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Freiburg vor schwerer Aufgabe in Spanien

Beim SC Freiburg läuft es im Moment nicht rund und nun wartet in der UEFA Europa League in Gruppe H mit Sevilla FC auch noch ein richtiger harter Brocken.

Christian Streich hatte zuletzt nicht allzu viel zu lachen
Christian Streich hatte zuletzt nicht allzu viel zu lachen ©Getty Images

Der erste Auftritt auf europäischer Bühne seit 2001 hätte für den SC Freiburg und seine Fans kaum kurioser beginnen können. Was sich in den zweiten 45 Minuten gegen den FC Slovan Liberec an der Dreisam abspielte, steht irgendwo sinnbildlich für die derzeitige Verfassung des Teams. Durch zwei individuelle Fehler brachte man sich letztlich selbst um den verdienten Lohn. So kam das 2:2-Endresultat angesichts der tollen ersten Hälfte und einer 2:0-Führung einer gefühlten Niederlage gleich.

Nun geht es für den Sportclub am zweiten Spieltag der UEFA Europa League zu Sevilla FC, dem großen Favoriten der Gruppe H. Dass die Freiburger nach dem 0:5-Debakel bei Borussia Dortmund am vergangenen Wochenende nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen, dürfte sich von selbst erklären. Dabei wähnte man sich nach dem Sieg im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart auf dem Weg zurück zu alter Stärke.

"Für uns war es heute das vierte Spiel in zehn Tagen. Das ist bei uns nicht üblich und dann kommt so ein Ergebnis zustande", erklärte Trainer Christian Streich nach der Niederlage gegen den BVB. "Wir müssen uns natürlich anders präsentieren, um was Zählbares mitnehmen zu können auswärts", geht auch Kapitän Julian Schuster mit dem jüngsten Auftritt der Breisgauer selbstkritisch um.

Wie schon in Dortmund müssen sich die Freiburger im stimmungsvollen Estadio Ramón Sánchez Pizjuán auf einen wahren Hexenkessel gefasst machen. Auch was die Spielweise von Sevilla angeht, erwartet Coach Streich eine ähnlich schwere Aufgabe wie zuletzt in der Liga. "Die werden auch Pressing spielen wie verrückt", sagte er. "Wir müssen schauen, dass wir dem einigermaßen standhalten."

Dabei verlief der Saisonstart für den derzeitigen 15. der spanischen Liga mit sechs Punkten aus sieben Spielen ebenfalls sehr durchwachsen. Jedoch starteten die Andalusier mit einem Sieg bei Estoril Praia erfolgreich in die Europa-League-Saison. Um die Tabellenführung in der Gruppe H gegen Freiburg zu verteidigen, setzt Trainer Unai Emery auch auf ein bekanntes Gesicht aus der Bundesliga.

Der Ex-Werderaner Marko Marin wechselte vor der Saison auf Leihbasis zu den Südspaniern, nachdem er sich bei Chelsea FC in der Vorsaison nicht durchsetzen konnte. In Sevilla möchte er seine fußballerischen Qualitäten wieder dauerhaft unter Beweis stellen, denn dort erhofft man sich vom deutschen Edeltechniker vor allem kreative Impulse aus dem offensiven Mittelfeld. "Freiburg ist eine spielstarke Mannschaft, die normalerweise immer mitspielt", erinnert sich der 24-Jährige. "Das kann unser Vorteil sein." Neben Marin stehen mit Piotr Trochowski und Ivan Rakitić zwei weitere Spieler im Kader von Sevilla, die den SC noch aus ihrer Bundesliga-Vergangenheit kennen.

"Jetzt werden wir schauen, dass wir es am Donnerstag in Sevilla und am Sonntag danach gegen Eintracht Frankfurt wieder besser hinbekommen", gibt sich Streich für die anstehenden Spiele kämpferisch. Gegen die "Sevillanos" möchte man zumindest "einen Punkt holen", so SC-Präsident Fritz Keller: "Im Idealfall natürlich drei, aber dazu gehört auch Glück."

Glück, dass sich die Freiburger primär für den Bundesliga-Alltag hart erarbeiten möchten. "Der Fokus liegt auf Frankfurt", weiß auch Keller die schwierige Situation des Vereins realistisch einzuschätzen. So erhofft man sich vom "Sahnehäubchen" Europa League in erster Linie einen moralischen Beitrag, um die ersehnte Wende in der laufenden Spielzeit einzuleiten.

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