Große Comebacks in Europa League und UEFA-Pokal
Donnerstag, 23. Februar 2017
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Gladbachs Weiterkommen bei der Fiorentina nach einem zwischenzeitlichen 0:3 im Gesamtergebnis war der jüngste Comeback-Erfolg in einer langen Reihe großer Triumphe in der UEFA Europa League/im UEFA-Pokal. UEFA.com blickt zurück.
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Mönchengladbach sorgte am Donnerstag für die Schlagzeilen, als die Borussia nach einem zwischenzeitlichen 0:3 im Gesamtergebnis noch bei der Fiorentina triumphierte und ins Achtelfinale einzog.
Damit gehört Gladbach zu einer langen Liste von Klubs, denen einst ebenfalls ein solches Kunststück in der UEFA Europa League/im UEFA-Pokal gelang. UEFA.com wirft einen Blick zurück auf die spektakulärsten Duelle.
Shelbourne - Rangers 3:5, UEFA-Pokal, 1. Qualifikationsrunde, 22. Juli 1998
Es war das erste Spiel von Dick Advocaat als Trainer der Rangers, das fast in einem Desaster endete, doch die Gäste erholten sich von einem miserablen Start, um am Ende beim irischen Gegner zu siegen. Nach gerade einmal sieben Minuten schob Sergio Porrini den Ball ins eigene Netz, und nach knapp einer Stunde stand es bereits 3:0 für Shelbourne, als das Team von Advocaat endlich zurückschlug. Jörg Albertz verwandelte den ersten von zwei Elfmetern, und auch der eingewechselte Gabriel Amato traf zweimal, ehe Giovanni van Bronckhorst ein Tor nachlegte. Das Rückspiel gewannen die Rangers daheim mit 2:0.
Basel - Spartak 2:3, UEFA Europa League, Hinspiel in der Runde der letzten 32, 17. Februar 2011
Der St. Jakob-Park ist bekannt als eines der härtesten Stadien im europäischen Fußball, was Spartak sicherlich zunächst auch fand, als sie nach Toren von Alexander Frei und Marco Streller zur Halbzeit mit 0:2 zurücklagen. Doch Dmitri Kombarov verkürzte den Rückstand nach 61 Minuten. ehe Xherdan Shaqiri die Rote Karte sah. Der eingewechselte Jungstar Jano Ananidze schaffte in letzter Sekunde das Siegtor, und dann reichte Spartak im Rückspiel ein 1:1 zum Weiterkommen.
Maribor - Club Brugge 3:4, UEFA Europa League, Gruppenphase, 30. November 2011
Zenits jüngster Sieg war beinahe eine Kopie vom unfassbaren Erfolg von Club Brugge fünf Jahre zuvor gegen Maribor. Während Maccabi Tel-Aviv schon nach 50 Minuten 3:0 führte, fiel das dritte Tor von Maribor in der 51. Minute, und Zenit begann das Comeback bereits drei Minuten später. Doch Club Brugge fing damit erst in der 74. Minute an, ehe der belgische Klub sehr spät das Siegtor schoss. Christoph Daum war nach diesem Triumph voller Stolz. "Ich habe nie an meinen Spielern gezweifelt", sagte der deutsche Trainer. "Einen 0:3-Rückstand wettzumachen und noch zu gewinnen, gibt einem mehr Befriedigung, als einfach nur 3:0 zu siegen."
Odd - Dortmund 3:4, UEFA Europa League, Play-off-Hinspiel, 20. August 2015
Dortmund hatte möglicherweise weniger Widerstand vom norwegischen Gegner erwartet, doch nach 22 Minuten waren derartige Überlegungen über den Haufen geworden. "Das war zu Beginn ein Desaster, wie ein schlechter Scherz", sagte Mats Hummels, Teil jener Abwehr, die drei frühe Gegentore kassierte, ehe Pierre-Emerick Aubameyang (2 Treffer) sowie Shinji Kagawa und Henrikh Mkhitaryan das Spiel drehten. "Der Geist, den die Mannschaft gezeigt hat, war außergewöhnlich", sagte BVB-Trainer Thomas Tuchel, dessen Team das Rückspiel mit 7:2 gewann.
Liverpool - Dortmund 4:3, Viertelfinale, Rückspiel, 14. April 2016
Sieben Monate später lief es anders herum, als Dortmund aus dem Wettbewerb ausschied, obwohl es an der Anfield Road nach dem 1:1 im Hinspiel einen sauberen Blitzstart gegeben hatte. Mkhitaryan und Aubameyang trafen innerhalb von neun Minuten, und obschon Divock Origi nach der Halbzeit die Hoffnungen der Gastgeber wieder belebte, erhöhte Marco Reus bald darauf auf 3:1. Doch noch war das Spiel nicht beendet. Philippe Coutinho und Mamadou Sakho sorgten für den Ausgleich, ehe Dejan Lovren in der Nachspielzeit per Kopf das Siegtor erzielte. "Das war ziemlich cool anzuschauen", zeigte sich der Reds-Trainer und Ex-BVB-Coach Jürgen Klopp begeistert.
Maccabi Tel Aviv - Zenit 3:4, Gruppenphase, 15. September 2016
In der laufenden Saison hatte es bereits ein sensationelles Comeback gegeben: Zenit siegte nach einem 0:3-Rückstand noch mit 4:3 in Israel, nach vier Toren in den letzten 14 Minuten. Maccabi führte nach 70 Minuten dank der Tore von Haris Medunjanin, der zweimal traf, und Vidar Orn Kjartansson schon mit 3:0. Doch nach Aleksandr Kokorins Anschlusstreffer in der 77. Minute blies Zenit zur Aufholjagd, ehe der eingewechselte Maurício sowie Giuliano ausglichen und Luka Djordjević, der in der Nachspielzeit erfolgreich war, die Partie noch drehen konnte. "So ein Spiel habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt und meine Karriere dauert schon sehr lange", sagte Trainer Mircea Lucescu nach seinem ersten Europapokal-Spiel mit Zenit.