Treffen zweier alter Bekannter
Freitag, 17. März 2006
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Sevilla trifft im UEFA-Pokal-Viertelfinale wieder auf Zenit St. Petersburg.
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Für Sevilla FC-Trainer Juande Ramos hat das Hinspiel im Viertelfinale des UEFA-Pokals bereits vorentscheidenden Charakter auf dem Weg in die nächste Runde. Die Spanier treffen dabei mit dem FC Zenit St. Petersburg auf eine Mannschaft, die sie bei den bisherigen beiden Duellen in den letzten beiden Jahren noch nicht bezwingen konnten. Dafür konnten sie sich in der Runde der letzten 32 gegen ein anderes russisches Team durchsetzen, nämlich gegen den FC Lokomotiv Moskva.
Vorteil für Zenit
In der Gruppenphase hatte Sevilla keine Probleme. Trotz einer Niederlage gegen Zenit wurden die Spanier am Ende Tabellenerster. Aleksandr Kerzhakov schoss die Russen mit einem Doppelpack zu einem 2:1-Sieg im Petrovsky-Stadion. Am Ende wurde Zenit Zweiter in der Gruppe G, nur ein Tor hinter Sevilla. Dieser Sieg war die Rache für die letzte Saison, als Julio Baptistas Treffer in der letzten Minute den Spaniern in St Petersburg noch einen Punkte rettete und die Russen damit ausgeschieden waren.
"Voll auf der Höhe"
Ramos glaubt, dass die Niederlage in der Gruppenphase gegen Zenit ein kleiner Vorteil für die Russen sein könnte. "Wir gehen in Topform in dieses Duell", sagte der Trainer. "Außerdem wollen wir unbedingt ins Halbfinale. Aber auch wenn es Zenit noch an Fitness mangeln sollte [weil in Russland die Saison gerade erst begonnen hat], werden sie doch mental voll auf der Höhe sein." Das gleiche Problem hatte auch Lokomotiv, Sevillas Gegner in der ersten Runde der K.o.-Phase. Die Spanier gewannen dieses Duell nach Hin- und Rückspiel mit 3:0.
Entscheidendes Hinspiel
In der letzten Runde bezwangen die Andalusier den LOSC Lille Métropole. Obwohl Ramos alle Viertelfinal-Paarungen für schwer hält, so glaubt er doch, dass sein Team bei der Auslosung heute im Evoluon Centre nicht gerade vom Glück begünstigt wurde. "Zu diesem Zeitpunkt ist jeder Gegner schwer", meinte er. "Wir hätten zwar lieber das Rückspiel zu Hause gehabt, aber wenn wir nun im Hinspiel gut spielen, können wir ohne Angst nach St Petersburg fahren."
Unbekanntes Terrain
Für Zenit wird das Hinspiel am 30. März ebenfalls sehr wichtig, betreten sie doch bei der Partie im Ramón Sánchez-Pizjuán-Stadion unbekanntes Terrain. "Wir haben in der Vergangenheit schon zwei Mal gegen Sevilla gespielt. Deshalb kennen wir sie, und sie kennen uns", sagte Leonid Genusov, ein Vertreter von Zenit. "Aber beide Duelle gab es in St Petersburg. Wir haben noch nie in Sevilla gespielt, das könnte für sie ein Vorteil sein."
Historischer Erfolg
Die Russen haben jedoch schon Erfahrung mit unbekannten Eindrücken, seitdem sie sich im August in der zweiten Qualifikationsrunde nur dank der Auswärtstorregel gegen den SV Pasching durchsetzen konnten. Seitdem zeigten sie starke Leistungen und sind zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte nach der Winterpause noch in einem europäischen Wettbewerb vertreten. In den beiden bisherigen K.o.-Runden konnte Zenit dann Rosenborg BK und Olympique de Marseille ausschalten. Nun wollen die Russen auch ins Halbfinale, wo dann der Sieger des Duells PFC Levski Sofia gegen den FC Schalke 04 warten würde. Doch da wird Sevilla etwas dagegen haben.