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Erfolg macht Anigo sprachlos

Olympique de Marseille-Trainer José Anigo konnte seine Gefühle kaum verbergen, nachdem er sein Team ins UEFA-Pokal-Endspiel geführt hatte.

Von Matthew Spiro in Marseille

Nach dem Schlusspfiff konnte Olympique de Marseille-Trainer José Anigo seine Gefühle kaum verbergen. Erst vier Monate im Amt, hatte er es tatsächlich geschafft, seine Mannschaft ins UEFA-Pokal-Endspiel zu führen.

Stolzer Moment
Nach einer Nullnummer im Hinspiel im St. James' Park sorgte Didier Drogba vor einer euphorischen Zuschauerkulisse im Stade Vélodrome für die zwei Tore, mit denen er Marseille den Weg ins Endspiel in Göteborg ebnete. Dort treffen die Franzosen auf Valencia CF. Für Anigo, der mit 14 Jahren zum ersten Mal zu Marseille kam, war der Abend einer der schönsten Momente seiner Laufbahn. "Ich bin gerade so bewegt, dass ich befürchte, keine Worte dafür zu finden", sagte der 43-Jährige.

Kritiker verstummen
"Vor drei Monaten habe ich noch die Jugendmannschaft trainiert, jetzt stehe ich mit Marseille in einem Europapokalendspiel", fügte der Trainer hinzu, der nun glaubt, dass nach den Erfolgen über Liverpool FC und den FC Internazionale auch seine Kritiker verstummen. "Viele haben bezweifelt, dass ich mich auf einer so hohen Position bewähren kann. Sie sollten das noch mal überdenken."

Französisches Double
Nur 24 Stunden, nachdem der AS Monaco FC ins UEFA Champions League-Endspiel gezogen war, machte Marseille die französische Erfolgsgeschichte perfekt. Ein französisches Double auf europäischer Bühne ist nun möglich, und Anigo nutzte die Gelegenheit, um seinem Kollegen Didier Deschamps Tribut zu zollen. "Ich würde sehr gerne mit ihm sprechen und ihm gratulieren. Denn was Monaco erreicht hat, ist phänomenal. Jetzt müssen wir beide losziehen und die Pokale nach Hause bringen."

Üblicher Verdächtiger
Wie schon so oft in dieser Saison war Drogba auch diesmal Marseilles Held. Der Stürmer von der Elfenbeinküste, der in der laufenden Saison auf europäischer Bühne gegen jeden Gegner getroffen und insgesamt elf Tore erzielt hat, sorgte in der 18. Minute nach einem Bilderbuchkonter für die Führung, bevor er acht Minuten vor Schluss auch das 2:0 erzielte.

"Cleverer Spieler"
Für Newcastles Trainer Sir Bobby Robson hatte Drogba auch den Unterschied zwischen beiden Teams ausgemacht: "Er hat das Spiel gewonnen. Er hatte zwei gute Torchancen und hat zwei Treffer erzielt. Er ist ein sehr cleverer Spieler. Ich freue mich, ihm die Hand zu reichen und ihm zu gratulieren."

Viel Lob
Sir Bobby gab zu, dass er über das Ergebnis ein wenig enttäuscht sei, seine Spieler wollte er aber auf keinen Fall kritisieren: "Sie haben alles gemacht, was ich von ihnen verlangt habe. Sie haben mit Begeisterung und Engagement gespielt, und waren nah dran, das Spiel an sich zu reißen. Das 2:0 ist ein tolles Ergebnis für Marseille. Nach der Pause haben wir exzellent gespielt und sie unter Druck gesetzt. Beim Stand von 1:0 war Marseille nervös. Wenn Shola [Ameobi] oder Lee [Bowyer] ihre Chancen genutzt hätten, wären wir meiner Meinung nach als Sieger vom Platz gegangen."

Wunde Füße
Newcastles Flügelspieler Laurent Robert zeigte sich von Marseille beeindruckt. "Sie haben 100 Prozent gegeben und keine Sekunde nachgelassen", sagte der Franzose gegenüber uefa.com. "Ihre Fans waren unglaublich, und am Ende hatten wir dem nichts entgegenzusetzen. Ich habe mir heute die Füße wund gelaufen, die ganze Mannschaft hat das. Wenn man so kurz vor dem Ziel ausscheidet, ist das schon sehr bitter."

Keine Angst
Marseilles Spieler richten unterdessen ihren Blick nach Göteborg. Verteidiger Habib Beye beteuert, dass man vor Valencia keine Angst hat. "Sie könnten bald spanischer Meister werden. Sie sind also eine Top-Mannschaft", erklärte er. "Wir haben aber bereits drei große Gegner ausgeschaltet. Warum sollte nicht ein vierter dazukommen?"

Weltklasse
Mittelfeldspieler Laurent Batlles, der nach seiner Einwechslung Drogbas zweiten Treffer vorbereitet hatte, meinte: "Mit Drogba haben wir einen der besten Fußballer der Welt in unseren Reihen. Er hat heute Abend das Spiel für uns gewonnen. Ich hoffe, dass er nun auch in Schweden für uns das Endspiel gewinnt."

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