"Hätten höher führen müssen"
Donnerstag, 14. September 2017
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Nach dem 1:2 gegen Braga herrschte allgemein Enttäuschung bei Hoffenheim. Spieler und Trainer beklagten vor allem, dass das Team nach der Führung nicht nachgelegt hatte.
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Julian Nagelsmann, Trainer Hoffenheim
Mit dem Spiel der ersten 30 und der letzten 15 Minuten bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis natürlich nicht. Das ist eine völlig unnötige Niederlage. Wir müssen das Spiel heute in den ersten 30 Minuten entscheiden und da 3:0 führen. Da hat uns im Abschluss die Konsequenz gefehlt.
Kurz nach der Pause gab es wieder eine hundertprozentige Chance. Praktisch im Gegenzug kassieren wir das 1:2. Wir schlafen am zweiten Pfosten und kommen nicht in den Zweikampf. Danach war jeglicher Spielfluss weg. Das Spiel fand meist ohne Ball am Boden statt. Uns hat der Punch gefehlt, um gegen einen sehr tief stehenden Gegner noch ein Tor zu machen. Wir waren besser, aber Braga hat ein Tor mehr geschossen. Deshalb haben wir verloren.
Abel Ferreira, Trainer Braga
Nur wenige haben heute an uns geglaubt. Die Spieler und ich haben daran geglaubt. Alle Spieler haben alles gegeben. Das Spiel war wichtig für den Prozess, eine neue Identität zu schaffen. Wir haben einen langen, harten Weg vor uns. Wir wachsen an Siegen und Niederlagen. Wir haben unser System mehrmals während des Spiels geändert, um bestmöglich gegen Hoffenheim zu spielen. Wir haben insgesamt sehr gut verteidigt und sind mutig aufgetreten.
Sandro Wagner, Stürmer und Torschütze Hoffenheim
So schnelllebig ist der Fußball. Man muss sich ständig neu beweisen - egal, ob der Gegner Bayern oder Braga heißt. Wir konnten heute nicht an die Leistung aus dem Spiel gegen Bayern anknüpfen. Das ist natürlich sehr schade, aber das Leben geht weiter.
Schon am Sonntag gegen Hertha können wir es wieder besser machen. Wir haben heute einige Chancen liegen lassen, die wir einfach machen müssen und hinten haben wir auch nicht durchgehend konsequent verteidigt. So kommt die Niederlage dann zustande. Wir haben uns das selbst zuzuschreiben.
Kevin Vogt, Kaptän Hoffenheim
Ich bin frustriert. Wir haben die erste Halbzeit komplett kontrolliert und gehen dennoch nur mit dem 1:1 in die Kabine. Kurz nach Wiederanpfiff bekommen wir dann ein Gegentor, das so niemals fallen darf. Dann stellt sich Braga mit Mann und Maus hinten rein - das wird dann richtig schwer. Der Rückstand war unnötig. Die Niederlage ist unnötig. Wir haben den Ball einfach nicht oft genug über die Linie gedrückt. Dazu kommt, dass wir die Gegentore viel zu einfach zugelassen haben. Das darf so nicht passieren.
Pavel Kadeřábek, Verteidiger Hoffenheim
Die ersten 20 Minuten haben wir richtig gut gespielt. Da muss es eigentlich zwei, wenn nicht sogar drei zu null für uns stehen. Wir machen nur ein Tor und das fällt uns dann auf die Füße - mit dem Gegentreffer direkt vor der Pause. Die zweite Halbzeit war nicht gut. Wir haben uns zu wenige Chancen erspielt. Nach dem zweiten Tor von Braga wurde es sehr schwer, weil sie mit zehn Mann am Strafraum standen.
Letztlich hat uns heute das zweite oder dritte Tor gefehlt, um das Spiel frühzeitig für uns zu entscheiden. Andrej und ich hatten die größten Chancen dazu. Jetzt müssen wir das abhaken. Schon am Sonntag kommt die Hertha in der Bundesliga.
Ermin Bičakčić, Verteidiger Hoffenheim
Es ging nach der Halbzeit einfach nicht mehr. Ich habe im Zweikampf einen Schlag aufs Knie bekommen. An dieselbe Stelle wie gegen Leverkusen. Das ist unglücklich. Ich hatte Schmerzen. So konnte ich der Mannschaft leider nicht mehr helfen.
Wir hätte das Spiel heute viel früher mit dem zweiten und dritten Tor für uns entscheiden müssen - die Chancen waren da. Nach dem Rückstand war es dann schwierig. Die Niederlage zum Start ist ganz bitter. Wir wollten ganz anders in die Gruppenphase starten und unsere Heimstärke zum Tragen bringen.
Benjamin Hübner, Abwehrspieler Hoffenheim
Wir haben uns heute viel mehr vorgenommen. Der Start war sehr gut, aber wir haben irgendwann den Faden verloren. Wir konnten nicht so viel Druck machen, wie wir wollten. Wir hatten mehr Chancen und bessere Situationen, aber der letzte Ball hat oft gefehlt. Die Rotation hat mit dieser Niederlage gar nichts zu tun. Jeder im Team kennt seine Aufgabe. Wir haben viele Spiele - da muss man mal durchwechseln.