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Dänisches Spektakel einfach zum Genießen

Ein Fünftel der dänischen Bevölkerung sah im Fernsehen zu, wie ihre U21 gegen Belarus gewann. Sie sind nicht die einzigen, die ein Turnier genießen, das Spielern und Fans gleichermaßen Vergnügen bereitet.

"Der dänische Fußball lebt" - so lautete eine Titelzeile in der Tageszeitung B.T. nachdem Dänemark bei der UEFA-U21-Europameisterschaft wieder alle Chancen auf ein Weiterkommen hat. Zudem, so die Zeitung, mache die Leistung der Jugend Hoffnung für die Zukunft.

Egal was morgen passiert, die Gegenwart ist schon spannend genug für die Gastgeber. Die Mannschaft von Keld Bordinggaard war Hauptthema einer zweiteiligen Dokumentation mit dem Namen "De Udvalgte" (Die Auserwählten); damit wollte man sie vor dem Turnier der dänischen Öffentlichkeit vorstellen.

Das ist offensichtlich gelungen, denn fast ein Fünftel der dänischen Bevölkerung (1 097 000) sah auf TV2 zu, als sie am Dienstag gegen Belarus siegten. Laut dem erfahrensten Spieler der Dänen, Christian Eriksen, sorgt diese Begeisterung dafür, "dass man sich so fühlt, als ob man zu Hause für die A-Nationalmannschaft spielt."

Das sind gute Neuigkeiten für die Moral der Gastgeber, aber es sind nicht nur die Dänen, die Spaß an dem Turnier haben. Ken Tyler ist einer von elf englischen Fans aus Reading, die einen Minibus mieteten, ein St.-Georgs-Kreuz über die Haube hängten und dann von Calais aus zwölf Stunden lang durch Frankreich, Belgien, die Niederlande und Deutschland fuhren, um nach Dänemark zu gelangen.

Zwar muss er bisher auf einen englischen Sieg in Jütland warten, aber trotzdem hat er jede Minute "Hygge" bisher genossen. Hygge ist ein dänisches Wort, das im nationalen Bewusstsein eine besondere Stellung hat, dabei geht es um die Vermittlung von Gemütlichkeit, Behaglichkeit und einer gemeinsamen guten Zeit. "Es war alles brillant, es herrscht eine gute Atmosphäre und es ist schön, dass die Fans sich so vermischen, wir können alle zusammen sein", sagte er UEFA.com vor dem Stadion von Herning nach dem Unentschieden am Mittwoch gegen die Ukraine. "Viel davon hat mit den dänischen Leuten zu tun."

Wenn die Busladung Engländer denkt, dass sie eine lange Reise hinter sich haben, so verblasst das im Angesicht von Vasyl und Mark Shevchuk, Vater und Sohn ukrainischer Nationalität, die ebenfalls den Weg nach Herning fanden. Sie flogen von Chicago nach Paris und fuhren dann von der französischen Hauptstadt aus hierher. "Wir fühlen uns hier sehr willkommen", sagte Shevchuk Senior gegenüber der Zeitung Herning Folkeblad. "Wir haben schon über 50 Leute kennengelernt."

Auch in den Teamcamps geht es "hyggelig" zu. Die dänischen Spieler verbringen ihre freien Stunden mit einem Brettspiel namens "Bezzerwizzer", in dem Quizfragen mit Taktik kombiniert werden müssen. Im isländischen Camp verteilen Kapitän Bjarni Thór Vidarsson und Alfred Finnbogason Ordnungsstrafen für jede Kleinigkeit - das geht vom zu späten Erscheinen fürs Frühstück bis hin zum Tragen falscher Kleidung - die Gesamtsumme geht dann an einen Wohltätigkeitsverein zugunsten krebskranker Kinder.

Der Freitagabend ist Quizabend bei den Engländern, doch eine Busladung aus Reading wird hoffen, dass sie vor allem auf dem Spielfeld die richtige Antwort finden werden. Alle acht Mannschaften können noch ins Halbfinale einziehen, keiner ist sich sicher - und so steht ein spannender letzter Gruppenspieltag bevor.