UEFA Nations League Insights: Deutschland - Portugal 1:2
Donnerstag, 5. Juni 2025
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Aitor Karanka, Technischer Beobachter der UEFA, Karanka merkt an, wie eine Tempoverschärfung und ein Dreifachwechsel Portugal zum Sieg im Halbfinale der UEFA Nations League gegen Gastgeber Deutschland verhalfen.
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Portugals erhöhte Intensität im zweiten Durchgang im Halbfinale der UEFA Nations League sowie ein Dreifachwechsel bereiteten Deutschland große Probleme und brachten zwei schnelle Tore der Iberer. Für Trainer Roberto Martinez war es "ein wundervolles Fußballspiel und für uns psychologisch eine denkwürdige Leistung".
Nachdem zur Pause noch keine Tore gefallen waren, erhöhte Portugal zu Beginn der zweiten Halbzeit die Intensität. Unbeeindruckt davon, dass Deutschland nur drei Minuten nach Wiederanpfiff durch Florian Wirtz die Führung erzielte, ging Portugal nun mehr Risiko ein und versuchte mit kurzen Kombinationen hinter die deutsche Abwehr zu kommen, während Bruno Fernandes – in der ersten Halbzeit noch mit einer Manndeckung belegt – immer mehr Raum zwischen den deutschen Linien fand.
Zehn Minuten nach Wirtz' Kopfballtreffer brachte Portugal mit Francisco Conceição, Vitinha und Nelson Semedo drei neue Akteure, was dem Spiel eine neue Richtung gab.
"[Nach dem Tor] kam Deutschland besser ins Spiel, aber unsere Einwechslungen haben uns wieder mehr Ballkontrolle verschafft", sagte Martínez. "Genau das ist es, was ein Spieler wie Vitinha leisten kann – durch die frische Energie konnten wir im letzten Drittel gefährlicher werden. Mit den drei Wechseln sind wir immer besser geworden, und das ist im internationalen Fußball sehr schwierig. Uns war von Anfang an klar, dass wir uns bei den Abschlüssen verbessern müssen."
Genauso wie Portugal ins Risiko gegangen ist, "haben wir auch die Deutschen in der Breite verteidigt", fuhr der portugiesische Trainer fort. "Im Konterspiel blieben wir ruhig und zeigten große mentale Stärke. Es war ein sehr anspruchsvolles Spiel für die deutsche Mannschaft. Sie konnten dem, was wir versucht haben, umzusetzen, wahrscheinlich nicht standhalten."
Portugals Ausgleich in der 63. Minute fiel, nachdem sich der eingewechselte Francisco Conceição durch seine ständige Bewegungsbereitschaft Platz verschafft hatte, um den Ball – von Rúben Dias – zu empfangen, bevor er nach vorne stürmte.
"Conceição denkt immer daran, schnell nach vorne zu spielen, zu dribbeln und gute Chancen mit starken Abschlüssen zu kreieren", sagte Aitor Karanka, der Technische Beobachter der UEFA. "Wie im ersten Video zu sehen ist, erhält er auch Unterstützung von seinen Mitspielern", deren Bewegungsabläufe es ihm ermöglichen, sich in eine Position zu bringen, in der er ins Eins-gegen-eins gehen kann. "Conceição ist schnell. Durch seinen starken linken Fuß und das Spielen auf der rechten Seite kann er in jede Richtung dribbeln – was es extrem schwer macht, ihn zu verteidigen."
Auch Vitinha hat eine entscheidende Rolle dabei gespielt, Portugals Gegenpressing wirkungsvoll zu gestalten und den Ball in Umschaltsituationen zurückzuerobern. "Vitinha und Conceição haben das Spiel verändert", sagte Karanka. "Vitinha war enorm präsent. Er war stets bereit zum Gegenpressing und sobald er den Ball hatte, hatte er den Drang, nach vorne zu spielen – wie im zweiten Video zu sehen ist. Seine präzisen Pässe leiteten die Umschaltmomente ein. Auch ohne Ball agierte er aggressiv, war ständig in Bewegung und wechselte ständig seine Position."
Es war das Zusammenspiel und die Bereitschaft, erneut hinter die deutsche Abwehrreihe zu starten, die Portugal in der 68. Minute den Siegtreffer bescherte – zu sehen im dritten Video. Nuno Mendes kombinierte dabei mit Bruno Fernandes, lief in den freien Raum und spielte den Ball quer vor das Tor, wo Cristiano Ronaldo vollenden konnte.