Ramona Bachmann über wie man bei der EM entspannt bleibt, ihren Wembley-Traum und wie sie sich auf Spiele vorbereitet
Donnerstag, 7. Juli 2022
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"Es macht mich sehr stolz, das Trikot zu tragen und mein Land zu repräsentieren", sagte die Stürmerin im Gespräch mit dem offiziellen TikTok-Account der Frauen-EM.
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Ein paar Wochen, nachdem sie ihre Verlobung bekanntgegeben hat, sprach Ramona Bachmann mit dem @womensfootball-Team. Es ging um die Stimmung im Camp der Schweiz, ihre Rolle im Kader und ihre Rituale vor dem Spiel.
Hat die Schweiz ein recht entspanntes Team?
Ich denke, dass wir jetzt entspannter sind als vor ein paar Jahren, als es unser erstes Turnier, unsere erste EM war. Klar haben wir ein paar junge Spielerinnen dabei, aber wir haben viele erfahrene Spielerinnen, die schon Turniere gespielt haben. Ich habe das Gefühl, dass die Gruppe insgesamt entspannt ist, fokussiert ist, hart arbeitet.
Unser erstes Spiel geht gegen Portugal, das wird ein sehr wichtiges. Du willst immer gut in die EM starten, aber für uns ist es noch wichtiger, weil wir gegen zwei sehr starke Gegner spielen: Schweden und [die Niederlande] sind sogar zwei der Favoriten auf den Turniersieg. Portugal ist ein sehr starkes Team. Sie haben ein paar tolle, talentierte Spielerinnen. Sie sind vorne richtig schnell und technisch stark.
Was magst du am liebsten daran, für die Schweiz zu spielen?
Es ist das Land, in dem ich geboren bin, wo ich aufgewachsen bin, wo meine Eltern herkommen. Deshalb ist es ein sehr besonderes Gefühl und es macht mir sehr stolz, das Trikot tragen zu dürfen und mein and zu repräsentieren.
Wie fühlt es sich an, eine der erfahrensten Spielerinnen im Team zu sein?
Ich kann dem Team mit meiner Erfahrung sehr helfen und das versuche ich natürlich auszunutzen. Für mich persönlich heißt es auch, dass ich besser darin geworden bin, mit meinen Emotionen umzugehen. Durch die Erfahrung weiß ich auch, wie ich ein Spiel managen muss, wie ich im Spiel und fokussiert bleiben kann. Auch wenn es nicht so läuft, wie wir es gerne hätten, ist es immer wichtig, im Spiel zu bleiben.
Es war immer eine Stärke von mir, die Räume zu finden. Der Trainer lässt mich in einer freien Rolle spielen. Ich kann das Team über den Platz bewegen, dahin gehen, wo ich Räume sehe, und das kann hart zu verteidigen sein. Daran bin ich am besten.
Auf welches Stadion freust dich dich am meisten bei der Women's EURO?
Mein Lieblingsstadion war immer Wembley. Ich habe tolle Erinnerungen an da [weil ich dort das FA Cup Finale 2018 mit Chelsea gewonnen habe], also kann ich da hoffentlich ein Spiel spielen. Ich weiß, dass das Finale da ist.
Auf welche Spielerin freust du dich am meisten als Gegnerin?
Ich freue mich auf das Spiel gegen Schweden, weil eine meiner aktuellen Teamkolleginnen für sie spielt und ich auch viele ehemalige Teamkolleginnen aus dem Team habe.
Hast du irgendwelche Rituale vor dem Spiel?
Ja. Ich bete immer vor Spielen. Das ist sehr persönlich, niemand sieht mich wirklich dabei. Ich tue das in einem privaten Raum. Für mich geht es darum, dankbar zu sein, dass ich die Chance habe, auf den Platz zu gehen, weil es für mich nichts ist, was einfach so passiert. Du musst hart dafür arbeiten. Klar bin ich talentiert, ich habe das Talent, aber ich bin auch immer sehr dankbar. Ja, ich bete nur vor einem Spiel und dann danach auch.
Hast du deinen Panini-Sticker schon gesehen?
Viele meiner Teamkolleginnen sammeln sie. Letzte Woche hatte eine mich und hat mir den Sticker geschenkt. Ich sammle sie nicht, aber ich hab mich selber.
Auf welche Schweizer Spielerin sollten wir bei der Endrunde achten?
Riola Xhemaili. Sie ist technisch sehr stark, liest das Spiel sehr, sehr gut. Sie ist eine tolle Mitspielerin auf dem Platz. Sie wird definitiv ein kleiner Diamant des Turniers sein.
Was ist dein persönliches Schweiz-Highlight bislang?
Wahrscheinlich die WM [2015] in Kanada. Das war unser erstes Turnier überhaupt. Das war Geschichte für die Schweiz und wir sind sogar aus der Gruppenphase rausgekommen und haben in Vancouver gegen Kanada gespielt, vor den ganzen kanadischen Fans. Wir haben ein tolles Spiel gemacht und hatten ein bisschen Pech bei der Chancenverwertung.
Sie haben 1:0 gewonnen aber es war trotzdem eine tolle Erfahrung und es war sehr besonders, das Land zu repräsentieren und Geschichte zu schreiben.