Endspiel-Fakten: Sevilla - Roma
Donnerstag, 25. Mai 2023
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Frühere Begegnungen, Hintergründe sowie Zahlen und Fakten zum Endspiel der Europa League zwischen Sevilla und der Roma.
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Beim Endspiel der UEFA Europa League 2022/23 in der Puskás Aréna in Budapest treffen Sevilla und die Roma aufeinander. Dabei kommt es zum Showdown zwischen dem Rekordsieger des Wettbewerbs und dem Gewinner der letztjährigen UEFA Europa Conference League.
Sevilla war bisher in vier Endspielen der UEFA Europa League dabei (2014, 2015, 2016, 2020) und erreichte zwei Mal das Finale im UEFA-Pokal (2006, 2007). Alle dieser Partien konnten die Spanier gewinnen. Vor drei Jahren war auch ein Triumph über eine italienische Mannschaft dabei (3:2 gegen Inter Mailand in Köln).
Rom stand noch nie im Endspiel der UEFA Europa League und unterlag bei der einzigen Final-Teilnahme im UEFA-Pokal 1991 gegen Inter. Vor zwölf Monaten konnte der Finalist des Pokals der Landesmeister 1984 erstmals einen UEFA-Wettbewerb gewinnen, als das Team von José Mourinho in Tirana mit 1:0 das Endspiel der UEFA Europa Conference League gegen Feyenoord gewann.
Im November endete für Sevilla zum zweiten Mal hintereinander die UEFA Champions League vorzeitig, da man in der Gruppenphase mit fünf Punkten nur den dritten Platz hinter Manchester City und Borussia Dortmund holen konnte. Unter dem damaligen Trainer Jorge Sampaoli ging es mit Siegen über PSV Eindhoven (3:0 H, 0:2 A) und Fenerbahçe (2:0 H, 0:1 A) in der UEFA Europa League weiter, anschließend übernahm José Luis Mendilibar für die Erfolge gegen Manchester United (2:2 A, 3:0 H im Viertelfinale) und Juventus (1:1 A, 2:1 n.V. H im Halbfinale).
Die Roma wurde dank eines 3:1-Heimsiegs gegen Ludogorets am sechsten Spieltag der UEFA Europa League Zweiter der Gruppe C hinter Real Betis. Die Elf von José Mourinho feierte dann einen Comeback-Sieg gegen Salzburg in den Playoffs der K.-o.-Runde (0:1 A, 2:0 H), ehe man über Real Sociedad (2:0 H, 0:0 A) den Weg ins Viertelfinale fand. Dort gab es einen Krimi gegen Feyenoord (0:1 A, 4:1 n.V. H), als Paolo Dybala mit einem späten Treffer die Verlängerung erzwang. In der Vorschlussrunde setzten sich die Italiener auf Kosten von Bayer Leverkusen (1:0 H, 0:0 A) durch.
Frühere Begegnungen
Bisher standen sich die Klubs erst ein Mal in UEFA-Vereinswettbewerben gegenüber. Auf dem Weg zum Triumph in der UEFA Europa League 2019/20 gewann Sevilla das Achtelfinale in Duisburg mit 2:0.
Youssef En-Nesyri erzielte dabei das zweite Tor, nachdem Sergio Reguilón die Führung besorgte hatte. Er ist damit einer von sechs aktuellen Spielern in Sevillas Kader, die bereits damals dabei waren (außerdem Yassine Bounou, Jesús Navas, Fernando, Lucas Ocampos und Suso; Óliver Torres saß 90 Minuten auf der Bank). Bei der Roma sind von damals noch fünf Spieler übrig: Leandro Spinazzola, Gianluca Mancini (der in der Nachspielzeit des Feldes verwiesen wurde), Roger Ibañez, Bryan Cristante und der eingewechselte Lorenzo Pellegrini.
Nach dem Sieg über Juventus um Halbfinale hat Sevilla in 16 Partien gegen italienische Klubs acht Siege geholt, außerdem gab es drei Unentschieden und fünf Niederlagen. In den letzten sechs solcher Partien ist man ungeschlagen.
Die Andalusier trafen in zwei früheren UEFA-Endspielen auf italienische Vereine. Im UEFA-Superpokal 2007 unterlag man mit 1:3 gegen den AC Milan und im Finale der UEFA Europa League 2020 gab es ein 3:2 über Inter.
Rom hat nur 12 der bisherigen 39 Spiele in UEFA-Vereinswettbewerben gegen spanische Vertreter gewonnen (7U 20N). In den letzten zwölf dieser Begegnungen gab es nur zwei Siege.
