Ein ganz und gar unwahrscheinlicher Torjäger
Donnerstag, 21. September 2017
Artikel-Zusammenfassung
Letzte Saison hatte sich Mathew Leckie in Ingolstadt den Ruf als Chancentod erarbeitet, bei der Hertha ist er nach fünf Spieltagen plötzlich zum Torjäger gereift.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Ein talentierter Flügelspieler ist er ohne Zweifel, aber ein Torjäger? Nein und nochmals nein! Ganze drei Mal hatte Mathew Leckie in 71 Spielen für Ingolstadt und Gladbach im deutschen Oberhaus getroffen. Als er vor dieser Saison für drei Millionen aus Bayern nach Berlin wechselte, fragte sich so mancher Hertha-Fan, was man wohl mit diesem Chancentod anfangen solle.
Fünf Spieltage später twitterte sein neuer Klub – wenn auch mit einem deutlichen Augenzwinkern in Richtung Robert Lewandowski: "Achtung, Lewy, Lecks ist auf dem Weg…"
Grund dafür war das nun schon vierte Saisontor des Australiers, das dieser gegen Leverkusen mit einem Prachtschuss in den Winkel erzielt hatte. "Das war bestimmt eines meiner schönsten Tore", strahlte der 26-Jährige anschließend, um sich dann ausgiebig über sich selbst zu wundern. "Fußball ist manchmal seltsam. In den vergangenen Jahren habe ich selten getroffen und mir hat das Abschlussglück gefehlt. Hier in Berlin kommt jetzt alles Positive zusammen. Ich bin Vater geworden, der Coach vertraut mir und ich treffe derzeit regelmäßig."
Letzte Saison fungierte Leckie in Ingolstadt noch als Null-Tore-Stürmer, jetzt hat der erkannt: "Wenn man lange nicht getroffen hat, denkt man, es hat sich alles gegen einen verschworen. Manchmal braucht man einfach einen Neustart."
Damit Leckie nicht abhebt, hat sein Coach schon mal kräftig auf die Euphorie-Bremse getreten, Abheben ist mit Pal Dardai nicht: "Das kann man machen, wenn er zwölf Saisontore erzielt."
Oder vielleicht nach seinem ersten Treffer in der UEFA Europa League, da wäre am nächsten Donnerstag ein guter Zeitpunkt, wenn es gegen das schwedische Überraschungsteam aus Östersund geht.