Reise ins Unbekannte
Mittwoch, 28. September 2011
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Hannover 96 muss nach dem 0:0 im Auftaktspiel gegen Standard de Liège im zweiten Spiel der Gruppe B unbedingt punkten, doch der Gegner - der FC Vorskla Poltava - ist selbst für Experten ein eher unbeschriebenes Blatt.
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Hannover 96 trifft im ersten Auswärtsspiel der UEFA-Europa-League-Gruppenphase auf die große Unbekannte. Während die Niedersachsen bei ihren ersten beiden europäischen Auswärtsauftritten der Vereinsgeschichte, mit Werder Bremen (1992/93) und dem FC Sevilla (Play-off), echte europäische Schwergewichte zu bewältigen hatten, geht es jetzt in die Ukraine zu FC Vorskla Poltava.
Der letztjährige Sechste der Premier-Liga ist im europäischen Fußball ein nahezu unbeschriebenes Blatt. In der Saison 2000/01 erreichte die Mannschaft die erste Runde des UEFA-Pokals, schied jedoch gegen Boavista aus. Auf nationaler Ebene errang Poltava mit dem Gewinn des ukrainischen Pokals im Jahr 2009 seinen größten Erfolg. Durch zwei Siege (2:1 und 3:2) in den Europa-League-Play-offs gegen Dinamo Bucureşti qualifizierte sich Vorskla für die Gruppenphase. Aktuell ist das Team von Trainer Mykola Pavlov Fünfter in der heimischen Liga und mit einem 0:1 beim FC København in die Gruppe B gestartet.
Hannover erwischte mit einem 0:0 gegen R. Standard de Liège einen mäßigen Start in die Gruppenphase und auch in der Liga reichte es zuletzt nur zu einem torlosen Unentschieden beim Aufsteiger FC Augsburg. "Es könnte doch noch schlimmer kommen", resümierte Coach Mirko Slomka anschließend. Will 96 allerdings, wie von den Spielern so sehnlich gewünscht, in der UEFA Europa League überwintern, muss nicht nur die Verteidigung sicher stehen.
Hoffnung auf mehr Durchschlagskraft und Torgefahr macht dem 96-Coach die Aussicht auf Mohammed Abdellaoues Rückkehr: "Es sieht gut aus, dass 'Moa' am Donnerstag wieder zum Einsatz kommt." Der mit sechs Pflichtspieltoren mit Abstand gefährlichste Angreifer der Niedersachsen litt zuletzt an einer Muskelverhärtung und fehlte in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund (2:1) und in Augsburg (0:0). Dafür wird Moritz Stoppelkamp wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel definitiv fehlen. Kurzfristig musste auch Didier Ya Konan seine Reise in die Ukraine absagen, er hat Adduktorenprobleme.
Jetzt geht es ins 1928 Kilometer entfernte Poltava – 340 Kilometer südöstlich von Kiew - und Manager Schmadtke freut sich trotz aller Unwegsamkeiten auf den nächsten Gegner. "Wir werden eine komplizierte Anreise haben, das wissen wir, aber auch darauf freuen wir uns. Europa ist insgesamt ein Abenteuer und wir sind froh, dass wir am Donnerstag nicht vor dem Fernseher sitzen müssen, sondern dass wir dabei sind."