Young Boys verpassen Überraschung
Donnerstag, 24. Februar 2011
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FC Zenit St Petersburg - BSC Young Boys 3:1 (Gesamt: 4:3)
Die Schweizer konnten den Hinspielerfolg nicht bestätigen und kassierten trotz Führung in Russland eine klare Niederlage.
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Das 2:1 aus dem Hinspiel nützte dem BSC Young Boys nichts: Nach einem 1:3 beim FC Zenit St. Petersburg sind die Schweizer aus der UEFA Europa League ausgeschieden.
Zenit-Trainer Luciano Spalletti änderte sein Team im Vergleich zum wenig erfolgreichen Hinspiel auf vier Positionen: Nicolas Lombaerts, der Hinspiel-Torschütze, Tomáš Hubočan, Aleksandr Bukharov und Aleksandr Kerzhakov wurden durch Fernando Meira, Roman Shirokov, Konstantin Zyryanov und Sergei Semak ersetzt. YB-Coach Vladimir Petković schickte mit einer Ausnahme dieselbe Elf aufs Feld wie im Hinspiel, einzig Moreno Costanzo rückte für den gesperrten Alain Nef ins Team.
Trotz ihres Hinspielerfolgs gingen die Berner als Außenseiter in die Partie beim russischen Meister. Bei eisigen Temperaturen gegen ein international renommiertes Team einen knappen Vorsprung über die Zeit bringen, galt als überaus schwere Aufgabe. Doch davon war im ersten Durchgang wenig zu sehen: YB stand hoch und trat wie eine Mannschaft auf, die sich eine Überraschung zutraut und den selbstbewussten Worten Trainer Petkovićs vom Vortag auch Taten folgen lässt. Auch schienen ihnen die minus neun Grad kaum etwas auszumachen. YB gewann Zweikämpfe und war trotz des schlechten Platzes ballsicher.
Den ersten Torabschluss hatten sie nach acht Minuten: Senad Lulić zog aus 20 Metern ab, aber Vyacheslav Malafeev lenkte den halbhohen Ball links zur Seite. Im Gegenzug allerdings waren sie gleich zweimal auf ihren Torwart Marco Wölfli angewiesen: Nach einem Querpass parierte er am zweiten Pfosten zunächst gegen Zyryanov und im Nachschuss gegen Shirokov. Diese Aktion blieb aber die einzige nennenswerte der Russen bis kurz vor der Pause. Denn sonst waren weiterhin die Berner das auffälligere Team – in der 21. Minute ganz besonders: Nach einer Ecke von Mario Raimondi, die am kurzen Pfosten von Emiliano Dudar verlängert wurde – köpfte Ammar Jemal den Ball aus kurzer Distanz über die Linie.
Als die Berner immer zuversichtlicher wurden, die Führung in die Pause zu bringen, wurden sie von doch noch erwischt: In der 41. Minute bediente Zyryanov per Steilpass den schnellen Danko Lazović, der den Ball am herausstürmenden Wölfli vorbeischob – 1:1. Es war erst die zweite Szene, in der sich die Berner Hintermannschaft von Zenit überrumpeln ließ.
Nach der Pause kamen die Russen etwas entschlossener aus der Kabine als rund eine Stunde zuvor, nun wurden sie zweikampfstärker und offensiver. YB war nicht mehr ganz so forsch wie vor dem Seitenwechsel und verlor aufgrund der zunehmenden Aggressivität der Russen auch an Ballsicherheit. Auch die Aufmerksamkeit der defensiven Berner Dreierreihe nahm ab. Die Folge: das 2:1 für Zenit. Der am zweiten Pfosten völlig frei gelassene Semak vollstreckte nach einer Flanke und machte die Angelegenheit jetzt richtig spannend.
Im Anschluss an dieses Tor waren die Berner zwar nicht chancenlos, aber es fehlte ihnen die Geradlinigkeit – gerade bei Gegenangriffen, die sie zu selten sauber zu Ende spielten. Zwar hätte ihnen ein 2:1 noch die Verlängerun ermöglicht, doch ab der 76. Minute verloren sie auch noch diesen Mutmacher. Raimondi unterlief eine Flanke, Shirokov entwischte ihm im Rücken, stoppte den Ball und drosch ihn aus wenigen Metern unter die Latte von Wölflis Tor.
In den letzten Minuten warfen die Berner noch einmal alles nach vorne. Und kurz vor Abpfiff bot sich Henri Bienvenu noch die Chance zum herbeigesehnten 2:3, doch der Stürmer schoss den Ball im Fallen an den linken Pfosten. Ebenso glücklos blieb ein Drehschuss Dudars, den Malafeev parierte.