BVB oder LFC - wie stehen jetzt die Chancen?
Freitag, 8. April 2016
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Mit dem 1:1 im Viertelfinalhinspiel in Dortmund konnten am Ende beide Teams leben. UEFA.com-Reporter Matthias Rötters erklärt, was vor dem Rückspiel für und gegen die beiden Teams spricht.
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Für Liverpool spricht...
... das Selbstvertrauen
Nicht nur Liverpools deutscher Mittelfeldspieler Emre Can verließ Dortmunds Arena mit ganz breiter Brust. "Wir haben im Stadion eines der besten Teams überhaupt gespielt und recht sicher ein 1:1 mitgenommen. Das ist eine sehr gute Ausgangslage für unser Heimspiel", erklärte der 22-Jährige locker. Auch er hatte wohl mit mehr Druck des BVB gerechnet.
... die Personal-Situation
Liverpool-Trainer Jürgen Klopp hat vor dem Rückspiel so viele Optionen wie lange nicht. "Wir hatten in den letzten Wochen immer wieder neue Verletzte. Jetzt erlebe ich einen ganz neuen Luxus", erklärte Klopp schmunzelnd. So ist der schon in Dortmund eingewechselte Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino im Rückspiel plötzlich wieder eine Option für die Startelf. Auch Torschütze Divock Origi und Daniel Sturridge liefern sich ein Duell um die Gunst des Trainers in der Offensive vorm Rückspiel in Liverpool.
... die Gesamt-Konstellation
In diesem spricht neben der schwarzen Bilanz deutscher Teams an der Anfield Road (bisher gewann kein deutsches Team in Liverpool) natürlich auch die Auswärtstorregel für die Engländer. So brauchen Klopp und Co. im Gegensatz zum BVB kein Tor zum Weiterkommen. Und dann ist da auch noch das Revier-Derby in der Bundesliga gegen den FC Schalke 04, das ebenfalls Kraft und mentale Frische kosten wird.
Für Dortmund spricht...
... Tuchels Plan fürs Rückspiel
Dortmund-Trainer Thomas Tuchel zeigte sich nach dem 1:1 sehr selbstkritisch und erklärte: "Vielleicht hätte ich die Ansprache vorm Spiel anders gestalten müssen. Mir haben das Lächeln und die Lockerheit, das Spielerische bei meinem Team gefehlt." Beim Rückspiel wird er diesen "Fehler" nicht mehr machen - und das wird dem BVB gut tun.
... Roman Weidenfeller
Der Dortmunder Keeper war gegen Liverpool der beste Mann auf dem Feld und trieb die Gäste vor allem kurz nach dem 1:1 zur Verzweiflung. Auf die Frage, ob er sich bei Weidenfeller ganz besonders bedanken müsse, antwortete Tuchel allerdings wenig schwärmerisch: "Ich bedanke mich bei Roman dafür, dass er immer alles fürs Team gibt und absolut professionell ist an jedem Arbeitstag", erklärte Tuchel.
... die Offensiv-Abteilung
Einen nicht so guten Tag erwischte beim Hinspiel die BVB-Offensive. Zwar erspielten sich Marco Reus, Henrikh Mkhitaryan, Pierre-Emerick Aubameyang und Co. diverse ordentliche Torchancen. Am Ende war es aber auch kein Zufall, dass mit Mats Hummels ein Abwehrspieler das einzige Tor machte. Im Rückspiel dürfte die BVB-Offensive deshalb wohl mit anderem Werkzeug zuwerke gehen - und treffen. Nicht umsonst blieb Dortmund in 47 Saison-Pflichtspielen erst vier Mal ohne eigenes Tor. Und Liverpools Abwehr gilt aktuell auch nicht als die sicherste der Welt.