Im Fokus: Wer ist der FC Krasnodar?
Samstag, 11. Februar 2017
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Seit Krasnodars Gründung im Jahr 2008 haben sie es weit gebracht. UEFA.com schaut beim Gegner von Fenerbahçe in der Runde der letzten 32 der UEFA Europa League hinter die Kulissen.
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Krasnodar war zwar erst drei Mal auf europäischer Ebene vertreten, doch werden sie immer mehr zu einer etablierten Kraft in der UEFA Europa League. UEFA.com schaut sich den Gegner von Fenerbahçe in der Runde der letzten 32 genauer an.
Gegründet: 2008
Spitznamen: Die Bullen, die Schwarzgrünen
Erfolge in UEFA-Vereinswettbewerben
• Keine
Nationale Erfolge
• Keine
• Der Klub verdankt seine Existenz einer Supermarktkette. Der lokale Geschäftsmann Sergey Galitski, Eigentümer der omnipräsenten "Magnit Stores", gründete 2008 den FK Krasnodar. Der Klub brauchte nur drei Jahre, um aus der dritten in die erste Liga aufzusteigen.
• Der Spitzname stammt vom Stier, der auf dem Logo des Klubs abgebildet ist. "Es wäre komisch gewesen, wenn ein Klub aus der Region Kuban einen Papagei oder eine Giraffe als Logo hätte", erklärt Galitski. "Der Stier ist ein Symbol unserer Region."
• Krasnodars Aufstieg in die erste Liga bedeutete, dass erstmals in der Geschichte eine andere Stadt neben Moskau zwei Vereine aus derselben Stadt im russischen Oberhaus hatte. Der Nachbar der Bullen, das 1928 gegründete Kuban, verlor das erste Derby mit 0:1 gegen den Neuankömmling. Seitdem holte der FK bis Kubans Abstieg im Jahr 2016 in zehn Spielen fünf Siege und zwei Unentschieden, bei nur drei Niederlagen.
• Die Bullen schrammten bisher immer knapp an Trophäen vorbei. 2014 verloren sie das russische Pokalfinale, nachdem sie mit nur zehn Mann Rostov ein 0:0 abringen konnten, mit 5:6 im Elfmeterschießen. Yuri Gazinski war der Unglücksrabe, der seinen Elfmeter vergab. In der folgenden Saison schafften sie es in der Liga auf Platz drei - ihre beste Platzierung bisher.
• Bis 2016 teilten sich die Schwarzgrünen mit ihrem Rivalen das Kuban Stadion, bis sie im Oktober ins neue Krasnodar Stadion umzogen. Ihr erstes Spiel in der neuen Arena verloren sie mit 0:1 gegen den FC Schalke 04 in der Gruppenphase der UEFA Europa League. Die neue Spielstätte zählt mit 34 000 Sitzplätzen zu einer der besten in Osteuropa. Ausschlaggebend dafür ist, dass das Stadion beheizt ist – eine gute Nachricht für Auswärts-Fans. Denn es ist nicht selten, dass im Februar Temperaturen bis zu -30 Grad im Süden Russlands herrschen.
• Krasnodars Trainer ist ein bekannter Name in Russland. Igor Shalimov übernahm die Mannschaft als Übergangslösung im August 2016 von seinem Chef Oleg Kononov und verdiente sich die Festanstellung durch fünf Siege in den ersten sechs Spielen. In seiner aktiven Zeit brillierte er für Spartak Moskau und verhalf Inter Mailand zum Gewinn des UEFA-Pokals 1994 - auch wenn er im Finale nicht spielte. Bevor er Krasnodar übernahm, stand er von 2008-2011 bei der russischen Frauen-Nationalmannschaft an der Seitenlinie.
• Die Schwarzgrünen stellen viele Spieler für das russische Nationalteam. Angefangen von Torjäger Fedor Smolov über Torhüter Stanislav Kritsyuk, Verteidiger Sergei Petrov und Mittelfeldspieler Pavel Mamaev - sie alle werden regelmäßig in die Nationalmannschaft berufen. Auch der gebürtige Brasilianer Joãozinho, der seit 2011 im offensiven Mittelfeld der Bullen spielt, könnte bald eine Rolle spielen, nachdem er seine russische Staatsangehörigkeit letztes Jahr erhalten hat. Der Kapitän von Krasnodar ist mit Andreas Granqvist allerdings ein Schwede.
• Smolov zu halten, wird wahrscheinlich die schwerste Aufgabe für Krasnodar in diesem Winter. Der russische Fußballer des Jahres 2016 wurde mit einer kolportierten Ablöse von 10 Millionen Euro mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht. Der 26-Jährige sagte: "Es gibt einen Klub in Deutschland, zu dem ich wechseln würde, aber ich denke nicht, dass ich diesen Winter gehen werde - eher im Sommer." Somit bleibt also genug Zeit, sich als Sieger der UEFA Europa League zu verabschieden.
• Der nächste große Schritt wird sein, den eigenen Nachwuchs zu fördern. Krasnodar verfügt über ein exzellentes Trainingszentrum, den Chetuk Komplex, und überwacht die Entwicklung von jungen Spielern, die in den 26 Zweigstellen der Klubakademie, unter anderem direkt neben dem Stadion, ihr Können unter Beweis stellen. Galitski besteht darauf, dass die Spieler neben Fußball auch Schach lernen - man kann sich in Zukunft also auf taktisch gut ausgebildete Nachwuchstalente einrichten.
• Dieses Jahr nimmt Krasnodar zum dritten Mal in Folge an der UEFA Europa League teil. 2014/15 erreichten sie die Gruppenphase und letztes Jahr die Runde der letzten 32, in der sie Sparta Prag unterlagen. Es scheint zur Gewohnheit geworden zu sein, neue Sphären zu erkunden. Ihr nächstes Ziel ist es, das Achtelfinale zu erreichen - dazu müssen sie Fenerbahçe ausschalten.