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BVB der Top-Titelkandidat? Pro und Contra

In den letzten Jahren eine feste Größe in der UEFA Champions League, nimmt Dortmund in dieser Saison Anlauf auf den Titel in der UEFA Europa League - UEFA.com analysiert die Aussichten des BVB.

Die Dortmunder würden gerne auch am Saisonende in Basel jubeln, doch bis dahin ist es noch weit
Die Dortmunder würden gerne auch am Saisonende in Basel jubeln, doch bis dahin ist es noch weit ©Getty Images

Borussia Dortmund in der UEFA Europa League - das ist für viele Fußballfreunde gerade etwas gewöhnungsbedürftig. Kein Wunder: War der BVB in den letzten Jahren doch immer eines der Top-Teams in der UEFA Champions League und dort auch mindestens ein Kandidat für einen Platz im Halbfinale. Doch macht diese Tatsache den BVB nun automatisch zum Top-Titelkandidat in der Europa League? UEFA.com sagt, was dafür und was dagegen spricht.

Pro: Die starke Offensive
"Wir wussten, dass wir die Qualität haben, irgendwann noch das Tor zu machen", verriet Marcel Schmelzer nach dem 2:1-Auftaktsieg gegen den FC Krasnodar. Und in der Tat setzte sich in der zweiten Minute der Nachspielzeit die große Offensiv-Qualität des BVB durch. Kaliber wie İlkay Gündoğan, Pierre-Emerick Aubameyang oder auch den gegen Krasnodar verletzten Marco Reus sucht man in den meisten Kadern der Europa League vergebens. In der Offensive ist der BVB definitiv titelreif.

Pro: Große Erfahrung
Dazu kommt die immense internationale Erfahrung vieler BVB-Akteure. Spieler wie Roman Weidenfeller, Mats Hummels, Reus oder auch Schmelzer haben in ihrer Karriere fast alles erlebt. Auch gegen Krasnodar merkte man, dass der BVB den Rückstand souverän wegsteckte und recht unbeeindruckt weiter nach vorne spielte. "Es hat am Ende geklappt, weil wir nicht zu nervös geworden sind. Aber in Zukunft sollten wir uns diesen Nervenkitzel sparen", erklärte Gündoğan mit einem Schmunzeln.

Pro: Das Stadion
Mit 55 200 Zuschauern stellte Borussia Dortmund einen neuen Rekord für die Gruppenphase der Europa League auf. Und nicht nur die Quantität stimmte in der Arena - auch die Qualität. Wer einmal die Zuschauer in Dortmund in Aktion erlebt hat, der weiß, dass der Heimvorteil in Dortmund nicht nur auf dem Papier existiert. Auch Krasnodar-Verteidiger Ragnar Sigurdsson bekannte: "Am Ende spielst Du gegen ein Top-Team und die ganzen Fans hier. Das ist schon beeindruckend."

Contra: Die Defensive
"Wir haben heute in der Vorwärtsbewegung zu viele Bälle leicht verloren und nie wirklich unsere Positionen gefunden", haderte Schmelzer nach dem Spiel gegen den Tabellensechsten aus Russland. Ein Resultat war der dritte 0:1-Rückstand im dritten Europa-League-Spiel in Folge. Schon in den Play-offs gegen Odds BK hatte der BVB zwei Mal das erste Gegentor kassiert. Im späteren Verlauf des Wettbewerbs dürfte das Umbiegen eines Rückstands immer schwieriger und irgendwann vielleicht zu schwierig werden.

Contra: Die Konkurrenz
Zumal in der Europa League schon ohne die später dazustoßenden Drittplatzierten der Champions League mehr als genug Top-Konkurrenten für die Dortmunder bereit stehen. Ajax, Liverpool, Napoli, Olympique Marseille, Sporting Lissabon, Tottenham oder Athletic Bilbao sind nur einige große Namen, die der BVB auf dem Weg zum Titel "überleben" müsste. Das wird extrem schwer.

Contra: Die Psyche
Denn um die Europa League zu gewinnen, muss man nicht nur gut sein, sondern es auch mehr wollen als jeder Konkurrent. Deutsche Vereine schafften es in den letzten Jahren nie, neben der Bundesliga auch in der Europa League regelmäßig Top-Leistungen abzurufen. Nach dem Saisonstart des BVB ist davon auszugehen, dass das Team von Thomas Tuchel auch in der Liga und im DFB-Pokal lange eine wichtige Rolle spielen und die Konzentration der Spieler dadurch in drei Wettbewerben strapaziert wird. Auch das erwies sich in der Vergangenheit schon als entscheidender Hemmschuh.