YB und ein zwiespältiger Abend
Donnerstag, 6. Dezember 2012
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"Ich bin stolz auf die Leistung meiner Mannschaft", sagte Trainer Martin Rueda nach dem letztlich nutzlosen 3:1 seines BSC Young Boys gegen den FC Anji Makhachkala. Hier sehen Sie auch die YB-Stimmen.
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Anji Makhachkala 3:1 geschlagen, zehn Punkte geholt - und dennoch ausgeschieden. Die Berner Young Boys haben einen zwiespältigen Abend erlebt. Da die Freude über den Sieg, dort die Ernüchterung nach dem Ausscheiden. Es schien, als überwiege zwar die Genugtuung, die Kritiker widerlegt und bis zum Ende um die Runde der letzten 32 der UEFA Europa League gekämpft zu haben. Doch Alain Nef sprach mit seiner Kritik vielen Bernern aus dem Herzen. "Wir sind selber schuld", sagte er und meinte damit das erste Gruppenspiel gegen Liverpool FC, das man trotz 3:2-Führung noch 3:5 verlor. Folgendes sagten Nef und die anderen Protagonisten auch noch:
Martin Rueda, Trainer BSC Young Boys
Ich bin stolz auf die Leistung meiner Mannschaft - heute, gegen Anji und überhaupt in der ganzen Gruppenphase. Es ist nicht selbstverständlich, dass man in einer solch prominenten Gruppe zehn Punkte holt. Aber klar: Eine gewisse Enttäuschung spüren wir. Wir hätten es verdient, weiterzukommen. Wer so spielt wie wir, müsste eigentlich auch im Frühling noch international dabei sein.
Marco Wölfli, Torhüter BSC Young Boys
Bei aller Enttäuschung: Ich bin sehr stolz auf das Team. Es ist nichts Alltägliches, ein russisches Spitzenteam zu schlagen. Und man darf auch nicht vergessen, dass wir vier Spiele ungeschlagen sind und zehn Punkte in Folge gewonnen haben. Auch wenn wir trotzdem ausgeschieden sind, müssen wir das Positive mitnehmen und im Frühling alles dran setzen, noch einen Europa-League-Platz zu erreichen. Möglich ist das noch - trotz acht Punkten Rückstand. Wir müssen so auftreten wie heute.
Alain Nef, Verteidiger BSC Young Boys
Wer zehn Punkte holt und trotzdem ausscheidet, ist natürlich enttäuscht. Aber wir sind selber schuld. Wir haben das erste Gruppenspiel gegen Liverpool trotz Führung und wegen vielen dummen Fehlern verloren - das war letztlich ausschlaggebend. Wir haben von Anfang an gewusst, dass wir unsere Heimspiele gewinnen müssen, und das haben wir nicht getan. Zu meinem zu kurzen Rückpass, der Samuel Eto'o die große Chance ermöglich hat, gibt es nicht so viel zu sagen. Es sah natürlich blöde aus; ich habe ihn nicht mehr gesehen, wollte zurückspielen und bin dann mit den Stollen im Rasen hängengeblieben. Aber naja, es hatte auch etwas Gutes: So war die Mannschaft wenigstens endgültig wach.
Moreno Costanzo, Mittelfeldspieler BSC Young Boys
Grundsätzlich freuen wir uns über jedes Erfolgserlebnis, gerade nach der Kritik, die wir in diesem Herbst aushalten mussten. Aber dieser Sieg hat natürlich einen bitteren Beigeschmack, da wir draußen sind - und das mit zehn Punkten.