Klassiker der Europa League: Salzburg - Lazio 4:1
Donnerstag, 30. April 2020
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Salzburg stand in diesem Viertelfinale schon vor dem Aus, legte dann aber eine fulminante Aufholjagd hin - UEFA.tv zeigt das Spiel in voller Länge.
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Nach Siegen gegen Real Sociedad und Borussia Dortmund stand Salzburg im Viertelfinale der UEFA Europa League 2017/18, wo mit Lazio ein weiterer dicker Brocken wartete.
Hintergrund
Das erste Viertelfinale der UEFA Europa League in Österreich versprach im Vorfeld kein großes Spektakel. Salzburg hatte das Hinspiel in Rom mit 2:4 verloren und damit die erste Niederlage nach 19 Europapokalspielen in Folge kassiert, während Lazio noch nie zuvor ein Pflichtspiel gegen ein Team aus Österreich verloren hatte (4 Siege, 3 Unentschieden). Zudem befand sich Torjäger Ciro Immobile in überragender Form, er hatte auch schon im Hinspiel getroffen.
Schlüsselspieler
Munas Dabbur: Der israelische Stürmer hatte 2017/18 einen regelrechten Lauf, er brachte es auf insgesamt 29 Pflichtspieltore für Salzburg. In der folgenden Saison gelangen ihm sogar 37 Treffer, anschließend wechselte er zu Sevilla.
Ciro Immobile: Der Mittelstürmer hatte seine Torgefährlichkeit schon bei mehreren italienischen Klubs bewiesen, doch nach seinem Wechsel zu Lazio im Jahr 2016 lief er zu Höchstform auf. 2016/17 hatte er mit 23 Treffern in der Serie A eine persönliche Bestleistung aufgestellt, die er bis zum Duell mit Salzburg bereits übertroffen hatte.
Stefan Lainer: Der Sohn von Leo Lainer – einem Verteidiger, der einst für Österreich und Austria Salzburg spielte – präsentierte sich in bestechender Form. Vor allem auch seine Flanken von der rechten Seite machten ihn zu einem Stammspieler in der österreichischen Nationalmannschaft. Gegen Lazio entdeckte der Rechtsverteidiger zudem seinen Torjägerinstinkt.
Was dann geschah
Zur Pause stand es noch 0:0, und zehn Minuten nach dem Seitenwechsel schienen Salzburgs Träume vom Halbfinal-Einzug bereits geplatzt, als Immobile mit seinem 39. Pflichtspieltreffer in dieser Saison Lazio in Führung brachte. Praktisch im Gegenzug gelang Dabbur durch einen abgefälschten Schuss der Ausgleich, damit nahm das Drama seinen Lauf.
Innerhalb von 247 Sekunden - so schnell wurden in der UEFA Europa League nie drei Tore erzielt - stellten die Gastgeber das Ergebnis mit drei Toren auf den Kopf. Amadou Haidara, Hee-chan Hwang und Lainer sorgten für den 6:5-Gesamtsieg der Salzburger.
Reaktionen
Stefan Lainer, Verteidiger Salzburg: "Mir fehlen Worte. Es war unglaublich, ein unfassbarer Abend. Ich denke, das wird in den nächsten Jahrzehnten in Erinnerung bleiben in Salzburg. Für den ganzen Fußball in Österreich war das einfach etwas Wunderschönes."
Valon Berisha, Mittelfeldspieler Salzburg: "Es war ein Wahnsinn. Die Fans haben uns unterstützt von Anfang an und wir haben immer daran geglaubt, dass wir Tore machen können – und das haben wir dann auch gemacht."
Marco Rose, Trainer Salzburg: "Es war einfach ein geiler Fußballabend. Wir haben unseren Fans ein geniales Spiel geboten und das war unser Ziel."
Simone Inzaghi, Trainer Lazio: "Salzburg hat den Einzug ins Halbfinale verdient. Nach ihrem Ausgleich haben wir die Arbeit eingestellt und unser Selbstvertrauen verloren. Wir hatten es in der eigenen Hand, deshalb ist es sehr schade. Es ist hart, aber solche Dinge brauchen wir, um daran zu wachsen."
Was sonst noch an diesem Abend geschah
Salzburg war nicht die einzige Mannschaft, die für einen magischen Abend sorgte. Marseille hatte das Hinspiel in Leipzig mit 0:1 verloren und kassierte nun im Stade Vélodrome bereits nach 70 Sekunden ein Gegentor. Dann unterlief Leipzigs Stefan Ilsanker jedoch ein Eigentor und Bouna Sarr sowie Florian Thauvin trafen zur 3:1-Führung für Marseille. Jean-Kévin Augustin brachte Leipzig wieder heran, doch Dimitri Payet mit einem tollen Solo und Hiroki Sakai machten schließlich alles klar für OM.
Wie es weiterging
Im Halbfinale musste Salzburg die nächste packende Aufholjagd hinlegen, nachdem das Hinspiel in Marseille mit 0:2 verloren wurde. Im dramatischen Rückspiel stand es nach 90 Minuten 2:0 und damit im Gesamtergebnis 2:2, in der Verlängerung fiel dann die Entscheidung. Rolando schoss OM mit seinem Tor in der 116. Minute ins Finale. Salzburgs Rechtsverteidiger Lainer wurde immerhin in die UEFA Europa League Mannschaft der Saison berufen.
Immobile erzielte 2017/18 herausragende 41 Pflichtspieltore. Er und Trainer Inzaghi sind auch heute noch bei Lazio.