U19 vor Spielmanipulation gewarnt
Montag, 22. Juli 2013
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Die acht Mannschaften bei der UEFA-U19-Europameisterschaft haben an einem Seminar teilgenommen, wo sie über die Maßnahmen im Kampf gegen Spielmanipulationen informiert wurden.
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"Solltet Ihr an Spielmanipulationen beteiligt sein, droht Euch eine lebenslange Sperre " – diese Botschaft wurde den Spielern der UEFA-U19-Europameisterschaft im Rahmen eines Seminar übermittelt.
Die UEFA erläuterte den acht teilnehmenden Mannschaften sowie den Spieloffiziellen der Endrunde ihre Maßnahmen im Kampf gegen Spielmanipulationen. Graham Peaker, der Informations-Koordinator der UEFA-Disziplinarabteilung, sagte dazu. "Die UEFA verfolgt bei Spielmanipulationen eine Null-Toleranz-Politik. Alle Spiele sollten im Geiste des Fair Play und des Respekts ausgetragen werden und die Ergebnisse sollten ausschließlich durch die Leistungen der teilnehmenden Mannschaften zustande kommen."
Peaker hob auch die engen Verbindungen zwischen Spielmanipulationen und dem organisierten Verbrechen hervor. Das involvierte Geld stamme, so Peaker, zumeist aus kriminellen Delikten und solle “gewaschen” werden. Die UEFA beobachtet alle Spiele in ihren Wettbewerben, sowie alle Erst- und Zweitliga- sowie Pokalspiele in ihren 54 Mitgliedsverbänden. "Das sind rund 32 000 Spiele pro Jahr", fuhr Peaker fort. "Jedes manipulierte Spiel ist eines zu viel."
Anschließend erklärte Peaker den Spielern das Frühwarnsystem der UEFA gegen Wettbetrug (BFDS) und erläuterte, wie die Wettmärkte in Europa und Asien funktionieren. Die UEFA steht in engem Kontakt zu Wettfirmen, um umgehend auf auffällige Wetteinsätze reagieren zu können. Zudem kooperiert der europäische Fußballdachverband eng mit der FIFA. Integritätsbeauftragte untersuchen in den Nationalverbänden alle möglichen Manipulationen und eröffnen, falls notwendig, Disziplinaruntersuchungen oder Strafverfahren. "Spielmanipulationen sind Betrug", unterstrich Peaker.
Um zu illustrieren, um wie viel Geld es in diesem Geschäft geht, legte Peaker den staunenden Zuhörern einige Statistiken vor: alleine auf dem asiatischen Wettmarkt wurde rund um das Endspiel der UEFA Champions League 2012/13 mehr als eine Milliarde Euro platziert, weltweit werden jährlich mehr als 500 Milliarden Euro auf Sportevents gewettet, alles absolut legal. Anschließend erklärte Peaker, wie und warum Spiele manipuliert werden – z. B. aufgrund finanzieller Probleme der Spieler, Trainer oder Schiedsrichter. "Wenn ein Spiel manipuliert wird, muss immer jemand auf dem Rasen involviert sein", erklärte Peaker.
Die UEFA hat sich den Kampf gegen Spielmanipulationen auf ihre Fahne geschrieben und nimmt sorgfältig jedes Spiel unter die Lupe, das unter dem Verdacht der Manipulation steht. "Jeder schuldige Spieler wird bestraft – er wird lebenslang gesperrt werden“, so Peaker. “Das ist hart, aber notwendig." Während solche Präsentationen das Bewusstsein der potenziellen Opfer schärfen sollen, hat die UEFA auch eine Hotline ins Leben gerufen, über die man UEFA und Strafverfolgungsbehörden anonym und vertraulich über Manipulationen und Anwerbeversuche informieren kann. Die Folgen von aufgedeckten Manipulationen sind drastisch: Spieler und Schiedsrichter werden lebenslang gesperrt, die Vereine aus den UEFA-Wettbewerben ausgeschlossen.
"Warum warnen wir euch?", fragte Peaker seine Zuhörer. "Wir wollen euch schützen; Ihr seid die Stars der Zukunft und wir wollen, dass Ihr dem Fußball erhalten bleibt. Spielmanipulationen gefährden die Integrität und Popularität des Fußballs. Solltet Ihr angeworben werden, müsst Ihr die UEFA oder euren Nationalverband sofort informieren. Leute, die Spiele manipulieren, sind extrem gefährlich.“
"Sollte euch jemand ansprechen, damit Ihr Spiele manipuliert, gilt Folgendes: erkennen, was passiert, den Vorschlag sofort zurückweisen und ihn anzeigen. Lasst euch nicht in kriminelle Geschäfte verwickeln. Sollte jemand dabei erwischt werden, gibt es die Rote Karte auf Lebenszeit. Wir wollen euch und den Fußball schützen."