Thun verpasst ultimative Chance
Donnerstag, 7. November 2013
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FC Thun - FC Dynamo Kyiv0:2
Trotz früher Unterzahl siegten die Gäste dank der Tore von Lukas Schenkel (Eigentor) und Andriy Yarmolenko.
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Als halboffen hätte man vor dem Spiel die Ausgangslage bezeichnen können. Einerseits offen, weil die Statistik völlig ausgeglichen war. Je einmal hatten der FC Dynamo Kyiv wie auch der FC Thun eine Direktbegegnung für sich entscheiden können. Ein weiteres Spiel endete unentschieden. Andererseits endete das letzte Spiel vor zwei Wochen mit 3:0 zu Gunsten der Ukrainer klar.
Thun-Trainer Urs Fischer glaubte im Vorfeld dennoch an eine Chance für seine Farben. "Wenn wir mutig aufspielen, ist der Sieg drin", sagte er vor dem Aufeinandertreffen. Auf dem für Dynamo ungewohnten Kunstrasen in Thun hatten an diesem Abend schläfrige Spieler nichts verloren.
Ohne Angewöhnungsphase kam Christian Schneuwly bereits nach 25 Sekunden zur ersten Großchance, scheiterte aber alleine vor dem Gehäuse an Torwart Olexandr Shovkovskiy. Die Thuner ließen sich davon nicht entmutigen und powerten munter weiter. In der 7. Minute kamen sie bereits zur zweiten guten Möglichkeit. Berat Sadik traf nach einer schönen Einzelleistung aber nur den Innenpfosten.
Die Thuner waren in der Startphase im Vergleich zum Hinspiel in Kiew nicht wiederzuerkennen. Frech, spritzig und kreativ spielend brachten sie die Weiß-Blauen oft in Bedrängnis. Dazu kam, dass eine völlig unnötige Rote Karte von Dieumerci Mbokani in der 17. Minute die Gäste zusätzlich schwächte. Bei den Schweizern schaute aber schlicht zu wenig Zählbares heraus. Und dann kam es wie so häufig - plötzlich stand es 1:0 für Dynamo.
Nach einer scharfen Hereingabe von Andriy Yarmolenko lenkte Lukas Schenkel das Spielgerät in der 29. Minute ins eigene Tor. Knapp eine halbe Stunde war zu diesem Zeitpunkt gespielt. Dank dieses Tores kamen nun auch die Ukrainer besser ins Spiel, und dies hatten sich die Thuner alleine zuzuschreiben. Es blieb für die Oberländer zu hoffen, dass ihr Trainer zur Pause die richtigen Worte finden würde.
Ganz so furios wie der erste Durchgang startete die zweite Halbzeit nicht. Die Schweizer machten zwar das Spiel, konnten sich aber keine wirklich zwingenden Torchancen herausspielen. Dynamo lauerte derweil auf Kontermöglichkeiten und wurde durchaus das eine oder andere Mal gefährlich. Yarmolenko scheiterte bei der besten dieser Chancen aus vielversprechender Position an Torhüter Guillaume Faivre.
Noch bevor Fischer in der 69 Minute versuchte, mittels Doppelwechsel (Marco Schneuwly und Nelson Ferreira) neue Impulse zu setzten, konnte der ukrainische Nationalspieler Yarmolenko mit einem schön getretenen Freistoß seine Farben mit zwei Toren in Front bringen.
Jetzt war das Spiel gelaufen. Die Thuner brachten auch im Anschluss den Ball nicht im Gehäuse der Gäste unter und verpassten somit die ultimative Chance auf wichtige Punkte gegen ein Dynamo, dass aufgrund des klaren Chancenplus der Schweizer an diesem Tag zu schlagen gewesen wäre. Spätestens jetzt war klar: Die Worte von Fischer zur Pause hatten nicht die gewünschte Wirkung.