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Lingor sieht "Meilenstein" im Frauenfußball

Obwohl Renate Lingor nach ihrem Karriereende nie mehr die Möglichkeit haben wird, selbst an einem Finale teilzunehmen, sieht sie das Endspiel der UEFA Women's Champions League als "Meilenstein im europäischen Frauenfußball".

Renate Lingor spricht mit UEFA.com
Renate Lingor spricht mit UEFA.com ©UEFA.com

Gespannt sah die frühere deutsche Nationalspielerin Renate Lingor dem 1.FFC Turbine Potsdam und Olympique Lyonnais beim Abschlusstraining vor dem Finale der UEFA Women's Champions League im Coliseum Alfonso Pérez zu. Für sie wird dieser Wettbewerb neue Wege für den Frauenfußball einschlagen.

Die Erstaustragung des Endspiels der UEFA Women's Champions League wird sich am Donnerstag in Getafe abspielen. Der Wettbewerb ersetzt seinen Vorläufer, den UEFA-Frauenpokal, und ist Teil der Umstrukturierung, die auch dazu führt, dass alle Endspiele zwei Tage vor den Finals der Herren angepfiffen und in der gleichen Stadt ausgetragen werden.

Als Führungsspielerin beim 1.FFC Frankfurt hat Lingor 2002 zusammen mit ihren Mannschaftskolleginnen das letzte europäische Frauen-Finale gewonnen, welches in nur einem Spiel ausgetragen wurde. 2006 mussten sie und ihr Team Hin- und Rückspiel überstehen, um das Kunststück zu wiederholen. Bei UEFA.com blickt die 34-Jährige, die 2008 ihre aktive Karriere beendete, auf das bevorstehende Finale: "Zum ersten Mal findet ein Finale auf neutralen Boden statt. Eine großartige Neuerung im Frauenfußball - leider ein paar Jahre zu spät für mich.

"Ich hoffe auf eine ausgeglichene Partie. Lyon hat viele erfahrene Spieler aus dem Ausland, während Potsdam sehr viele junge Akteure in ihren Reihen hat. Es ist schwer vorherzusehen, wer mit dem Druck am besten umgehen wird. Aber ich hoffe natürlich, dass der Pokal nach Deutschland kommt."

Acht Mal wurde der UEFA-Frauenpokal ausgetragen, fünf Mal konnte ein deutscher Verein am Ende triumphieren. Lingor war ein fester Bestandteil der deutschen Nationalmannschaft, die im letzten Jahrzehnt sowohl die FIFA-Weltmeisterschaft als auch die UEFA-Europameisterschaft gleich zwei Mal gewinnen konnte. "Um erfolgreich zu sein, muss man mit dem Druck umgehen können, die richtige Einstellung haben und immer alles geben - dies sind Dinge, die man für diesen Sport braucht."

Weiter sagt sie: "Druck ist eigentlich eine ganz gute Sache. Man ist drauf eingestellt, kein Rückspiel mehr spielen zu müssen, man kann Geschichte schreiben. Beide Mannschaften haben das gleiche Ziel, niemand wird aufgeben, sondern bis zum Schluss alles geben. Ich denke, dass es ein sehr gutes Fußballspiel sein wird und eine tolle Werbung für den Frauenfußball."

Dies bestätigt auch der Kartenverkauf für das Finale. Keines der 14 000 Endspieltickets ist noch zu haben, was auf ein volles Haus hoffen lässt. "Das ist großartig", sagt die 149-malige Nationalspielerin Lingor. "Das bedeutet, dass wir einen weiteren Schritt in die richtige Richtung für den Frauenfußball gemacht haben. Wir werden weiter hart daran arbeiten müssen, damit unser Sport mehr Beachtung erhält. Das wäre einfach fantastisch - ein echter Meilenstein im europäischen Frauenfußball."

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