Europa League Next Level Teamwork Analyse: Manchester United und Bodø/Glimt jubeln in der Verlängerung

Das Viertelfinale der UEFA Europa League hatte es in sich. Manchester United gegen Lyon und Bodø/Glimt gegen Lazio zogen am Ende auch dank der Tore in der Verlängerung in die Runde der letzten Vier ein.

Die Technischen Beobachter der UEFA, Jan Peder Jalland und Steve Holland haben im Rahmen der Serie Europa League Next Level Teamwork, präsentiert von Engelbert Strauss, die Treffer von Kobbie Mainoo für United und Andreas Helmersen für Bodø/Glimt etwas genauer betrachtet.

Kobbie Mainoo: Manchester United - Lyon (*Tor zum 4:4)

Steve Holland über das Tor von Mainoo

"Dieses Tor ist eine Meisterleistung, wenn es darum geht, Raum zu schaffen, Raum zu erkennen, Pässe zu timen und dann sicher und ruhig abzuschließen. Als Bruno Fernandes von links in den Strafraum eindringt, macht Mainoo eine kurze Bewegung in die Tiefe.

"Dadurch öffnet sich eine Lücke zwischen den beiden Lyon-Verteidigern, Casemiro erkennt den Raum und timt seine Bewegung perfekt, um den Pass von Bruno zu empfangen. Mainoo reagiert auf diese Bewegung, indem er einen Lauf startet, um das Zuspiel von Casemiro zu erreichen.

"Seine Gelassenheit, unter Druck nach innen zu ziehen und seinen Schuss am Torhüter vorbei zu schlenzen, zeugt von einem Spitzenspieler. Drei Spieler, die miteinander kombinieren, um kurz vor Spielschluss für einen entscheidenden Moment zu sorgen."

Jan Peder Jalland über das Tor von Mainoo

"Als Lyon in Unterzahl spielte und mit fast acht Spielern auf einer Linie verteidigte, eroberte Manchester United den Ball und Bruno Fernandes behielt einen klaren Kopf und wählte einen spielerischen Ansatz, anstatt einfach zu schießen. Eine gute Entscheidung, da Lyon so viele Spieler in der Abwehr hatte.

"Mit seiner ersten Bewegung hofft Mainoo, den Ball zu bekommen. Obwohl dies nicht der Fall ist, bleibt er im Spiel und ist bereit für die nächste Situation. Casemiro ist auf dem Weg in den Strafraum, reagiert aber auf den Kontakt von Bruno, steigt in die Kombination mit ein und bedient Mainoo mit einem tollen Zuspiel.

"Mainoo nimmt den Ball dann sehenswert mit und mit zwei schnellen Bewegungen bringt er sich in eine gute Schussposition und trifft, obwohl drei Verteidiger nah bei ihm stehen."

Andreas Helmersen: Lazio - Bodø/Glimt (*Tor zum 3:1)

Steve Holland über das Tor von Helmersen

"Dieses Tor unterstreicht die Bedeutung von Geduld und Flügelspiel beim Überwinden eines tiefen Abwehrblocks sowie die Bedeutung von Gegenpressing und Reaktion als Mannschaft auf Ballverluste, um Angriffe aufrechtzuerhalten und weiter Druck aufzubauen. Oft werden Chancen durch hohe Balleroberungen kreiert.

"Nach einer Reihe von Pässen über die linke Seite wechselt der Angriff auf die rechte Seite mit einem langen Diagonalpass auf Sondre Sørli. Er zeigt große Intelligenz und erkennt die Bedeutung des Flügelspiels, um die gegnerische Abwehr auseinanderzuziehen, indem er seine Position anpasst, und das Spiel breit macht.

"Dieser Diagonalpass kommt nicht an, und der Ball wird von Lazios Elseid Hysaj abgefangen. Doch Bødo/Glimt holt sich den Ball zurück, bleibt so im Angriff und kann weiter Druck aufbauen. Wenig später wird eine Flanke von links von Helmersen am langen Pfosten zum wichtigen Treffer verwertet.

"Bodø hat bei dieser Flanke sieben Spieler im Strafraum. Das ist möglich, weil man mit organisiertem Gegenpressing Druck aufbauen und Angriffe aufrechterhalten kann."

Jan Peder Jalland über das Tor von Helmersen

"Das Gesamtbild zeigt, dass Bodø/Glimt in der Lage ist, den Gegner sehr tief zu stellen, vor allem zu Hause. Das verschafft ihnen gute Situationen für Gegenpressing, was auch vor dem Treffer zweimal gelang.

"Sie warten geduldig, bis sie einen Diagonalball spielen können. Hysaj gewinnt den Ball, aber Bodø erobert sich diesen mit drei Spielern zurück. Lazio verteidigt mit fast elf Spielern im Strafraum, schafft es aber nicht, den Ball zu klären.

"Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Position von Patrick Berg, der den Ball zurückerobert und ein gutes Auge hat. Seinem Pass nach vorne mit dem richtigen Tempo folgt eine Flanke von Isak Dybvik Määttä. Im Strafraum gewinnt Helmersen mit exzellentem Timing das Kopfballduell gegen Hysaj am langen Pfosten.

"Der Schlüssel ist das Gegenpressing und das Tempo. Der Pass von Berg und die Flanke von Määttä waren mit einem Kontakt. Alles ging sehr schnell und Lazio wurde länger als eine Minute ordentlich unter Druck gesetzt."