Hintergrund
Sevilla
Sevilla wurde 2021/22 zum dritten Mal in Folge Vierter in der spanischen Liga. Nach dem dritten Platz in der Gruppenphase der UEFA Champions League ging es in der UEFA Europa League weiter, wo man nach einem Sieg über Dinamo Zagreb (Play-offs der K.-o.-Runde) gegen West Ham United (Achtelfinale) den Kürzeren zog.
Auch in der laufenden Spielzeit lief es in der UEFA Champions League nicht wie erhofft. Trainer Lopetegui musste noch während der Gruppenphase gehen, sein Nachfolger Sampaoli führte das Team durch einen 3:0-Heimsieg gegen Kopenhagen auf den dritten Platz. Zuvor hatte es hohe Heimpleiten gegen Manchester City (0:4) und Dortmund (1:4) gegeben, außerdem Unentschieden in Kopenhagen (0:0) und Dortmund (1:1). Am letzten Spieltag verlor Sevilla mit 1:3 in Manchester.
Anschließend erreichte Sevilla über Erfolge gegen PSV, Fenerbahçe Manchester United und Juventus zum fünften Mal das Endspiel der UEFA Europa League, wo man eine makellose Bilanz vorweisen kann. Bisher gab es in diesen Finals Siege gegen Benfica (2014), Dnipro (2015), Liverpool (2016) unter Unai Emery, sowie gegen Inter (2020) unter Lopetegui. Weiterhin konnte Sevilla 2006 gegen Middlesbrough und 2007 gegen Espanyol den UEFA-Pokal gewinnen. Inklusive Endspiele hat man nur drei der 29 Partien in der K.-o.-Runde der UEFA Europa League verloren. Bezieht man auch den UEFA-Pokal mit ein, sind es nur drei Niederlagen in den letzten 39 Spielen.
Während Sevilla alle vier Heimspiele der laufenden UEFA Europa League gewann, ist man auswärts noch ohne Sieg (2U 2N). Seit einem 3:1 auswärts gegen Rennes am 6. Spieltag der UEFA Champions League 2020/21 sind die Spanier außerhalb des Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán in 13 Europapokal-Spielen ohne Sieg (7U 6N).
Sevilla hatte bereits 2020 eine Titelchance in der Puskás Aréna, unterlag im UEFA-Superpokal jedoch mit 1:2 nach Verlängerung am FC Bayern München. Es war die fünfte Pleite in diesem Wettbewerb hintereinander.
Roma
Das Mourinho-Team qualifizierte sich in der vergangenen Saison auf zwei Wegen für die Gruppenphase der UEFA Europa League 2022/23 - als Sechstplatzierter der Serie A und als erster Sieger der UEFA Europa Conference League, die man mit einem 1:0-Sieg gegen Feyenoord im Finale von Tirana gewann. Davor hatten sich die Römer in der K.-o.-Phase gegen Vitesse, Bodø/Glimt – mit diesem Team hatten sie es auch schon in der Gruppenphase zu tun – und Leicester City.
In der Gruppe C der laufenden UEFA Europa League erwischten die Giallorossi einen Fehlstart und verloren ihr Auftaktspiel mit 1:2 bei Ludogorets. Auch im Stadio Olimpico musste man sich am dritten Spieltag mit dem gleichen Ergebnis gegen Betis geschlagen geben, doch mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen konnten sich die Italiener auf den zweiten Platz schieben und damit das Weiterkommen sichern. In der K.-o.-Runde folgten erfolgreiche Auftritte gegen Salzburg, Real Sociedad, Feyenoord und Leverkusen.
Die Giallorossi, die 1990/91 im Finale des UEFA-Pokals unterlagen, stehen zum ersten Mal im Endspiel der UEFA Europa League. Es handelt sich um den 19. unterschiedlichen Verein, der den großen Showdown in diesem Wettbewerb erreicht hat.
Wie Sevilla hat Rom alle vier Heimspiele in der K.-o.-Runde der UEFA Europa League gewonnen, blieb jedoch auswärts ohne Sieg (2U 2N). Die Elf von Mourinho hat nur zwei der letzten zehn Europapokal-Spiele außerhalb von Rom gewonnen.
Frühere Endspiele in UEFA-Wettbewerben
Sevilla (7S 5N)
2005/06: UEFA-Pokal, 4:0 gegen Middlesbrough
2006: UEFA Super Cup, 3:0 gegen Barcelona
2006/07: UEFA-Pokal, 2:2 gegen Espanyol (n.V., 3:1 i.E.)
