Roma-Trainer José Mourinho über das Finale der UEFA Europa League gegen Sevilla und seine Rekorde – Interview
Dienstag, 30. Mai 2023
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"Ihr werdet mich noch viele Jahre ertragen müssen", sagte der Portugiese, der seinen sechsten Finalsieg in einem UEFA-Wettbewerb anpeilt, gegenüber UEFA.com.
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Am 21. Mai 2003 gewann José Mourinho mit Porto durch einen 3:2-Finalsieg gegen die Rangers in Sevilla den UEFA-Pokal. Es war der erste von fünf aufeinanderfolgenden Siegen des Portugiesen in Endspielen der großen UEFA-Klubwettbewerbe - der fünfte gelang ihm mit der Roma im Finale der Europa Conference League in der vergangenen Saison. In dieser Spielzeit führte er seine Mannschaft ins Finale der UEFA Europa League gegen Sevilla und hofft auf seinen sechsten Endspielsieg im sechsten Versuch.
Wie Mourinho vor dem Finale gegenüber UEFA.com betonte, sind Statistiken für ihn nicht von großer Bedeutung. Dass er der erste Trainer werden könnte, der diesen Wettbewerb mit drei verschiedenen Teams gewinnen kann, lässt ihn ebenfalls kalt. Ein Zeichen dafür, dass für ihn der nächste Erfolg immer der größte Erfolg ist.
Über den 20. Jahrestag seiner ersten europäischen Trophäe mit Porto
Ich denke nicht zu viel darüber nach, was früher passiert ist. Was passiert ist, ist passiert. Die Geschichte kann nicht gelöscht werden. Die schwierigen Momente mit [diesen] Gefühlen vergisst man auch nicht, aber man gewöhnt sich daran, mit ihnen zu leben. Ich schaue immer nach vorne. Vielleicht ist das mein Geheimnis oder meine Philosophie, weil ich schon so viele Jahre im Fußball dabei bin, so dass dieses Finale für mich ein neues Finale ist. Ich denke nicht an Porto 2003, ich denke nicht an Roma in der letzten Saison. Ich denke nur an dieses Finale. So bin ich nun einmal.
Ich bin schon seit vielen Jahren dabei. Vielleicht denken die Leute, ich sei älter als ich bin. Vielleicht sehen sie mein graues Haar und denken, dass ich in die Jahre gekommen bin, aber ich denke noch nicht über das Ende nach. Nein, nein, nein. Ihr werdet mich noch viele Jahre ertragen müssen
Über seine Finalsiege
Die Geschichte gewinnt keine Spiele. Wenn man die Endspiele von Real Madrid sieht, könnte man meinen, sie gewinnen jedes Finale. Wenn man sich Sevilla anschaut, sagt man, dass Sevilla jedes Endspiel gewinnt.Aber die Wahrheit ist, dass die Geschichte keine Spiele gewinnt. Aberglaube ist nicht so mein Ding.
Es ist ein neues Finale. Sie haben viel Erfahrung mit diesen Spielen. Wir aber auch, weil wir letzte Saison erst ein eurpäisches Endspiel gespielt haben. Ich freue mich einfach auf das Spiel.
Über Sevilla-Trainer José Luis Mendilibar
Ich freue mich für ihn und kenne Mendilibar schon seit vielen Jahren. 2010 bin ich nach Spanien gegangen, da haben wir in der gleichen Liga gespielt. Ich kenne seine Arbeit, seine Qualitäten und ich weiß, wie gut er vorbereitet sein wird. Er hat zum ersten Mal die Chance, einen großen Titel zu gewinnen.
Er hat bei Sevilla einen unglaublichen Job gemacht und der Mannschaft, die in der Liga große Probleme hatte und aus der Champions League ausgeschieden ist, neues Selbstvertrauen verliehen. Ich freue mich darauf, ihn vor und nach dem Finale zu umarmen.
Über seine Entschlossenheit, einen weiteren Titel zu gewinnen
Ob ich weiß, dass ich der erste Trainer sein könnte, der diesen Wettbewerb mit drei Mannschaften gewinnt? Das ist mir eigentlich egal. Wir arbeiten für [die Fans]. In diesem Moment meiner Karriere denke ich an die Freude, das wir diesen Menschen geben können.
Dass wir in diesem Finale stehen, hätte zu Beginn der Saison kaum jemand erwartet, wenn man die unglaubliche Qualität der Mannschaften in der Europa League sieht. Barcelona und Arsenal waren dabei und sie sind sehr früh ausgeschieden. Für Roma bedeutet es sehr viel, in diesem Finale zu sein.