Sevilla: Höhen, Tiefen und Kurioses
Dienstag, 15. März 2016
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Sie spielten in Spaniens erstem erfassten Fußballspiel, sind die Könige der UEFA Europa League und stehen vor ihrem 150. Spiel in einem UEFA-Wettbewerb: Sevilla.
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Gegründet: 1890
Spitznamen: Sevillistas, Rojiblancos, Nervionenses, Hispalenses
Erfolge in UEFA-Vereinswettbewerben
• UEFA-Pokal/UEFA Europa League: 2006, 2007, 2014, 2015
• UEFA-Superpokal: 2006
Nationale Titel (letzte Erfolge in Klammern)
Meisterschaft: 1 (1946)
Spanischer Pokal: 5 (2010)
• Sevilla gewann das erste erfasste Fußballspiel in Spanien am 8. März 1890 gegen Huelva Recreation Club mit 2:0. Die Klubgeschichte reicht bis zum 25. Januar 1890 zurück, als sich einige Schotten in Sevilla dazu entschlossen, den Verein unter dem Namen Sevilla Football Club zu gründen. Mit Edward Farquharson Johnston war auch ein Schotte der erste Vereinspräsident.
• Die Rojiblancos sind in der Geschichte des UEFA-Pokals und der UEFA Europa League das erfolgreichste Team - der Verein gewann beide Wettbewerbe jeweils zweimal. Unter Trainer Juande Ramos holte Sevilla 2006 im Finale gegen Middlesbrough den UEFA-Pokal, bevor die Spanier die Trophäe ein Jahr später im Elfmeterschießen gegen Espanyol verteidigten. 2014 folgte unter Unai Emery gegen Benfica der Triumph in der UEFA Europa League, im folgenden Jahr gab es dann gegen Dnipro Dnipropetrovsk den vierten Pokal. "Die UEFA Europa League ist sehr speziell für uns", sagte Emery.
• Sevilla sicherte sich 1946 im letzten Saisonspiel gegen Barcelona den bislang einzigen Meistertitel der Vereinsgeschichte. In der entscheidenden Partie ging Sevilla durch Juan Araujo in Führung, doch José Bravo erzielte für Barcelona den Ausgleich. Sevillas Torwart José María Busto rettete den Gästen das Unentschieden und hielt somit den Meistertitel fest.
• Auch Diego Maradona war für die Andalusier tätig. 1992 wechselte der Argentinier von Napoli zu Sevilla. Mit 31 Jahren hatte Maradona seine beste Zeit hinter sich und trotzdem hinterließ er bei Davor Šuker einen bleibenden Eindruck: "Diego sagte zu mir, dass ich mich nur auf mich konzentrieren und einfach auf den Torwart zulaufen sollte, er würde mich dann bedienen", erinnert sich der Kroate. "Nur einige Spieler können das von sich sagen, aber wenn man sich meine Tore für Sevilla anschaut, dann wird man sehen, dass sie fast alle so gefallen sind."
• Flügelspieler Vitolo erzielte in der letzten Saison im Achtelfinal-Hinspiel beim 3:1-Sieg gegen Villarreal nach 13,21 Sekunden das schnellste Tor in der Geschichte der UEFA Europa League.
• Sevillas Sportdirektor Monchi gilt als einer der besten Talentscouts in Europa. Der 47-Jährige lotste Dani Alves, Ivan Rakitić, Julio Baptista und Carlos Bacca für insgesamt 13 Millionen Euro nach Andalusien. Der Verkauf dieser Profis spülte dem Klub 103 Millionen Euro in die Kasse. Monchis jüngste Transfercoups waren die Verpflichtungen von Grzegorz Krychowiak (für fünf Millionen Euro) und Vitolo (für drei Millionen Euro).
• Die Klublegenden Campanal I und Campanal II bekamen ihre Spitznamen aufgrund ihres familiären Lebensmittelkonservenvertriebs. Erstgenannter - aka Guillermo González del Río García - ist mit 214 Toren von 1929-46 wettbewerbsübergreifend der beste Torschütze der Vereinsgeschichte. Nach dem Ende seiner Karriere wurde er Trainer des Klubs und brachte seinen Neffen Marcelino zum Fußball, der schnell den Spitznamen Campanal II weg hatte - er spielte 16 Spielzeiten als Verteidiger für Sevilla.
• Torwart Andrés Palop traf im Achtelfinale der Saison 2006/07 im UEFA-Pokal gegen Shaktar Donetsk. Der Keeper, dessen Sohn zu dieser Zeit im Krankenhaus lag, stürmte in der letzten Minute mit nach vorne, verwertete eine Flanke von Dani Alves und rettete Sevilla somit in die Verlängerung, wo Javier Chevantón die Andalusier ins Viertelfinale schoss. "Ich habe Palop gesagt, dass er den Sieg für seinen Sohn holen soll - und er hat es gemacht", sagte der damalige Trainer Ramos.
• Frédéric Kanouté war einer der Erfolgsgaranten für den ersten Titel des Klubs nach 58 Jahren. Präsident José María del Nido hatte ihn schon "als Spieler für die zweite Mannschaft" gesehen, als er 2005 mit 28 Jahren von Tottenham Hotspur nach Spanien kam. Der Mann aus Mali erzielte für Sevilla in sieben Jahren 138 Tore, schnappte sich vier prestigeträchtige Auszeichnungen und traf bei den Final-Siegen gegen Middlesbrough und Espanyol für sein Team. "Niemand hätte sich jemals vorstellen können, dass er so viele Tore schießt", gestand Del Nido später ein.
• Sevillas Huntertjahrfeierhymne ist einer der bekanntesten Klub-Songs in Spanien. Der Hit wurde zu einem Verkaufsschlager. Das Stück wurde vom lokalen Musiker El Arrebato 2005 geschrieben und kletterte in den spanischen Charts auf Platz eins. Das Lied läuft vor jedem Heimspiel im Stadion und wird von den Fans während des Spiels spontan angestimmt. El Arrebato singt den Song vor wichtigen Spielen oder nach Titelgewinnen live im Stadion.