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Erfolgreiche Sturmimporte aus Norwegen

Mame Diouf ist der nächste Stürmer, der bei Hannover 96 einschlägt, nachdem er sich in Norwegen einen Namen machte. In den letzten zwölf Spielen schoss er acht Tore.

Hannovers Mame Diouf feiert das Tor gegen Atlético in der letzten Woche
Hannovers Mame Diouf feiert das Tor gegen Atlético in der letzten Woche ©AFP/Getty Images

Hannover 96 hat bei der Verpflichtung von Stürmern in den letzten Jahren einfach ein sehr gutes Näschen - einzige Voraussetzung: Die Angreifer müssen sich ihren Namen in Norwegen gemacht haben, wie das auch bei der letzten erfolgreichen Akquisition Mame Diouf der Fall war.

Im Sommer 2009 holten die Niedersachsen Didier Ya Konan von Rosenborg BK und der Ivorer schoss seinen neuen Verein in der Folgesaison direkt in die UEFA Europa League. Es gab eine Zeit, da waren die Roten unschlagbar, solange Ya Konan auf dem Rasen stand. Nach dieser positiven Erfahrung griff man ein Jahr später zu, als der norwegische Nationalstürmer Mohamed Abdellaoue von Vålerenga Fotball zu haben war und sollte es wieder nicht bereuen. Der 26-Jährige ist derzeit bester Torschütze in den Reihen der Mannschaft von Mirko Slomka. Und da Ya Konan zurzeit ein wenig schwächelt und der im vergangenen Sommer verpflichtete polnische Nationalstürmer Artur Sobiech noch nicht die gewünschte Verstärkung ist, holte der UEFA-Europa-League-Viertelfinalist Mame Diouf von Manchester United FC.

Wo aber ist hier die Verbindung nach Norwegen? Ganz einfach, der 1,85 Meter große Senegalese begann sein europäisches Abenteuer im hohen Norden und machte dort bei Molde FK als Torschütze vom Dienst auf sich aufmerksam. So gelang ihm im Juli 2009 in einem Spiel gegen den SK Brann ein Hattrick innerhalb der ersten neun Minuten der Partie. Das reichte dem mittlerweile 24-Jährigen aber nicht, also legte er nach 27 Minuten seinen vierten Treffer nach. Das rief natürlich internationales Interesse an Diouf hervor und wie heute bekannt ist, wollte Hannover ihn bereits damals unter Vertrag nehmen. Dann aber stieg eine Konkurrenz ein, gegen die der Bundesligist machtlos war.

"Eigentlich wollten wir niemanden mehr verpflichten, da wir eine komplette Mannschaft haben. Aber wir haben diesen jungen Spieler zwei Jahre beobachtet, und als andere Vereine Angebote abgaben, mussten wir reagieren", sprach Sir Alex Ferguson und holte Diouf zu Manchester United. Dort allerdings konnte sich der schnelle Stürmer nicht durchsetzen, er bestritt nur fünf Ligaspiele (ein Tor) und wurde dann zu Blackburn Rovers FC ausgeliehen, ehe Hannover im Januar doch noch verspätet seinen Transferwunsch realisieren durfte.

Und bei den Niedersachsen schlug Diouf gleich mal richtig ein, acht Tore in bisher zwölf Pflichtspielen stehen zu Buche, in der UEFA Europa League traf er drei Mal und schoss sich mit seinem Treffer zum 2:2 Endstand im Achtelfinale bei R. Standard de Liège sofort ganz tief in die Herzen der Fans. Dieses so wichtige Tor gelang ihm nämlich mit einem Bänderanriss. "Wir waren uns nicht sicher, ob er weiterspielen kann. Er hat signalisiert, dass er auf jeden Fall weitermachen will", berichtet Slomka, während Manager Jörg Schmadtke sagte: "Er sollte nur noch den Ball über die Linie drücken, dann konnte er raus. Das hat er gemacht."

Mittlerweile ist er wieder genesen und trifft scheinbar problemlos, zuletzt am Sonntag beim 2:1-Sieg im Spitzenspiel gegen den VfL Borussia Mönchengladbach. "Schnelligkeit ist mir angeboren, ein bisschen arbeite ich auch daran. Aber du musst auch das Gefühl dafür haben, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein", lässt Diouf wissen. Bei Hannover jedenfalls fühlt er sich rundum wohl. "Hier herrscht eine ganz andere Atmosphäre, wie in einer Familie. Wir begrüßen und umarmen uns morgens vor dem Training, ich fühle mich wie zu Hause. Auch wenn die Kollegen Späße mit mir machen, weil ich nicht Deutsch spreche." Es scheint also so, als ob der verspätete Transfer sowohl für 96 als auch Diouf ein Volltreffer war.

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