Bayer-Talente auf dem Prüfstand
Mittwoch, 21. November 2012
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Bayer Leverkusen steht zwar schon in der Runde der letzten 32, würde aber zu gerne mit einem Sieg bei Metalist Kharkiv auch den Gruppensieg perfekt machen. Mithelfen sollen dabei einige eher unbekannte Namen.
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“Natürlich ist es befreiend, dass wir schon sicher in der nächsten Runde stehen. Klar ist aber auch, dass wir unbedingt den Gruppensieg wollen. Wir können die Reise dennoch unbeschwert antreten“, so Bayer 04 Leverkusens Mittelfeldspieler Stefan Reinartz vor der Partie beim FC Metalist Kharkiv. Beide Teams stehen mit jeweils zehn Punkten an der Spitze der Tabelle der Gruppe K. Nach dem 0:0 im Hinspiel steht Leverkusen bei einem Sieg vorzeitig als Gruppensieger fest, da der direkte Vergleich dann für die Werkself sprechen würde.
“Wir wollen als Erster über die Ziellinie gehen“, sagt auch Sportchef Rudi Völler, der aber auch die “brutale Belastung“ der letzten Wochen anspricht. Cheftrainer Sascha Lewandowski sieht in den vielen Spielen in den letzten Tagen auch einen Grund für die Niederlage in der Bundesliga am Wochenende: “Bei den letzten Bundesligaspielen hat man den Unterschied zwischen einer frischen Bayer-Truppe gesehen, die gegen den FC Bayern und Schalke gewann, aber unausgeruht gegen Wolfsburg verlor“, so Lewandowski.
Aus diesem Grund wird Bayer in der Ukraine auch auf einige Spieler verzichten. Die beiden Nationalspieler André Schürrle und Lars Bender durften ebenso zu Hause bleiben wie der Japaner Haime Hosogai und der angeschlagene Ömer Toprak. “Zu einer richtigen Rotation gibt es keine Alternative“, sagte der Trainer. Bis zu acht neue Spieler könnten im Vergleich zum letzten Spiel gegen Wolfsburg in der Startelf stehen. Auch die beiden Youngster Kolja Pusch und Dominik Kohr stehen vor ihrer Premiere in der UEFA Europa League. Auf sie freut sich Völler ganz besonders: “Ich bin sehr neugierig auf die jungen Talente“, so der Sportchef. Und auch Lewandowski ist “gespannt, wie sich die 18-Jährigen schlagen werden.“
Vor seinem Startelf-Comeback für Bayer nach vierwöchiger Verletzungspause steht auch der Brasilianer Renato Augusto. Er wird aber bei Weitem nicht der einzige Südamerikaner sein, der bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, auf dem Platz stehen wird. Nicht weniger als sechs Akteure aus Argentinien und Brasilien werden in der ersten Elf von Metalist erwartet, darunter auch José Ernesto Sosa, der drei Jahre beim FC Bayern München unter Vertrag stand.
Sie werden alles daran setzten, dass den Ukrainern im vierten Aufeinandertreffen mit den Leverkusenern endlich der erste Treffer gelingt. Schließlich hätte Metalist bei einem Sieg ebenfalls den Gruppensieg sicher und wäre auf dem besten Weg, den Erfolg aus dem Vorjahr zu wiederholen, als man erst im Viertelfinale an Sporting Clube de Portugal scheiterte.
Sollte es tatsächlich so kommen, zeigt sich die von Reinartz angesprochene Unbeschwertheit auch beim Sportchef: “Es wäre nicht dramatisch, wenn der Gruppensieg nicht gelingt. Wenn man den Wettbewerb gewinnen will, muss man ohnehin jeden schlagen,“ so Völler.