Adrions Matchplan fürs "Endspiel" gegen Spanien
Samstag, 8. Juni 2013
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"Wenn es uns gelingt, ihre Angriffe zu stoppen und schnell umzuschalten, dann ist Spanien auch verwundbar", so Rainer Adrion vor dem ganz wichtigen Spiel seiner DFB-Elf in Netanya.
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Die unglückliche Last-Minute-Pleite gegen die Niederlande scheint abgehakt, Deutschland geht optimistisch in das "Endspiel" gegen Spanien. Rainer Adrion verrät, worauf es am Sonntag in Netanya ankommen wird, sein Gegenüber Julen Lopetegui sprach derweil mit viel Respekt über die DFB-Elf.
Rainer Adrion, Trainer Deutschland
Die Spanier haben eine gute Offensivqualität und auch einige namhafte Spieler in der Abwehr. Wir haben Spanien analysiert und respektieren sie im hohen Maße. Aber es kommt auf uns drauf an und wie wir unsere Qualitäten in der Defensive und in unserem Umkehrspiel nach vorne einbringen.
Wenn es uns gelingt, ihre Angriffe zu stoppen und schnell umzuschalten, dann ist Spanien auch verwundbar. Wir müssen die Lücken im Mittelfeld nutzen, brauchen dann aber auch Präzision bei den finalen Pässen. Vorher müssen wir aber ihr Gegenpressing ausschalten, um überhaupt in die Endzone zu kommen.
Wir werden nicht mit einer defensiveren Grundordnung spielen, denn wir haben gegen die Niederlande gemerkt, dass es unserer Spielweise entgegenkommt, wenn wir mehr Risiko gehen. Dadurch entstehen zwar für den Gegner mehr Räume, aber wir wollen nicht, dass Spaniens Ballbesitzzeiten dazu führen, dass wir unser eigenes Spiel nicht finden. Wir wollen selber unsere Ballbesitzzeiten erhöhen und Spanien unter Druck setzen.
Es war in der [UEFA] Champions League so, dass Borussia Dortmund und der FC Bayern München die spanischen Teams auf beeindruckende Art und Weise besiegt haben. In diesem Moment wurden zwei spanische Mannschaft ausgeschaltet, aber ob da ein Trend dahinter steckt, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen. Erst in ein oder zwei Jahren könnte man von einem Wechsel einer Vormachtstellung sprechen.
Erster Spieltag
Niederlande - Deutschland 3:2 (24. Maher, 38. Wijnaldum, 90. Fer; 47./Elf. Rudy, 81. Holtby)
Leno; Sorg, Ginter, Thesker, Jantschke; Rode (80. Polter), Rudy; Hermann, Holtby, Mlapa (39. Volland); Lasogga (61. Clemens).
• Nach einer starken ersten Halbzeit führte die Niederlande mit 2:0, allerdings drehte die DFB-Elf nach dem Wechsel auf und kam durch Treffer von Sebastian Rudy (Elfmeter) und Lewis Holtby zu einem verdienten Ausgleich. Kurz vor dem Ende erzielte der eingewechselte Leroy Fer nach einer Standardsituation den Siegtreffer für Jong Oranje.
Rund um das Team
"Es ist möglich, dass wir einige Änderungen im Vergleich zum Spiel gegen die Niederlande vornehmen", sagte Adrion. Peniel Mlapa fällt aufgrund eines Muskelfaserrisses für den Rest der Europameisterschaft aus. Gegen Spanien wird zudem Christoph Moritz aufgrund eines grippalen Infekts fehlen, die beiden angeschlagenen Sead Kolasinac und Sebastian Polter sollten rechtzeitig fit werden.
Julen Lopetegui, Trainer Spanien
Wir sind hier bei der Endrunde und jedes Team hat einen guten Kader. Keine Mannschaft wird ein Spiel hier leicht gewinnen. Die Partie gegen Russland hat viel Kraft gekostet, aber auch das ist bei einem Turnier wie diesem normal. Wir haben genug Alternativen für die Startelf.
Deutschland hat einen sehr ausgeglichenen Kader. Gegen die Niederlande haben sie stark gespielt und auch Chancen zum Sieg gehabt. Aber wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren und wissen, was wir zu tun haben.
Deutschland arbeitet auf dem allerhöchsten Niveau. Ihre Spieler haben enorm viel Qualität, sie sind vielseitig und einige von ihnen spielen bei großen Vereinen eine wichtige Rolle.
Erster Spieltag
Spanien - Russland 1:0 (82. Morata)
De Gea; Montoya, Bartra, Martínez, Moreno; Illarramendi, Thiago, Isco; Tello (85. Koke), Muniain (63. Morata), Rodrigo (78. Canales).
• Über weite Strecken hatte Russland defensiv überzeugt und den Titelverteidiger vom eigenen Tor weggehalten, doch acht Minuten vor Schluss gelang Álvaro Morata der erlösende Treffer für die Spanier.
Rund um das Team
"Die Verletzung von Sergio Canales hart uns sehr getroffen", sagte Lopetegui. "Wir haben jetzt noch 22 Spieler, aber in Wirklichkeit sind wir 23. Er wird uns mit seinen Gedanken helfen." Alle anderen Spieler bei Spanien sind einsatzbereit.
Hintergrund
Das letzte Duell der beiden Länder gab es in der Gruppenphase der Endrunde 2009 in Schweden. Die Partie in Göteborg am 1. Spieltag endete mit einem torlosen Remis. Während Deutschland anschließend den zweiten Platz in der Gruppe B belegte und später den Titel holte, schied Spanien als Gruppendritter aus.
Hätten Sie es gewusst?
Lopetegui stand im Kader, als Spanien bei der FIFA-Weltmeisterschaft 1994 in Chicago gegen Deutschland zu einem 1:1 kam, allerdings saß er 90 Minuten auf der Bank.