Wie Jürgen Klopp den BVB neu aufstellte
Freitag, 18. März 2016
Artikel-Zusammenfassung
Jürgen Klopp trifft weniger als ein Jahr nach seinem Abschied auf den BVB. Der Liverpool-Trainer hat in Dortmund noch viele Freunde und reichlich gute Erinnerungen.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Am 15. April 2015 kündigte Jürgen Klopp auf einer emotionalen Pressekonferenz seinen Abschied bei Borussia Dortmund an. Fast exakt ein Jahr später reist er mit seinem neuen Klub Liverpool im Viertelfinale der UEFA Europa League zum BVB.
In seinen sieben Jahren bei Schwarzgelb wurde Klopp zweimal Meister (2011/12 gab es sogar das Double) und führte sein Team bis ins Finale der UEFA Champions League. Im Sommer 2015 trennte man sich einvernehmlich und in aller Freundschaft, wenige Monate später nahm Klopp das Angebot von Liverpool an.
Bei seinem Abschied aus Dortmund sagte Klopp: "Ich habe in den letzten Jahren immer wieder gesagt, dass ich in dem Moment, in dem ich das Gefühl habe, nicht mehr der perfekte Trainer für diesen außergewöhnlichen Verein zu sein, es sagen würde. Ich war mir in den vergangenen Wochen und Tagen zwar nicht sicher, dass ich es nicht mehr bin, aber ich konnte diese Frage auch nicht mit 'Ja' beantworten. Daher habe ich es als meine Pflicht empfunden, Michael [Zorc] und 'Aki' [Watzke] zu informieren."
An einem Tag, der lange Zeit in Dortmund unddenkbar schien, meinte Klopp damals auch: "Ich bin nicht müde. Ich habe keinen Kontakt zu einem anderen Verein. Ich habe nichts in der Hinterhand. Es kann im Trainerjob natürlich sein, dass ich ein Jahr lang keinen Job finde." Dann ging es aber doch schneller als gedacht und nun freut man sich auf ein Wiedersehen am 7. und 14. April.
Ursprünglich wäre der Vertrag von Klopp beim BVB noch bis Sommer 2018 gelaufen. Der gebürtige Stuttgarter kam 2008 nach Dortmund, baute dort gemeinsam mit der Vereinsführung eine neue Mannschaft auf und galt dank seiner emotionalen Art als perfekte Besetzung auf der schwarzgelben Bank.
Dabei setzte Klopp auf viele junge Kräfte, wie etwa Mario Götze und Mats Hummels, und hatte ein äußerst glückliches Händchen auf dem Transfermarkt, wo entwicklungsfähige Spieler wie Robert Lewandowski oder Shinji Kagawa für kleines Geld erstanden wurden. Er setzte auf einen Spielstil hoch intensiven Pressings und Gegenpressings mit schnellem Umschaltspielt. Höhepunkt dieser Ära war vielleicht das Endspiel des DFB-Pokals 2012, als man den FC Bayern mit 5:2 zerlegte. "Klopp war mein bisher bester Transfer als Manager", sagte Michael Zorc einmal.
"Das ist einfach irre, was hier passiert. Wenn es jemals einen verdienten Meister gab, dann sind wir das. Wir haben 26 Spiele nicht verloren, das ist einfach verrückt", meinte Klopp 2012 nach der zweiten Meisterschaft in Folge. "Klopp hat beim BVB vorzügliche Arbeit geleistet", lobte Bundestrainer Joachim Löw damals.
Obwohl er in der letzten Saison mit Dortmund um die Winterpause herum tief im Abstiegskampf steckte, erreichte sein Team dank einer starken Rückrunde noch die UEFA Europa League. Mit Liverpool verpasste er vor wenigen Wochen um ein Haar seinen ersten Titel, als man im Finale des Ligapokals im Elfmeterschießen an Manchester City scheiterte.