Young Boys trotz 10 Punkten draußen
Donnerstag, 6. Dezember 2012
Artikel-Zusammenfassung
BSC Young Boys - FC Anji Makhachkala 3:1
YB erfüllte seine Aufgabe, doch weil Liverpool bei Udinese gewann, nutzte der Sieg den Bernern nichts.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
YB erfüllte seine Aufgabe und schlug den FC Anji 3:1 – doch weil Liverpool bei Udinese gewann, sind die Berner ausgeschieden.
Schwierig war die Unterlage im Stade de Suisse, knifflig die Ausgangslage für den BSC Young Boys: Ein Sieg musste es gegen den russischen Spitzenklub FC Anji Makhachkala sein – zudem waren die Berner auf einen Punktgewinn von Udinese Calcio gegen Liverpool FC angewiesen. So bewegte sich die Atmosphäre auf den Berner Tribünen stets zwischen Optimismus und Hoffen auf einen Sieg der Young Boys und Ungewissheit wegen der Partie in Udine.
Gehemmt durch die Ausgangslage schienen die Akteure auf dem Rasen jedoch nicht zu sein. YB spielte zwar nicht gar so druckvoll und offensiv, wie die Worte von Martin Rueda vor der Partie hätten glauben machen können. Doch dafür war der Gegner auch zu namhaft; Guus Hiddink hatte mit Samuel Eto'o und Lacina Traoré seine prominentesten Offensivkräfte aufs Feld geschickt.
Doch die Berner zeigten ihr positives Gesicht – jenes, das ihnen sieben Punkte in den vergangenen drei Europa-League-Spielen eingetragen hatte, und nicht das Gesicht, das man aus manchen Super-League-Spielen kennt.
Chancen hatten beide Teams. Anji in der Anfangsphase etwa durch Eto'o, der nach einem stümperhaften Rückpass von Alain Nef alleine auf Marc Wölfli zulaufen konnte, den Ball aber nicht ins YB-Tor brachte. Oder durch Traoré, dessen Schuss aus 18 Metern zu ungenau war.
YB war vor allem dann gefährlich, wenn Raúl Bobadilla auf den Plan trat. Der bullige Argentinier war an den meisten gefährlichen Aktionen der Berner beteiligt. Zum Beispiel, als er Landsmann Gonzalo Zárate freispielte und der mit einem Flachschuss an Vladimir Gabulov hängenblieb. Oder wenige Minuten vor der Pause, als er das linke Lattenkreuz knapp verfehlte.
Bei dieser Szene führten die Berner allerdings bereits, und das durch ein eher kurioses Tor: Zárate hatte den Ball an den Pfosten gehämmert, und nach einem Getümmel fiel der Ball dem Berner Rechtsaußen wieder zu, sodass er doch noch einschießen konnte - 1:0 (38.).
Unmittelbar vor dem Pausenpfiff, bereits in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs, schwand einiges von dem Optimismus, der nach dem 1:0 stark aufgekommen war: Anji glich aus. Mit einer raschen Kombination spielten die Russen Odil Ahmedov frei, und der schob die Kugel gegen die Laufrichtung Wölflis zum 1:1 ein.
YB gab die Führung rasch wieder her, Liverpool führte derweil im Friaul - die Aussichten der Berner hätten zur Pause besser sein können.
Immerhin hellte sich die Stimmung in der Schweizer Hauptstadt nur wenige Minuten nach der Pause wieder auf: Moreno Costanzo lieferte eine Kostprobe seiner überdurchschnittlichen Technik und brachte YB mit einer Direktabnahme von der Strafraumgrenze 2:1 in Führung (52.).
In der Folge schien YB einem weiteren Tor genauso nah wie die Russen. Doch deren individuelle Klasse im Angriff bedeutete eine stete Gefahr für die Schweizer. So konnten Eto'o und Traoré ein, zweimal nur knapp vor einem Abschluss aus vielversprechender Position gestoppt werden.
Positiv wirkte sich für die Berner von der 69. Minute an aus, dass Traoré mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde - ein Gefahrenherd weniger stand auf dem Feld.
Und tatsächlich; YB hatte Anji fortan unter Kontrolle, die Gefahr eines Punktverlusts wurde auf ein Minimum reduziert. Und als Alexander González einen Konter per Flachschuss mit dem 3:1 abschloss, waren die drei Zähler im Trockenen (90.).
Am Ende war dies jedoch nahezu bedeutungslos: Liverpool hielt sein 1:0 in Udine - und YB ist trotz zehn gewonnener Punkte draußen.