Angerer: "Erfahrung ist jetzt gefragt“
Freitag, 19. Juli 2013
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DFB-Kapitänin Nadine Angerer nimmt vor dem Viertelfinale der UEFA Women's EURO am Sonntag in Växjö gegen Italien die routinierten Spielerinnen im Team in die Pflicht.
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Ursprünglich wollte die DFB-Elf als Gruppensieger in Kalmar bleiben und dort ihr Viertelfinalspiel bei der UEFA Women's EURO austragen. Doch die 0:1-Niederlage gegen Norwegen machte den Plänen einen Strich durch die Rechnung, nun geht es am Sonntag in Växjö gegen Italien, dort wie die DFB-Elf bereits ihre ersten beiden Gruppenspiele austrug.
Torhüterin Nadine Angerer konnte der Rückkehr in die beschauliche, nach eigenen Angaben grünste Stadt Europas aber durchaus Gutes abgewinnen. "Die Stadt ist ein bisschen näher und ich habe mein Stammcafé. Auch das Stadion liegt uns anscheinend, denn dort haben wir noch nicht verloren und gegen Island ein Super-Spiel gemacht." Gegen Italien wird nach der ersten Niederlage bei einer Europameisterschaft seit 17 Jahren allerdings eine gewaltige Leistungssteigerung vonnöten sein, will die DFB-Elf den Halbfinaleinzug perfekt machen.
"Mit der Leistung wie gegen Norwegen werden wir nicht bestehen können, wir werden uns wehren müssen, sonst bekommen wir auf die Socken", so Angerer. "Wir haben viel miteinander gesprochen und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir sehr unkonzentriert waren und jede Spielerin mit sich selbst beschäftigt war. Dadurch gab es technische Fehler und es konnte kein Kombinationsspiel entstehen. Gegen Italien werden wir das Spiel anders angehen."
Dabei setzt Angerer ihre Hoffnungen vor allem auf die älteren Spielerinnen mit Turniererfahrung. "Die ganz erfahrenen Spielerinnen sind jetzt gefragt. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass wir unsere Erfahrungen weitergeben, das ist wichtig, und sie werden auch gut angenommen." Am Freitag konnte das Team seine guten Vorsätze gleich einmal in zwei Trainingseinheiten umsetzen, nachdem zuletzt das Trainingsvolumen reduziert worden war.
Auch DFB-Teammanagerin Doris Fitschen ist sich sicher, dass sich am Sonntag eine verbesserte DFB-Elf präsentieren wird. "Die Stimmung ist heute schon wieder sehr viel besser, und wir wissen ganz genau, was wir besser machen müssen." Dann wird auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach die Spielerinnen vor Ort unterstützen. "Darüber freuen wir uns riesig, wir haben schon vor dem Turnier den Rückhalt gespürt", so Angerer.
Schon vor vier Jahren erwiesen sich die Italienerinnen beim 2:1-Sieg der DFB-Elf in Lahti im Viertelfinale der UEFA Women’s EURO 2009 als ganz unbequemer Gegner. "Italien wird uns keinen Millimeter schenken, vor vier Jahren sind wir mit Ach und Krach weitergekommen. Sie haben sehr erfahrene Spielerinnen", erinnert sich die Torhüterin an das Duell bei den vergangenen Titelkämpfen.
In Nadine Angerers Familie und Verwandtschaft werden am Sonntag zwei Herzen in einer Brust schlagen. "Mein Vater ist Italiener und ich habe Verwandtschaft in Italien. Ich spreche zwar die Sprache nicht, aber ich habe schon SMS mit ein paar lustigen, blöden Sprüchen bekommen. Aber letztlich wollen sie schon, dass ich weiterkomme, und sie sind auf meiner Seite."