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Bayer in der Höhle des Löwen

Sporting ist die erste Hürde von Leverkusen in der K.-o.-Runde der UEFA Europa League. Solange wie möglich in Europa bleiben, ist das Ziel. Deshalb soll nun in Lissabon ein Sieg her.

Keeper Bernd Leno und seine Kollegen wollen Europa lange erhalten bleiben
Keeper Bernd Leno und seine Kollegen wollen Europa lange erhalten bleiben ©Getty Images

Die Herausforderung ist eine ganz besondere für Bayer Leverkusen. In der Runde der letzten 32 der UEFA Europa League ist die Aufgabe mit Sporting Lissabon nicht nur denkbar schwer, zudem fehlen zwei wichtige Spieler. Dennoch ist die Zuversicht ungebrochen.

Im Dezember spielte Bayer noch in der UEFA Champions League, verpasste unglücklich den Verbleib in diesem Wettbewerb, trotzdem ist die Mannschaft heiß darauf, auch weiterhin ihr Können in Europa zu zeigen. Aber mit Sporting hat Leverkusen nicht irgendeinen Gegner erwischt, sondern den Tabellenführer der portugiesischen Liga, der in dieser Saison dort erst ein Spiel verloren hat.

Hinter der Wiederauferstehung der Löwen steht Trainer Jorge Jesus, der erst im Sommer vom Stadtrivalen Benfica kam und vieles im Team umkrempelte. So machte er aus dem ohnehin gefürchteten Stürmer Islam Slimani, der derzeit seine dritte Saison bei Sporting verbringt, einen noch gefährlicheren Angreifer, der mit seinen vielen Toren dazu beigetragen hat, dass der Verein zur Saisonhalbzeit mit 44 von 51 möglichen Zählern so viele wie noch nie seit der Einführung der Dreipunkteregel geholt hatte.

Slimani ist in Deutschland kein Unbekannter. Spätestens seit der algerische Nationalstürmer, der möglicherweise im Sommer nach Leverkusen wechselt, der DFB-Truppe bei der FIFA-WM 2014 im Achtelfinale einheizte, kennt ihn auch Keeper Bernd Leno. "Ihn müssen wir aus dem Spiel nehmen. Durch unsere Art zu verteidigen, können sich für ihn Räume ergeben", befürchtet der Schlussmann, der dennoch vor Selbstbewusstsein strotzt vor dem Auftritt im Estádio José Alvalade.

"Wir gehen da nicht hin und wollen da nur knapp verlieren, sondern wollen mindestens ein Unentschieden mitnehmen", sagte der 23-Jährige im Vereins-TV, um hinzuzufügen: "Und das am besten mit ein paar Auswärtstoren. Aber Sporting ist auf Augenhöhe mit uns."

Doch wer soll die Tore schießen? Natürlich wird es auf den gesetzten Stürmer Stefan Kießling ankommen, der in Lissabon mit seinem 400. Pflichtspiel für Bayer ein Jubiläum feiert und dieses sicher standesgerecht begehen will. Fehlen aber wird weiterhin sein genialer, aber verletzter Sturmpartner Chicharito. Hier wird Trainer Roger Schmidt ebenso eine Lösung finden, wie für den Ausfall von Mittelfeldmotor Kevin Kampl, der mindestens ebenso schwer wiegt.

Aber nach sechs Spielen ohne Niederlage in der Bundesliga, getrübt durch das unnötige Aus im DFB-Pokal, möchte Bayer diesem Wettbewerb solange wie möglich erhalten bleiben – erst recht angesichts der Namen, die sich derzeit noch in der Europa League tummeln. Denken wir nur an Manchester United, Liverpool, Tottenham oder Sevilla.

Die Hoffnung, auch in der nächsten Runde noch dabei zu sein, ist für Statistikfans denkbar groß, denn von vier Spielen, in denen sich beide Mannschaften gegenüberstanden, hat Leverkusen drei gewonnen, das andere ging torlos aus.

Aber Schmidt mag sich, im Gegensatz zu seinem Schlussmann, erst gar nicht mit einem Remis zufriedengeben. "Wenn man auswärts spielt und gewinnt, sind das die besten Voraussetzungen. Deshalb versuchen wir auch in Lissabon, unserem Stil treu zu bleiben. Wir sind sehr gut darin, sehr aktiv zu sein in solchen Spielen. Der Schlüssel des Erfolgs wird sein, möglichst lange unser offensives Spiel auf den Platz zu kriegen." Beste Voraussetzungen, um in der Höhle des Löwen ein Spektakel zu erleben.