Falcao köpft Porto zum Titelgewinn
Mittwoch, 18. Mai 2011
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FC Porto - SC Braga 1:0
Falcao traf zum 17. Mal in der UEFA Europa League und bescherte dem FC Porto damit den Triumph in der Dublin Arena.
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Der FC Porto sicherte sich durch ein souveränes 1:0 gegen den SC Braga den Gewinn der UEFA Europa League 2010/11 und vermieste damit Bragas Trainer Domingos Paciência sein Abschiedsspiel für den Verein. Porto gab sich keine Blöße und feierte damit den zweiten Titel der laufenden Saison, nach dem Gewinn der Meisterschaft können sie das Jahr auch noch mit dem Erfolg im Pokal krönen.
Nach einer turbulenten Anfangsphase kühlte das Spiel ebenso schnell wieder ab und verfiel in einen 43 minütigen Dornröschenschlaf. Doch dann schlug Mister Europa League wieder gnadenlos zu und erzielte das 1:0 für Porto. Falcao war zur Stelle und köpfte sein 17. Tor im Wettbewerb, welches gleichzeitig auch den Siegtreffer bedeuten sollte.
Die Rollen im ersten rein portugiesischen Finale auf europäischer Ebene schienen von Beginn an klar verteilt. Porto, Favorit und Schwergewicht der heimischen Liga, gegen Braga, den Außenseiter, der bisher nur einen Titel in seiner Geschichte (Pokalsieger 1966) gewinnen konnte. Aber Braga wollte sich nicht verstecken und sorgte für das erste Raunen in der Dublin Arena. Custódio setzte sich gut auf der rechten Seite des Strafraums durch, zielte aber um einen halben Meter am rechten Pfosten vorbei.
Angestachelt von dieser Frechheit schickte sich Porto in Person von Hulk (7.) an, die Kräfteverhältnisse wieder gerade zu rücken. Der bullige Stürmer dribbelte von rechts in den Strafraum, narrte Alberto Rodríguez und setzte seinen Schuss um Millimeter am langen Pfosten vorbei.
Anschließend stellte Braga die Offensivbemühungen ein und forderte die beste Abwehr Portugals (16 Gegentore in 30 Spielen) nicht mehr entscheidend. Das war fast zu erwarten, womit aber nicht gerechnet wurde, war die Hilflosigkeit Portos im Angriff. Folglich wurde die beste Möglichkeit auch durch Bragas Torhüter Artur eingeleitet, der sich nach einem Rückpass enorm viel Zeit ließ, nur um den anschließenden Befreiungsschlag zielsicher auf den Leib des heraneilenden Falcao zu zimmern. Glück für Braga, dass der Abpraller nur im Toraus landete. Vom Regen in die Traufe in nur 180 Sekunden. Nach einem fahrlässigen Ballverlust im Mittelfeld schloss Falcao die wunderschöne Flanke von Fredy Guarín per Kopf zum 1:0 ab und brachte den Favoriten noch vor der Pause in Front.
Nach dem Seitenwechsel gab es direkt eine riesige Schrecksekunde für die Porto-Gemeinde. Fernando leistete sich einen grauenhaften Fehler im Spielaufbau, von dem der eingewechselte Mossoró profitierte. Mit einem klasse Sololauf zog er in den Strafraum, zielte auf die lange Ecke und musste sich letztlich der Fußspitze von Geburtstagskind Helton geschlagen geben.
Doch damit war der Angriffszauber auch sogleich wieder verpufft, und beide Mannschaften verfielen in ihren alten Trott aus der ersten Hälfte. Porto verwaltete die Führung, und die Mannschaft von Trainer Domingos Paciência fand kein Mittel, um ein Tor aus dem Spiel heraus zu erzielen. Mit der 1:0-Führung war es ein ständiger Ritt auf der Rasierklinge, aber Porto bewies Nervenstärke und fuhr letztlich souverän den Sieg ein. Trainer André Villas-Boas (33 Jahre) wurde damit zum jüngsten Gewinner eines europäischen Titels und hat weiter die Chance, den Anhängern des FC Porto in der Saison 2010/11 das Triple aus Meisterschaft, Pokal und UEFA Europa League zu bescheren.