gemeinsam mit Carla Couto Rekord-Nationalspielerin Portugals.

Aufstellungen

Portugal: Pereira - Amado, Gomes, C. Costa, Marchão - Do. Silva, T. Pinto (83. F. Pinto), Norton - Borges (77. Nazareth), J. Silva (83. Encarnação), Di. Silva

Schweiz: Thalmann - Maritz, Calligaris, Kiwic, Aigbogun - Crnogorčević, Wälti (90.+1 Mauron), Maendly (74. Marti), Reuteler (90.+1 Humm) - Sow - Bachmann