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Klopp und Liverpool beschwören Geist von Istanbul

Bemerkenswerte Comebacks gehören für den Klub von der Anfield Road unbedingt dazu, ein weiteres Kapitel schrieb Jürgen Klopp mit Liverpool gegen Borussia Dortmund.

Klopp und Liverpool beschwören Geist von Istanbul
Klopp und Liverpool beschwören Geist von Istanbul ©Getty Images

Dramatische Europapokalabende sind ein Teil des Rufs von Liverpool. Von Internazionale Milano in den 1960er-Jahren, über St-Étienne in den 1970ern und Olympiacos in den 2000er-Jahren. Der Merseyside-Klub hat schon immer auf ganz großer Bühne für Erstaunen gesorgt.

Das größte aller Comebacks aber feierten die Red 2005 im Finale der UEFA Champions League in Istanbul. Und genau daran erinnerte Jürgen Klopp in seiner Halbzeitansprache, als seine Mannschaft gegen Borussia Dortmund mit 0:2 hinten lag.

"Er [Klopp] hat Istanbul erwähnt", sagte James Milner, der an diesem Abend Liverpools Kapitän war. "Er sagte, dass das ein großer Abend in der Geschichte des Klubs war, dass die Ausgangslage damals ähnlich war und dass wir nichts zu verlieren hätten, also rausgehen und es versuchten sollten."

"Der Trainer sagte, dass wir für einen Moment sorgen sollten, von dem wir noch unseren Enkeln berichten könnten und dass wir den Fans einen besonderen Abend bereiten sollten", sagte Divock Origi.

"Es ging nicht nur um Istanbul", sagte der Trainer. "Aber natürlich war es ein Teil der Halbzeitansprache, das ist ja klar. Das ist ein gutes, gutes Beispiel für die besonderen Momente im Fußball, deshalb haben wir das natürlich benutzt. Es ist viel leichter, es zu sagen, als es zu leben, wie es die Jungs in der zweiten Hälfte getan haben, vor allem, als wir 1:3 hinten lagen."

Trotz des Anschlusstreffers von Origi zum 1:2 in der 48. Minute ließ Dortmund nicht locker, denn Reus antwortete schnell und stellte den alten Zweitorevorsprung wieder her. Nach dem Treffer des Nationalspielers hatten die Gastgeber nur noch 32 Minuten Zeit, um ihre Träume vom Gewinn der UEFA Europa League am Leben zu erhalten. Ähnlich hatte es vor elf Jahren in Istanbul ausgesehen, als Liverpool gegen den AC Milan zur Pause sogar schon mit 0:3 zurücklag.

Highlights: Liverpool - Dortmund 4:3

"Im Fußball wie im Leben ist das der Moment, wo man Charakter zeigen muss", sagte Klopp über die Situation nach dem 1:3. "Und das haben die Jungs getan. Es war ziemlich cool, da zuzuschauen."

Das Comeback begann mit einem brillanten Abschluss von Philippe Coutinho in der 66. Minute; ein Treffer höchster Güte an einem Abend, an dem es an tollen Abschlüssen nicht mangelte. Zwölf Minuten später war es der baumlange Innenverteidiger Mamadou Sakho, der die Hereingabe von Daniel Sturridge per Kopf an Roman Weidenfeller vorbei ins Tor legte.

Liverpool hatte noch zwölf Minuten, um für ein weiteres geschichtsträchtiges Comeback zu sorgen, und die berühmte Fantribühne The Kop trieb die Reds zum Siegtor. "Jeder Fan im Stadion schien zu wissen, dass es am Ende einen Lucky Punch geben würde", sagte Dortmund-Trainer Thomas Tuchel. "Es kam wie es kommen musste."

Das Unfassbare passierte in der Nachspielzeit, als Dejan Lovren nach einer Flanke von Milner am höchsten stieg und mit einem Kopfball Weidenfeller bezwang. The Kop rastete aus. "Wir haben nie aufgehört, daran zu glauben", sagte der Siegtorschütze. Und Torhüter Simon Mignolet sprintete nach vorn, um diesen Moment mit seinen Kollegen zu feiern.

"Das war das erste Mal, dass ich das gemacht habe, aber genau der richtige Moment, um dies zu tun", sagte Mignolet. "Es war großartig, Teil davon zu sein, ein großartiger Moment."

Klopp fasste die dramatische Wende auf seine ganz eigene Art zusammen: "Einige Dinge sind am Ende passiert und es stand 4:3 für Liverpool." So einfach das auch klingt, der Klub hat seiner großen Geschichte ein weiteres bemerkenswertes Kapitel hinzugefügt.

Jürgen Klopp feiert den Sieg von Liverpool
Jürgen Klopp feiert den Sieg von Liverpool©Getty Images