Fenerbahçe feiert Moussa Sow
Freitag, 4. November 2016
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"Er ist ein unermüdlicher Arbeiter", so das Urteil von Dick Advocaat über Moussa Sow, der mit seinem Fallrückzieher gegen United seinen Status als Publikumsliebling zementierte.
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Er hatte seine Höhen und Tiefen, musste manchmal lange auf einen Torerfolg warten und sah sich großem Konkurrenzkampf ausgesetzt, aber bei den Fenerbahçe-Fans hatte Moussa Sow schon immer ein Stein im Brett.
Beim 2:1-Sieg gegen Manchester United in der UEFA Europa League trumpfte Sow wieder ganz groß auf. Nach 65 Sekunden markierte er einen spektakulären Treffer per Fallrückzieher und wird damit in keinem Jahresrückblick fehlen.
Auf ähnliche Art und Weise hatte er schon gegen die Stadtrivalen Galatasaray und Beşiktaş getroffen, deshalb gibt es im türkischen Fußball ein weit verbreitetes Sprichwort: "Sow erzielt keine normalen Tore".
Der 30-Jährige stand überraschend in der Startelf, da er hinter dem zuletzt formstarken Robin van Persie und Emmanuel Emenike eher Stürmer Nummer drei war. "Er ist ein unermüdlicher Arbeiter", sagte Dick Advocaat auf die Frage, warum er Sow gegen United auflaufen ließ. "Er sollte ein Tor machen und ich bin froh, dass er geliefert hat."
Sow wechselte während der Saison 2011/12 in die Türkei und erzielte in seiner ersten Saison acht Tore in 14 Spielen. Aufgrund der großen Dichte an hochklassigen Stürmern im Kader, wie Dirk Kuyt, Alex, Pierre Webó, Van Persie und Emenike, war er jedoch nie gesetzt.
Die Fans haben seinen Kampfgeist und die Leidenschaft aber immer toleriert. Unvergessen bleiben die Szenen aus dem März 2014, als er nach vielen verpassten Chancen im Spiel gegen Kayseri Erciyesspor am Boden zerstört war. Bei seinem Abgang zu Al Ahli im Sommer 2015 flossen Tränen. Als Fenerbahçe in diesem Sommer auf Stürmersuche war, wurde der senegalesische Torjäger mit offenen Armen empfangen.
Am Donnerstagabend sagte United-Trainer José Mourinho: "Fenerbahçe hat ein emotionales Spiel abgeliefert. Fußball ist ein emotionales Spiel."
Dies ist ganz besonders in der Türkei der Fall und türkische Fans haben ein Faible für emotionale Spieler. Nach dem Schlusspfiff forderten die Zuschauer im Şükrü Saracoğlu die Spieler zu einer Ehrenrunde auf und ein Akteur bekam die Sympathie ganz besonders zu spüren: "Moussa, Moussa!" Er hatte es sich verdient, nicht nur wegen 90 denkwürdiger Minuten gegen United, sondern auch wegen seiner andauernden Leidenschaft für Fenerbahçe.