YBs Suche nach Bestätigung

3:0 – das Resultat aus der ersten Partie könnte die BSC Young Boys ohne nennenswerte Sorgen ans Rückspiel gegen den FC Midtjylland denken lassen. Zu verdient war der Sieg, zu deutlich ihre Überlegenheit, und zu gut ist ihre Heimbilanz in internationalen Wettbewerben: Die letzte Heimniederlage auf europäischem Parkett bezogen sie vor über drei Jahren, bei einem 1:2 gegen Athletic Club.

Doch es scheint, als beruhige das Hinspiel-Ergebnis die Berner nur wenig. "Wir haben erst einen Schritt gemacht, nun muss der zweite folgen. Wir müssen so spielen, wie wenn es noch 0:0 stünde", sagt Torwart Marco Wölfli. Und Trainer Martin Rueda fordert: "Es ist unsere Pflicht, den Fans etwas zu bieten. Es wäre falsch, wenn wir nur versuchen würden, das Resultat zu halten."

Dass die Berner so sprechen, dass sie betonen, ihren Fans etwas zeigen zu müssen, liegt an ihrem bislang zwiespältigen Auftreten in dieser Saison. Gerade das magere 0:0 vom Sonntag gegen den FC Lausanne-Sport hat auf die Stimmung gedrückt, weil es belegte, dass sich die Berner noch immer schwertun, wenn sie das Spiel gestalten müssen.

Nicht zuletzt deshalb liegen sie fernab der Super-League-Spitze, und nicht zuletzt deshalb ist jedes Spiel von Bedeutung für sie, weil erst noch bestätigen müssen, mit der aktuellen Besetzung auf dem richtigen Weg zu sein

Rueda denkt aber auch an den UEFA-Koeffizienten, den man mit einem Sieg stärken würde: Denn bei einem Sieg würde YB für die Gruppenphase aus Topf drei gezogen und nicht aus Topf vier.

Nicht zurückgreifen können die Berner auf Emmanuel Mayuka, dessen Traum vom Transfer nach England sich erfüllte: Der 20-jährige Sambier unterschrieb bei Southampton FC einen Fünf-Jahres-Vertrag. Rueda bestätigte sogleich, dass sich YB nach Ersatz umsehe: "Gespräche mit potenziellen Nachfolgern laufen." Zunächst aber zähle nur Midtjylland.