Rapids zwiespältige Bilanz
Mittwoch, 24. Oktober 2012
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Leverkusen gilt vor dem Duell mit den Wienern als Favorit. Die bisherige Heimstatistik der noch punktelosen Österreicher gegen deutsche Klubs spricht allerdings eine eigene Sprache.
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Die Rollen sind vor dem 3. Spieltag der UEFA Europa League klar verteilt. Der SK Rapid Wien steht vor dem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen mit dem Rücken zur Wand, die Gäste sind klare Favoriten. "Ich möchte diese Partie nicht als letzte Chance sehen", meinte Peter Schöttel, der Trainer der noch punktelosen Grün-Weißen. Wieder einmal zum Tragen kommt auf jeden Fall der Mythos um das ewige Prestigeduell Österreich gegen Deutschland.
"Das ist vergleichbar mit Finnland gegen Schweden. Die Rapid-Spieler werden sicher voll motiviert in das Spiel gehen, wir müssen dagegenhalten", zeigte sich Leverkusens Teamchef Sami Hyypiä gewarnt. Aus der Bilanz von Rapid kann man alles und nichts ablesen. Einerseits haben sie die letzten fünf Gruppenphasen-Heimspiele jeweils verloren, andererseits bot der rot-weiß-rote Rekordmeister gerade vor eigenem Publikum gegen Vereine aus dem großen Nachbarland immer wieder tolle Leistungen. Sieben Siege, ein Remis und eine knappe Niederlage weist die Statistik auf.
"Diese Bilanz ist schon mal eine Ansage", bemerkte auch Bayer-Trainer Sascha Lewandowski. Dennoch spricht abseits von den vergangenen Spielen nicht viel für Rapid. Zwei Spiele, zwei Niederlagen in der bisherigen Gruppenphase. Auch die Generalprobe wurde ordentlich verpatzt. Im 303. Aufeinandertreffen mussten sich die Hütteldorfer nach erschreckend schwacher Leistung dem Erzrivalen FK Austria Wien mit 0:2 geschlagen geben.
Zusätzlich fällt auch Spielmacher Steffen Hofmann aus. Der Kapitän laboriert an einer seltenen und ungewöhnlichen Augenverletzung und geht deswegen kein Risiko ein. Statt ihm wird Markus Heikkinen die Schleife übernehmen. Für Hyypiä ist das ein alter Bekannter aus dem finnischen Nationalteam: "Wir hatten in den letzten Tagen Kontakt, über das Spiel haben wir aber kaum gesprochen." Zusätzlich zu dem Ausfall von Hofmann muss Schöttel auch noch auf den gesperrten Guido Burgstaller verzichten. In der Offensive muss er nun gehörig umstellen, ließ sich aber absolut nicht in die Karten blicken. Einzig Deni Alar ist dabei gesetzt. Der Stürmer zeigte sich daraufhin gleich hochmotiviert: "Leverkusen hat sehr gute Einzelspieler, ich bin mir aber absolut sicher, dass wir punkten werden."
Im fast ausverkauften Ernst Happel Stadion wird er dabei auf Torhüter Bernd Leno treffen. Der hielt sich aber mit seinen Ansagen höflich zurück: "Unser Anspruch ist es, ein richtig gutes Spiel zu machen." Nicht am Feld wird das verletzte Werkself-Trio Renato Augusto, Stefan Reinartz und Sidney Sam stehen.