Bragas Stunde der Wahrheit
Mittwoch, 4. Mai 2011
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Für den Trainer vom SC Braga, Domingos Paciência, ist es nicht ausreichend, mit den Großen auf Augenhöhe zu sein. Die Zeit ist gekommen, sie zu überholen, am besten im entscheidenden Halbfinale gegen SL Benfica.
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Für Domingos Paciência ist es das größte Spiel in der Geschichte des SC Braga. Der Trainer wäre nur mit einem Sieg zufrieden, auch das spiegelt die rasche Entwicklung des Vereins aus dem Norden Portugals wider.
Das Rückspiel im Halbfinale der UEFA Europa League gegen SL Benfica ist Bragas 18. europäische Partie in dieser Saison - ein Vereinsrekord. Der Verein ist auf Augenhöhe mit Schwergewichten wie Benfica und dem FC Porto, und es könnte erstmals ein rein portugiesisches UEFA-Finale geben. Die Stunde der Guerreiros do Minho (Minho-Krieger) hat geschlagen und sie wollen gewinnen. "Wir können nicht zufrieden sein, ehe wir etwas gewonnen haben", sagte Paciência. "Wir haben bisher mit viel Herz gespielt. Aber wir glauben auch, dass wir das Finale erreichen können."
Der Trainer ist zuversichtlich, dass seine Mannschaft die 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel in Lissabon noch drehen kann. "Wir haben keinen Stress und wir werden nicht die gleichen Fehler machen. Es hat eine ganz andere Dynamik als ein Ligaspiel, und das Hinspielergebnis lässt uns hoffen vor unseren eigenen Fans."
Der ehemalige Angreifer vom FC Porto ist trotz der Sperre von Mittelfeldspieler Vandinho zuversichtlich, denn Leandro Salino vertrat ihn schon im März gegen Liverpool FC sehr gut. Auch die möglichen Finalsperren von Custódio, Miguel Garcia und Alberto Rodríguez machen Paciência keine Sorgen. Nur das Erreichen des Finales in Dublin ist es, was für Braga zählt.
"Das wird ein sehr intensives Match und wir sind bereit", fügte er hinzu. "Ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft. Wir haben brillante Kabinen und großartige Profis, die viel zusammen durchgemacht haben. Für ein Team, das nicht zu den großen Drei in Portugal gehört [Benfica, Porto und Sporting Clube de Portugal], ist es toll, hier zu stehen."
Bragas einzige Trophäe, der Taça de Portugal aus dem Jahre 1966, wiegt im Gegensatz zu den Errungenschaften des zweimaligen europäischen Champions Benfica etwas wenig. Allerdings ist der Unterschied der Spielqualität laut Benficas Trainer Jorge Jesus nicht allzu groß. Er meint, dass "Braga ebenso schwer zu spielen ist wie Porto oder Sporting", und zählt die Gastgeber zu den großen Teams der Liga. Die Sperre von Pablo Aimar macht es seiner Mannschaft am Donnerstag nicht leichter. Auch Torhüter Roberto ist nicht mit von der Partie.
Trotzdem erwartet Jesus ein ähnliches Spiel wie auch am letzten Donnerstag, als Benfica die Offensive suchte und Braga mehr auf Konter lauerte. "Wir können nicht noch mehr motiviert sein", fügte der Gästetrainer hinzu. Benfica wartet seit 49 Jahren auf einen europäischen Titelgewinn. "Unsere Stärken liegen im Angriff, deshalb werden wir nach vorne spielen. Ich denke, Braga wird in der Abwehr sehr gut organisiert sein und sie werden versuchen, auf Konter zu spielen."