BVB mit viel Ballbesitz, aber nur einem Punkt
Donnerstag, 1. Oktober 2015
Artikel-Zusammenfassung
PAOK - Dortmund 1:1
Thomas Tuchel übte sich mächtig in Rotation, musste sich aber trotz massiven Ballbesitzes am Ende mit einer Punkteteilung begnügen.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
- Dortmund bleibt durch das 1:1 bei PAOK FC Tabellenführer der Gruppe C
- Der Ex-Nürnberger Róbert Mak (34.) bringt die Hausherren mit deren ersten Chance in Führung
- Dortmund bestimmt das Spiel, hat aber zu wenige Chancen und gleicht durch Gonzalo Castro (72.) etwas glücklich aus.
- Nächste Spiele:Qäbälä - Dortmund, PAOK - Krasnodar (22. Oktober)
Kräftig durchgewirbelt hatte Thomas Tuchel seine Mannschaft für diese Partie und dabei sicher schon das Spitzenspiel der Bundesliga am Sonntag gegen den FC Bayern München im Hinterkopf.
Mit Pierre-Emerick Aubameyang, İlkay Gündoğan, Mats Hummels, Sokratis Papastathopoulos und Shinji Kagawa blieben fünf Spieler gleich ganz in Deutschland, und auf acht Positionen unterschied sich die Startelf von der im letzten Ligaspiel gegen den SV Darmstadt 98 (2:2).
Dennoch war es der Bundesligist, der das Geschehen und den Ballbesitz deutlich dominierte, dabei vor der Pause aber lediglich zwei Halbchancen durch Jonas Hofmann (über die Latte) und Gonzalo Castro (Winkel etwas zu spitz) verzeichnete.
Die Gastgeber setzten klar auf schnelle Gegenstöße und ein simpler langer Ball war es dann auch, der Mak frei auf das BVB-Tor zulaufen und den Ball zum 1:0 wuchtig unter die Latte knallen ließ.
Nach dem Seitenwechsel lief die Begegnung weiter nach demselben Schema ab: Der BVB hatte eine Menge Spielanteile, aber keine klaren Chancen und die Konter der Hausherren waren auch nicht wirklich gefährlich. Es war überdeutlich, dass die Griechen damit zufrieden gewesen wären, dieses 1:0 über die Zeit zu schaukeln und an Spielaufbau so gut wie gar nicht interessiert waren.
Daraus wurde aber nichts, weil Castro eine gute Viertelstunde vor Schluss einen hohen Pass in den Strafraum spielte, bei dem sich PAOK-Schlussmann Robin Olsen verschätzte und ihn daher unerwartet ins Tor passieren ließ. In der Schlussphase musste Roman Weidenfeller noch zwei Mal in höchster Not parieren, erneut waren die Chancen der Heimelf aus dem Nichts gekommen.
Ballbesitz ja, Chancen nein
Dass es den Dortmundern gelang, trotz so einer massiv veränderten Startelf den Löwenanteil des Ballbesitzes zu verzeichnen (68 Prozent) und den eigenen Spielstil durchzubringen, spricht für die Qualität und Breite des Kaders. Dass es dann allerdings am Herausspielen von klaren Torchancen mangelt, ist auch nicht wirklich überraschend, schließlich ist es gerade im letzten Feldrittel schwierig, die entscheidenden Bälle zu spielen. Da fehlt dann bei solch einer massiven Rotation einfach die letzte Abstimmung unter den Spielern, die nicht so oft zusammenspielen.
Verzockt? Oder clever rotiert?
Hat sich Thomas Tuchel mit seiner Rotation verzockt? Das Ergebnis in der UEFA Europa League, ein Auswärts-Unentschieden, ist sicher kein schlechtes. Dass es auch schief gehen kann, damit hat man beim BVB sicher gerechnet. Ein Teilerfolg also. So richtig weiß man erst am Sonntagabend, ob sich der heutige Schachzug ausgezahlt hat – dann nämlich, wenn man gegen die Bayern etwas Zählbares mitgenommen hat.