Werner schießt Napoli ab
Donnerstag, 15. Februar 2018
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Nach einem großartigen 3:1 in Neapel hat Leipzig gute Chancen, das Achtelfinale der Europa League zu erreichen. Die Führung von Adam Ounas glich Timo Werner aus, dann traf Bruma, ehe Werner abermal zuschlug.
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RB Leipzig hat sein erstes Spiel in der UEFA Europa League und sein erstes K.-o.-Spiel in einem europäischen Wettbewerb überhaupt mit Bravour absolviert. Im Hinspiel in der Runde der letzten 32 beim SSC Napoli gewannen die Sachsen mit 3:1. Die Führung der Gastgeber kurz nach Pause durch Adam Ounas egalisierte Timo Werner nach einer Stunde, ehe Bruma in der 74. Minute traf und Werner in der Nachspielzeit erneut zuschlug.
Weil Napoli seinen Schwerpunkt auf die Serie A legt, in der der Vorsprung der Süditaliener auf Juventus einen Zähler beträgt, stellte Trainer Maurizio Sarri das Team im Gegensatz zum 4:1 am Wochenende gegen Lazio auf fünf Positionen um. Ralph Hasenhüttl indes baute nur notgedrungen um, brachte für den gesperrten Stefan Ilsanker dessen österreichischen Landmann Marcel Sabitzer.
Auffallend zunächst, dass das altehrwürdige Stadio San Paulo weit entfernt davon war, ausverkauft zu sein. 60.000 Zuschauer passten rein, 15.000 etwa waren da, davon allein 1500 aus Leipzig. Die aber sahen einen schwungvollen Beginn ihrer Mannschaft und nach anderthalb Minuten die erste Chance: Werner versuchte es aus fünf Metern nach einer Vorlage von Kevin Kampl mit einem Volleyschuss, der aber zur Ecke geklärt wurde.
Die nächste Möglichkeit gab es nach 18 Minuten. Dayot Upamecano schickte mit einem langen Ball Yussuf Poulsen, der aus ungünstigem Winkel ins linke Außennetz schoss. Aber auch die Gastgeber waren gefährlich. So nach einem schlampigen Abspiel von Upamecano, als höchste Gefahr drohte, und durch einen Schuss von José Callejón, den Péter Gulácsi parierte.
Bis zur Halbzeit hatten die Gäste Napoli gut im Griff, kamen etwa auf den gleichen Spielanteil, gewannen aber deutlich mehr Zweikämpfe und schossen viel öfter auf den Kasten. Einzig bei der Chancenverwertung mangelte es noch etwas. So ging es torlos in die Pause.
Im einzigen direkten Duell zweier aus der Gruppenphase ausgeschiedener Klubs übernahm der Europapokalneuling gleich wieder die Initiative und hatte eine Chance durch Werner, aber fast im Gegenzug traf Ounas nach Zuspiel von Marko Rog aus spitzem Winkel.
Schon drei Minuten später hatte Poulsen den Ausgleich auf dem Fuß, als er es im Fallen und aus der Drehung versuchte, aber am Knie von Pepe Reina hängenblieb. Und Leipzig stürmte unentwegt weiter und kam zu weiteren Möglichkeiten.
Und zum Tor. Kampl spielte den Ball von rechts nach innen auf Werner, der die Kugel mit der Pike in den Kasten stocherte. Der mehr als verdiente Ausgleich. Doch hin und wieder waren die Sachsen in der Defensive zu arglos und ermöglichten dem Gegner Chancen.
Aber keine Viertelstunde nach dem Ausgleich nutzte der Bundesligazweite abermals seine Möglichkeiten. Poulsen stürmte mit Bruma auf den Kasten zu, legte kurz den Ball nach links, wo der Portugiese keine Mühe hatte, die Führung zu erzielen.
Diese baute Werner mit seinem zweiten Treffer sogar noch aus, als er in der dritten Minute der Nachspielzeit einen Konter im Stile eines Mittelstürmers der deutschen Nationalmannschaft abschloss.
Nach einem ausgezeichneten Auftritt in Italien hat Leipzig nun beste Chancen, in einer Woche im eigenen Stadion die nächste Runde zu erreichen.