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Neid schwärmt von Angerers Klasse

Bundestrainerin Silvia Neid war voll des Lobes für ihre Torfrau Nadine Angerer, die zwei Elfmeter parierte, während Norwegens Even Pellerud seinem Team keinen Vorwurf machen wollte.

Neid schwärmt von Angerers Klasse
Neid schwärmt von Angerers Klasse ©UEFA.com

Silvia Neid, Trainerin Deutschland
Die Mannschaft hat sich in das Turnier reingebissen. Ab dem Viertelfinale hat sich unsere Mannschaf gefangen und ein bisschen eingestellt. Ab da lief es richtig gut, mit gutem Zweikampfverhalten, gutem Spiel gegen den Ball und nach vorne. Ich bin froh und glücklich, dass wir den Titel mit einer so jungen Truppe geholt haben, die einfach Spaß macht.

Anja Mittag haben wir eingewechselt, weil wir uns mehr Druck für das Spiel nach vorne erhofft haben, mehr Routine und ein gutes Spiel gegen den Ball und sie hatte nach dem Spiel gegen Schweden auch ein gutes Selbstbewusstsein. Es war vorher mit ihr besprochen, dass sie eingewechselt wird und auf der Außenbahn spielen wird, das hat sie sehr gut gemacht. Bianca Schmidt sollte dafür sorgen, dass wir gut spielen und Konter setzen können, da Laudehr müde war.

Wir haben im November mit Nadine Angerer ein gutes Gespräch geführt und beide haben festgestellt, dass Fitness das A und O ist und sie im Winter Zeit hat, daran zu arbeiten. Im Februar haben wir dann schon gesehen, dass sie immer besser wurde. Sie hat an ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer Sprungkraft intensiv gearbeitet. Das ist jetzt der Lohn und das war wichtig für die ganze Mannschaft.

Im Moment fühle ich mich richtig gut, ich bin gar nicht geschlaucht, das Turnier hat mich jetzt noch einmal zehn Jahre jünger gemacht. Das liegt auch an den Spielerinnen, die so erfrischend sind und einen tollen Charakter haben und leidenschaftlich sind. Momentan fühle ich mich richtig gut, vielleicht sieht das nach der Party anders aus.

Wir wollten in der zweiten Halbzeit ein bisschen anders spielen, mutiger, leidenschaftlicher und uns reinbeißen, das haben wir auch sehr gut gemacht. Gerade auch die Kombination zum Tor war sehenswert, wie der Ball mitgenommen und das Tempo nach vorne hochgehalten wurde.

Anja hat sich unheimlich entwickelt. Seitdem sie in Schweden ist, ist sie viel selbstbewusster geworden. Man hat auch das Gefühl, dass sie in Malmö total wichtig für die Mannschaft ist. Sie hat viele Tore erzielt und ist zur besten Spielerin gewählt worden. Sie hat gegen Schweden gezeigt, was sie kann. 2011 war sie in keiner guten Verfassung, deswegen war sie bei der WM nicht dabei.

Gerade nach einem Titelgewinn ist dieser natürlich für den Moment der schönste. Aber nach ein paar Tagen oder Monaten ist er genauso schön wie der von 1989. Auf jeden Fall ist an diesem Titel außergewöhnlich schön, dass er mit so vielen jungen Spielerinnen geholt wurde, dass man sich zusammengeschweißt und gefunden hat und immer füreinander da war. Auch das Team hinter dem Team war dafür ausschlaggebend, was wir erreicht haben.

Even Pellerud, Trainer Norwegen
Zunächst einmal möchte ich der deutschen Mannschaft herzlich gratulieren. Sie haben ein fantastisches Spiel gemacht. Aber ich denke, auch wir haben sehr stark gespielt. Es muss sehr unterhaltsam gewesen sein, denn es gab eine Menge Strafraumszenen. Die Zuschauer und Medien scheinen das zu mögen, mehr als die Trainer. Für mich war es ein sehr ausgeglichenes Spiel. Es war alles dabei: Latte, Pfosten, ein verschossener Elfmeter, noch ein verschossener Elfmeter, ein nicht gegebenes Tor - sehr intensiv.

Ich bin wirklich glücklich über unsere Leistung. Vor Spielbeginn war ich mir nicht sicher, was ich von meinen Spielerinnen erwarten konnte, aber sie hatten noch genug Kraft in ihren Beinen. Über weite Strecken der zweiten Halbzeit haben sie das Geschehen sogar dominiert.

Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um jemandem die Schuld zu geben oder zu viel [über die verschossenen Elfmeter] nachzudenken. Manchmal trifft man, manchmal nicht. Der Zeitpunkt zum verschießen war nicht gut für uns, aber sehr gut für Deutschland.