2007: UEFA-Superpokal, 1:3 gegen AC Milan
2013/14: UEFA Europa League, 0:0 gegen Benfica (n.V.; 4:2 i.E.)
2014: UEFA-Superpokal, 0:2 gegen Real Madrid
2014/15: UEFA Europa League, 3:2 gegen Dnipro
2015: UEFA-Superpokal, 4:5 gegen Barcelona (n.V.)
2015/16: UEFA Europa League, 3:1 gegen Liverpool
2016: UEFA-Superpokal, 2:3 gegen Real Madrid (n.V.)
2019/20: UEFA Europa League, 3:2 gegen Inter Milan
2020: UEFA-Superpokal, 1:2 gegen Bayern München (n.V.)
Roma (1S 2N)
1983/84: Pokal der Landesmeister, 1:1 gegen Liverpool (n.V., 3:4 i.E.)
1990/91: UEFA-Pokal, 1:2 nach Hin- und Rückspiel gegen Inter Mailand
2021/22: UEFA Europa Conference League, 1:0 gegen Feyenoord
Endspiel-Fakten der UEFA Europa League
In den bisherigen 13 Endspielen gab es 38 Tore (2,92 im Schnitt).
Rom schickt sich an, als achter unterschiedlicher Klub die UEFA Europa League zu gewinnen. Man wäre außerdem der erste Verein aus Italien, der den Wettbewerb seit seiner Umbenennung von UEFA-Pokal in UEFA Europa League gewinnt.
Erst vier Länder konnten bisher Sieger der UEFA Europa League stellen: Spanien (6 Siege), England (3), Portugal und Deutschland (je 1).
Es gab bisher noch nie einen Platzverweis in Endspielen der UEFA Europa League.
Dies ist das erste Endspiel der UEFA Europa League, welches in Ungarn stattfindet. Budapest ist der 14. unterschiedliche Gastgeber.
Verschiedenes
Erik Lamela war zwischen 2011 und 2013 Spieler der Roma. Er markierte 21 Tore in 67 Einsätzen.
Mourinho und Mendilibar trafen in der spanischen Liga vier Mal aufeinander. Mourinho (damals bei Real Madrid) blieb gegen Mendilibar (damals bei Osasuna) ungeschlagen (3S 1U).
Sevillas Sportdirektor war zwischen 2017 und 2019 in ähnlicher Funktion bei der Roma aktiv.
Sevilla-Trio Gonzalo Montiel, Marcos Acuña und Gómez gewannen zusammen mit Paulo Dybala die FIFA-WM 2022 in Katar.
Ehemalige Teamkollegen:
Telles & Matić (Manchester United 2020–22)
Wijnaldum & Rekik (PSV Eindhoven 2013–15)
En-Nesyri & Llorente (Málaga 2016/17)
Rui Patrício & Acuña (Sporting CP 2017/18)
Mancini & Gómez (Atalanta 2017–19)
Ibañez & Gómez (Atalanta 2019)
Cristante & Gómez (Atalanta 2017–18)
Spinazzola & Gómez (Atalanta 2014/15, 2016–18).
Dies ist das 52. Spiel von Sevilla in der K.-o.-Phase der UEFA Europa League. Die Spanier sind der erste Verein, der die Marke von 50 Partien erreicht hat.
Elfmeterschießen
Sevillas Bilanz in sechs Elfmeterschießen in UEFA-Wettbewerben: 5S 1N
4:3 - PAOK, UEFA-Pokal 1990/91, 1. Runde
3:1 - Espanyol, UEFA-Pokal 2006/07, Endspiel
2:3 - Fenerbahçe, UEFA Champions League 2007/08, Achtelfinale
4:3 - Real Betis, UEFA Europa League 2013/14, Achtelfinale
4:2 - Benfica, UEFA Europa League 2013/14, Endspiel
5:4 - Athletic Club, UEFA Europa League 2015/16, Viertelfinale
Roms Bilanz in vier Elfmeterschießen in UEFA-Wettbewerben: 1S 3N
4:2 - Norrköping, UEFA-Pokal 1982/83, 2. Runde
3:4 - Liverpool, Pokal der Landesmeister 1983/84, Endspiel
3:4 - Real Zaragoza, Pokal der Pokalsieger 1986/87, 1. Runde
6:7 - Arsenal, UEFA Champions League 2008/09, Achtelfinale