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Benfica - Fenerbahçe 1975: "Die Pleite"

SL Benfica hat sich gegen Fenerbahçe, den Halbfinalgegner in der UEFA Europa League, bereits im Jahr 1975 durchgesetzt – UEFA.com trägt die Stimmen von damals zusammen.

Die Berichterstattung der türkischen Zeitung Milliyet nach der 0:7-Pleite von Fenerbahçe gegen Benfica 1975
Die Berichterstattung der türkischen Zeitung Milliyet nach der 0:7-Pleite von Fenerbahçe gegen Benfica 1975 ©UEFA.com

UEFA.com hat in den Archiven der türkischen Zeitung Milliyet gekramt und einige Eindrücke zusammengesucht, nachdem sich SL Benfica gegen Fenerbahçe SK, den Halbfinalgegner in der UEFA Europa League, bereits in der ersten Runde des Pokals der europäischen Meistervereine 1975/76 durchgesetzt hat.

17.09.1975: SL Benfica - Fenerbahçe SK 7:0, Hinspiel
Benfica stand in der Saison 1975/76 vor dem Umbruch, nachdem der legendäre Eusébio den Verein neben Stars wie Kapitän António Simões oder Jaime Graça und Artur Jorge verlassen hatte. Mário Wilson traf somit mit einer sehr jungen Truppe auf Fenerbahçe und Trainer Didi, der mit Brasilien die FIFA-Weltmeisterschaften 1958 und 1962 gewonnen hatte. Mittelfeldmann Shéu erzielte bei seinem Europapokaldebüt zunächst die Führung. Es folgten drei Tore von Nené, ehe Rui Jordão innerhalb von 25 Minuten in der zweiten Hälfte nochmals drei Treffer oben drauf legte. Für Fenerbahçe ist dies nach wie vor die höchste Niederlage in einem UEFA-Vereinswettbewerb.

"Die Pleite: 0:7"
Während Fenerbahçe gegen Benfica die bis dato höchste Niederlage im Europapokal einstecken musste, wurde das Estádio da Luz für Trainer Didi und seine Spieler zu einem Schauplatz des Grauens. Die meisten der 35 000 Zuschauer sahen dieses Drama bis zum Ende. Benfica kam insgesamt auf sechs Ecken und beging acht Fouls. Fenerbahçe brachte es dagegen nur auf eine Ecke und beging insgesamt zwölf Fouls.

"Fenerbahçe nicht wiederzuerkennen"
Kolumne von Coşkun Özarı, ehemaliger Trainer der Türkei und von Galatasaray AŞ
Trotz der unbestrittenen Qualität kam Fenerbahçe nicht in die Partie und ließ ein gewisses Grundverständnis vermissen. Benfica wurde zum Toreschießen eingelanden und Fenerbahçe ließ den eigenen Strafraum komplett offen. Die Gäste spielten hinten mit einer Dreierreihe und einem Libero, doch die Verteidiger standen viel zu weit weg vom Mann. Die drei Spielmacher von Benfica wurden außerdem nicht entscheidend angegangen, womit die Verteidigung noch verwundbarer war.

Die Gegentore hat man kassiert, weil man Benfica zu viel Raum gegeben hat und sie immer Platz hatten, auf das Tor zu schießen. Fenerbahçe hat ebenfalls Druck ausgeübt, aber zu viele Chance vergeben. Hätte Fenerbahçe die Defensive besser zusammengehalten, wäre es meiner Meinung nach niemals zu so einer hohen Niederlage gekommen. Am Ende konnte man Benfica nicht stoppen und machte zu viele individuelle Fehler - das war letztlich ausschlaggebend. Benfica hat nicht perfekt gespielt, aber sie konnten nach Belieben schalten und walten.

01.10.1975: Fenerbahçe SK - SL Benfica 1:0, Rückspiel
Nach dem klaren Sieg von Benfica im Hinspiel war das Rückspiel reine Formalität. Das Spiel fand im 420 Kilometer von Istanbul entfernten Izmir statt und Engin Verel erzielte 15 Minuten vor Schluss den einzigen Treffer der Partie für Fenerbahçe.

"Engin mit Genugtuung für Fenerbahçe"
Korrespondet Bülent Ulukan
Das Spiel fand an einem schönen Tag statt, der Himmel war wolkenlos und der Rasen in einem perfekten Zustand. Nach der 0:7-Niederlage gegen Benfica im Hinspiel hat Fenerbahçe mit einem 1:0-Sieg im Rückspiel die richtige Antwort gegeben. Die Hausherren offenbarten ein flüssiges Angriffsspiel, mussten sich aufgrund mangelnder Chancenverwertung aber mit nur einem Treffer zufrieden geben.

Als in der zweiten Halbzeit alle bereits von einem torlosen Remis ausgingen, drückte Engin den Ball nach einem Gewühl im Strafraum kurz vor Schluss doch noch über die Linie.